Western Digital

Western Digital
Western Digital Corporation
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Rechtsform Corporation
ISIN US9581021055
Gründung 23. April 1970[1]
Sitz Lake Forest (Kalifornien)
Leitung John F. Coyne (CEO)
Joseph R. Carrillo (Vizepräsident/Aufseher/CAO)
Hossein Moghadam (CTO, SVP)
Thomas E. Pardun (Vorsitzender)
Timothy M. Leyden (EVP, CFO)
Mitarbeiter 50.000[1]
Umsatz 7.453 Mrd. US-$ (2009)
Gewinn 470 Mio. US-$ (2009)
Branche Computerhardware
Website WDC.com

Western Digital Corporation (oft einfach mit WD abgekürzt) ist ein bedeutender Hersteller von Festplatten mit Hauptsitz in Lake Forest/Kalifornien und hat eine lange Geschichte als Hersteller von ICs und Speicherprodukten.

Im Laufe der Zeit fertigte Western Digital vor allem Festplatten, Bandlaufwerke, Festplatten- und Disketten-Controller, Grafikchips und viele andere ICs. Mittlerweile produziert die Firma nur noch IDE- und SATA-Festplatten im 3,5"-, 2,5"- und 1"-Format.

Inhaltsverzeichnis

Firmengeschichte

1970er

Die Firma wurde am 23. April 1970 als General Digital gegründet und war zuerst ein Hersteller von Testgeräten für MOS-Halbleiter. Schnell wurde sie zu einem spezialisierten Halbleiter-Hersteller. Im Juli 1971 erhielt sie ihren heutigen Namen, und der Firmensitz wurde nach Newport Beach/Kalifornien verlegt. Kurze Zeit später kam mit dem UART WD1402A das erste eigene Produkt auf den Markt.

Während der 1970er Jahre verdiente WD sein Geld hauptsächlich mit dem Verkauf von Chips für Taschenrechner und war 1975 deren größter unabhängiger Hersteller. Durch die Ölkrise und den Konkurs des größten Kunden Bowmar Instrument verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Firma dramatisch, so dass 1976 sogar Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet werden musste. WD konnte sich aber aus der misslichen Lage befreien und brachte mit der MCP-1600-CPU und dem WD1771-Laufwerks-Controller mehrere Meilensteine auf den Markt.

1980er

Western Digital
Älteres Logo
Festplattencontroller WD 1002A

Seit Anfang der 1980er Jahre stellt WD Festplattencontroller her. So lieferten sie etwa mit dem WD1003 den Controller für den IBM PC AT. Dieser Chip wurde 1986 die Basis für die ATA-Schnittstelle, die WD zusammen mit Compaq und der MPI-Abteilung von Control Data (nun zu Seagate gehörend) entwickelte.

Ebenfalls 1986, mit dem Kauf des Grafikkartenherstellers Paradise Systems, stieg WD in den Grafikkartenmarkt ein. Dazu passend wurden auch eigene Grafikchips entwickelt. Außerdem war WD noch im Chipsatz-Markt (durch den Kauf von Faraday 1987) und im Netzwerk-Markt tätig.

Alle diese Geschäftsfelder liefen gut, aber der Haupt-Umsatzlieferant blieben die Controller-Chips. So brachte WD 1986 mit dem WD33C93 den ersten Single-chip-SCSI-Controller auf den Markt, der auch für den ersten 16-Bit Bus-Mastering SCSI-Controller WD7000 „FASST“ benutzt wurde. 1987 kam mit dem WD37C65 der erste Single-chip-Controller für PC/AT-Diskettenlaufwerke auf den Markt, der als Urvater der heutigen Super I/O-Chips gilt. Bereits 1988 folgte mit dem WD42C22 „Vanilla“ der erste Single-Chip-ATA-Controller.

Mit der Übernahme der Festplattensparte von Tandon 1988 änderte sich die Ausrichtung von WD drastisch. Kurze Zeit später wurden die Centaur-Festplatten auf den Markt gebracht.

1990er

1995 wurde Paradise Systems an Philips verkauft.

Gegenwart

Western Digital WD400 mit 40 GB und 7.200 min−1
Western Digital WD740 Raptor 74 GB und 10.000 min−1 SATA
Western Digital WD740

2001 brachte WD die ersten Mainstream-Festplatten mit 8 MB Cache auf den Markt. 2003 wurde mit der Raptor WDC360GD – ein SATA-Laufwerk mit 10.000 min−1 und 36 GB Speicher – eine Festplatte für Low-Cost-Server und Workstations vorgestellt, die, was Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit angeht, im Bereich zwischen deutlich teureren SCSI-Laufwerken und Standard-Laufwerken liegt. Anfang 2008 brachte WD mit der VelociRaptor eine Festplatte mit nochmals gesteigerter Leistung auf den Markt. Zum Zeitpunkt des Erscheinens gab es die Laufwerke WD1500HLFS und WD3000GLFS/ WD3000HLFS mit Kapazitäten von 150 und 300 GB. Die Geschwindigkeit mit 10.000 min−1 und der Cache mit 16 MB sind jeweils identisch zu den älteren Raptor-Laufwerken. Die Übertragungsraten liegen in der Spitze bei ca. 125 MB/s (Lesen) und 120 MB/s (Schreiben).

Im März 2011 übernahm Western Digital Hitachi GST für 4,3 Milliarden US-Dollar.[2]

Innovationen

Western Digital war für einige Innovationen verantwortlich, unter anderem:

  • 1971: WD1402A, der erste Single-Chip-UART
  • 1976: WD1771, der erste Single-Chip-Diskettenlaufwerkscontroller
  • 1981: WD1010, der erste Single-Chip-ST-506-Controller
  • 1983: WD1003-Festplattencontroller, Vorläufer von ATA
  • 1986: ATA wird zusammen mit Compaq und Control Data entwickelt
  • 1986: WD33C93, einer der ersten SCSI-Chips
  • 1987: WD7000, der erste Bus-Mastering-ISA-SCSI-Controller
  • 1987: WD37C65, der erste Single-Chip-PC/AT-Diskettenlaufwerkscontroller
  • 1988: WD42C22, der erste Single-Chip-ATA-Festplattencontroller
  • 2001: Die ersten Mainstream-Festplatten mit 8 MB Cache
  • 2003: Das erste SATA-Laufwerk mit 10.000 min−1
  • 2004: Western Digital Media Center, der erste Speicherkartenleser, kombiniert mit einer Festplatte
  • 2009: Western Digital stellt die erste 2-TB-Festplatte her, mit vier Magnetplatten zu jeweils 500 GB
  • 2009: Western Digital stellt die erste 1-TB-Festplatte im 2,5"-Format her
  • 2010: Western Digital stellt die überarbeiteten VelociRaptor-Festplatten vor, welche erneut den Titel als schnellste Festplatten der Welt erhalten
  • 2010: Western Digital stellt die erste 3-TB-Festplatte mit "vier" Magnetplatten zu jeweils 750 GB vor

Produkte für Heimanwender

In der Festplattensektion von Western Digital lassen sich für Heimanwender vier Kategorien finden. In jeder Kategorie gibt es Festplatten von verschiedener Größe, die Modellbezeichnungen unterscheiden sich vor allem durch interne Leistungsunterschiede.

Die Modellreihe Caviar Green zeichnet sich durch energiesparenden und leisen Betrieb aus. Sie wird mit einer Drehzahl von 5400 min−1 angeboten. Bessere Transferraten und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet die Reihe Caviar Blue mit 7200 min−1.

Ebenfalls mit 7200 min−1 bietet Western Digital die Caviar Black an. Diese Modelle verfügen über einen zusätzlichen Controllerchip und größeren Cache, was die Datendurchsatzrate erhöhen soll. Zusätzlich gewährt der Hersteller auf diese Modelle fünf Jahre Garantie. Wie die Caviar Black richtet sich auch die Modellreihe VelociRaptor mit 10.000 min−1 an Enthusiasten. Hier werden hohe Transferraten und geringe Zugriffzeiten erzielt, sie bieten jedoch nur maximal 600 GB Speicher.

Die AV-Serie ist den Anforderungen entsprechend für den Einsatz in digitalen Aufnahme- und Abspielgeräten wie zum Beispiel Festplattenrekordern vorgesehen. Diese Festplatten sind auf eine geringe Betriebstemperatur sowie stromsparenden und leisen Betrieb ausgelegt. Zudem sind sie im Gegensatz zu PC-Festplatten darauf optimiert, mehrere lang dauernde Datenströme gleichzeitig zu verarbeiten.

Einzelnachweise

  1. a b http://www.wdc.com/de/company/corpfact.asp Firmenprofil auf wdc.com/de
  2. Western Digital übernimmt Hitachi GST für 4,3 Milliarden Dollar, MacTechNews am 7. März 2011

Weblinks

 Commons: Western Digital – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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