Wildberg (Schwarzwald)

Wildberg (Schwarzwald)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Wildberg
Wildberg (Schwarzwald)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Wildberg hervorgehoben
48.6238888888898.7472222222222395
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Calw
Höhe: 395 m ü. NN
Fläche: 56,68 km²
Einwohner:

9.889 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 174 Einwohner je km²
Postleitzahl: 72218
Vorwahl: 07054
Kfz-Kennzeichen: CW
Gemeindeschlüssel: 08 2 35 080
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktstraße 2
72218 Wildberg
Webpräsenz: www.wildberg.de
Bürgermeister: Ulrich Bünger
Lage der Stadt Wildberg im Landkreis Calw
Ostelsheim Enzkreis Landkreis Karlsruhe Landkreis Karlsruhe Landkreis Böblingen Landkreis Tübingen Landkreis Rastatt Landkreis Freudenstadt Pforzheim Bad Herrenalb Dobel Höfen an der Enz Unterreichenbach Schömberg (Landkreis Calw) Oberreichenbach (Schwarzwald) Bad Liebenzell Althengstett Calw Bad Teinach-Zavelstein Bad Wildbad Enzklösterle Neuweiler Simmersfeld Altensteig Rohrdorf (Landkreis Calw) Egenhausen Haiterbach Nagold (Stadt) Wildberg (Schwarzwald) Ebhausen Neubulach Gechingen Ostelsheim Simmozheim SimmozheimKarte
Über dieses Bild

Wildberg ist eine Stadt im Landkreis Calw in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Hirschbrücke über die Nagold
Wildberg Kernstadt

Wildberg liegt im Nagoldtal in 350 bis 630 Meter Höhe. Der alte Ortskern schmiegt sich in eine Ω-förmige Schleife des Flusses.

Stadtgliederung

Zur Stadt Wildberg gehören die Teilgemeinden Effringen, Gültlingen, Schönbronn und Sulz am Eck. Zu Effringen gehört das Dorf Effringen, das Gehöft Trölleshof und die Häuser Ziegelhütte, die mit Effringen eine bauliche Einheit bilden. Zu Gültlingen gehört das Dorf Gültlingen, das Gehöft Haselstall und die Häuser Lerchenberg, Obere Papiermühle, Untere Papiermühle und Untere Sägemühle. Zu den Teilgemeinden Schönbronn und Sulz am Eck gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zur Stadt Wildberg in den Grenzen von 1970 gehört die Stadt Wildberg, die ehemalige Klosteranlage Reutin und die Höfe Käpfleshöfe und Kengelhöfe. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Gültlingen liegen die Wüstungen Berfeldingen und Weiler sowie die abgegangene Burg Gaisburg und im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Sulz am Eck liegt die Wüstung Weiler.[2]

Geschichte

Stich von Matthäus Merian

In Gültlingen wurde das Grab eines alamannischen Adeligen aus der Völkerwanderungszeit (Datierung etwa um 460-480 n. Chr.) gefunden. Unter den Grabbeigaben war ein prächtiger Spangenhelm und eine Goldgriffspatha. Die Fundstücke werden heute im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart aufbewahrt. Derartige Waffen waren der Führungsschicht vorbehalten, was auf eine bedeutende Stellung des Ortes in dieser frühen Zeit hinweist.

Wildberg wurde 1237 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als es von der Herrschaft der Tübinger Pfalzgrafen an die Grafen von Hohenberg kam. 1364 wurde Wildberg kurpfälzisch und 1440 württembergisch. Es wurde bis 1807 Sitz eines württembergischen Amts. 1618 wurde die Burg nach einem Brand, der in Folge eines Blitzschlags ausbrach, zerstört. Sie wurde erst 1698 als Schloss wiederaufgebaut und am 22. Februar 1945 bei einem Luftangriff zerstört.

Die heutige Stadt wurde am 1. Januar 1975 durch Vereinigung der Stadt Wildberg und der Gemeinden Effringen, Gültlingen und Sulz am Eck neu gebildet. Bereits am 1. April 1971 wurde Schönbronn nach Wildberg eingemeindet.

Religionen

Wildberg ist seit der Reformation evangelisch geprägt. Die evangelischen Kirchengemeinden von Wildberg sowie der Ortsteile Effringen, Schönbronn, Gültlingen und Sulz am Eck gehören zum Kirchenbezirk Nagold.

Politik

Gemeinderat

Kommunalwahl 2009
Wahlbeteiligung: 52,6 %
 %
50
40
30
20
10
0
44,6%
31,8%
16,4%
7,1%
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2004
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
± 0,0%
+0,5%
-4,0%
+3,4%

Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab folgende Sitzverteilung:

CDU 44,6 % 13 Sitze +2
FWG 31,8 % 9 Sitze +1
SPD 16,4 % 5 Sitze ±0
FDP 7,1 % 2 Sitze +2

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In geteiltem Schild oben in Silber eine liegende schwarze Hirschstange, unten in Rot der silberne lateinische Großbuchstabe W.“

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Wildberg ist durch die Nagoldtalbahn (PforzheimHorb am NeckarTübingen) ) an das überregionale Schienennetz angebunden. Die wichtigste Durchgangsstraße ist die gleichfalls dem Verlauf des Nagoldtals folgende Bundesstraße 463. Über die an Deckenpfronn und Gärtringen vorbei führende Landstraße L357 sowie die L358 über Sulz am Eck und Herrenberg ist die A81 in wenigen Minuten erreicht.

Am 4. Mai 2009 startete das auf vorläufig drei Jahre, vor allem für Senioren und gehandicapte Menschen ausgelegte, Pilotprojekt Stadtbus. Ein Mini-Niederflurbus aus israelischer Produktion verbindet alle Stadtteile Wildbergs in der Zeit von 7 Uhr bis 18 Uhr miteinander. Auf bestimmten Streckenabschnitten ist Halt auf Wunsch möglich. Der Stadtbus ist tariflich in die Verkehrsgesellschaft Bäderkreis Calw mit Bahn und Regionalbussen eingebunden.

Bildungseinrichtungen

Wildberg verfügt über eine Haupt- und Realschule, welche im "Bildungszentrum Wildberg" zusammengefasst sind. Außerdem gibt es in der Kernstadt und den Ortsteilen Effringen, Sulz am Eck und Gültlingen jeweils eine Grundschule.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das Kloster Reuthin von Wildberg
Wildberg Schlossruine

Das städtische Heimatmuseum befindet sich im ehemaligen Kloster Reuthin.

Vereine

  • Liederkranz Schönbronn: Gemischter Chor, gegründet im Jahre 1899, ca. 35 aktive Sängerinnen und Sänger.

Bauwerke

  • Schlossruine
  • Reste der Stadtmauer mit Hexenturm und Arrestturm. Der Hexenturm wurde von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum Denkmal des Monats Februar 2007“ ernannt.
  • Kirche (1464 erbaut)
  • Rathaus (1480 erbaut)
  • Marktbrunnen
  • Hirschbrücke
  • Kirche in Effringen
  • Lützenschlucht
  • Kloster Reuthin

Auf dem Lerchenberg, an der Gemarkungsgrenze zu Deckenpfronn, befindet sich die Funkstelle Lerchenberg der Landespolizeidirektion Karlsruhe. Zu ihr gehören ein 81 Meter hoher Fernmeldeturm und eine unterirdische Bunkeranlage.

Regelmäßige Veranstaltungen

Das Schäferkönigspaar vom Schäferlauf Wildberg 2010

Der damalige Landsherr Herzog Eberhard Ludwig zu Württemberg errichtete im Jahre 1723 für die Besorgung berufsständiger Anliegen der Schäfer eine sogenannte Nebenlade zur Hauptlade in Markgröningen. Seit dieser Zeit findet immer am dritten Juli-Wochenende in den geraden Jahren in Wildberg der Schäferlauf statt, ein Brauchtums- und Heimatfest rund um die Schäferei. Eröffnet wird der Schäferlauf mit dem Heimatspiel „Der Klosterschäfer und des Teufels Puppenspieler“ von Eugen Memminger. Dieses Stück wurde 1954 durch die Laienspielschar uraufgeführt.

Söhne und Töchter der Stadt

Im 16. Jahrhundert wirkte der württembergische Reformator Andreas Cellarius in Wildberg als Pfarrer.

  • Dieter Dengler (1938–2001) US-amerikanischer Kampfflieger
  • Albert Kappis (1836–1914), deutscher Maler und Lithograf
  • Georg Jakob Roller (1774–1857), deutscher Pädagoge und Gründer einer Taubstummenschule in Friedberg (Hessen)

Sonstiges

Nach der Stadt Wildberg ist der Asteroid Wildberg benannt, der 2005 am Observatorium Wildberg entdeckt wurde.

Die prominetesten Bürger der Stadt sind das Schauspielerehepaar Walter Schultheiß und Trudel Wulle.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 516–520

Literatur

  • Petra Schad: Buchbesitz im Herzogtum Württemberg im 18. Jahrhundert am Beispiel der Amtsstadt Wildberg und des Dorfes Bissingen/Enz. (= Stuttgarter Historische Studien; Bd. 1). Thorbecke, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-5551-X (vollständiges PDF )

Weblinks

 Commons: Wildberg (Schwarzwald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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