Wengern

Wengern
Wengern
Stadt Wetter
Koordinaten: 51° 24′ N, 7° 21′ O51.4003166666677.3442694444444Koordinaten: 51° 24′ 1″ N, 7° 20′ 39″ O
Eingemeindung: 1. Jan. 1970
Postleitzahl: 58300
Vorwahl: 02335

Wengern ist ein Stadtteil der Stadt Wetter (Ruhr) in Nordrhein-Westfalen. Südlich an der Ruhr und Elbsche gelegen, grenzt Wengern an die Ortsteile Esborn und Witten-Bommern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Leimkasten
Eisenbahnviadukt über das Elbschetal
Luftaufnahme vom historischen Ortskern Wengerns. Unten rechts ist der Leimkasten und die ev. Kirche zu sehen

Wengern wurde schon um 800, zur Zeit Karls des Großen, unter dem Namen "Wyngern" erwähnt. Im Jahre 1003 wird Wengern dann erstmals urkundlich erwähnt.

Am 1. Januar 1970 erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Wetter (Ruhr) durch das Gesetz zur Neugliederung des Ennepe-Ruhr-Kreises vom 16. Dezember 1969.[1] Bis dahin war Wengern eine dem damaligen Amt Volmarstein zugehörige Gemeinde.[2]

Sehenswürdigkeiten

Evangelische Dorfkirche

Die heute evangelische Kirche geht in ihren Ursprüngen auf die Romanik des 11. Jahrhunderts zurück. Sie wurde erstmals 1246 urkundlich erwähnt und war dem heiligen Liborius geweiht, ab 1543 trat ihre Kirchengemeinde geschlossen der Reformation bei. Der Kirchenname hielt sich allerdings noch lange; der Name Liboriuskirche taucht erst 1792 das letzte Mal in den Kirchenbüchern auf. Heute trägt die katholische Kirche des Ortes diesen Namen.

1743 wurde auf den Kirchturm ein Helm aufgesetzt. 1891 wurde die Kirche gründlich erneuert. Das Kirchenschiff wurde umgebaut und Querschiffe hinzugefügt. Die Verzierungen des Altars wurden bei dieser Gelegenheit zu Teilen entfernt. In den folgenden Jahren wurde das Bauwerk grundlegend erneuert. Bei dieser Gelegenheit fand man im Westwerk insgesamt fünf Totenschädel, die man in das Mauerwerk sichtbar eingemauert hatte. Zeitlich lässt sich dieser einmalige Fund nicht ohne weiteres zuordnen, die fünf Nischen für die Totenschädel sind aber offen und sichtbar geblieben. Die Überlegungen der Historiker gehen in Richtung auf eine besondere Form des Memento mori.

Die Innenausstattung der Kirche ist in den Jahrhunderten ihres Bestehens gewachsen. Der Taufstein stammt aus der Romanik, der geschnitzte Altar von 1714. Die Kanzel wurde zur gleichen Zeit in die Kirche eingebaut. Der wertvollste Teil ist ein romanisches Triumphkreuz direkt über dem Altar. Das Uhrwerk im Kirchturm wurde erst 1972 eingebaut, zuvor befand es sich im Rathaus von Wetter. Die älteste Glocke heißt der "Kleine Anton" und wurde 1521 gegossen.

Sport

In Wengern gibt es einen großen Verein mit dem Namen TuS Wengern. Der Verein umfasst etwa 2000 Mitglieder und bietet verschiedene Sportarten an. Angefangen beim Turnen bis hin zum Fußball. Die Abteilung Seniorenfussball feierte diesen Sommer ihr zehnjähriges Bestehen in der Landesliga. In der Saison 2007/2008 spielt das Team um Trainer Dean Caschili in der Landesliga Staffel 3 West. Die Jugendabteilung ist mit 12 Mannschaften vertreten, die sich von der Minikicker bis zur A-Jugend aufteilen.

Sonstiges

Wengern war Geburts- und Wohnort der berühmten Köchin Henriette Davidis. Heute erinnert das Henriette-Davidis-Museum an sie.

Zwischen dem Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen und Hagen Hbf über Wengern-Ost verkehrt der historische Museumszug der „RuhrtalBahn“.

Vom 17. Juni 1920 bis 1942 verkehrte in Wengern auch eine Straßenbahnlinie. Die damalige Linie 4, betrieben von der Hagener Straßenbahn AG, verband die damals eigenständige Gemeinde Wengern mit den Städten Wetter (Ruhr), Herdecke und Hagen. Im Jahr 1942 wurde lediglich der Streckenabschnitt Wengern−Wetter eingestellt, später auch der Abschnitt nach Herdecke.

Quellen

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  2. Gesetz zur Neugliederung des Ennepe-Ruhr-Kreises, § 3 Absatz 1

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