Wilhelm Erben

Wilhelm Erben

Wilhelm Erben (* 3. Dezember 1864 in Salzburg; † 7. April 1933 in Graz) war ein österreichischer Historiker und Diplomatiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Erben, der von sudetischen, teils auch hugenottischen Vorfahren abstammte, besuchte von 1874 bis 1882 das Gymnasium seiner Heimatstadt Salzburg. Von 1885 bis 1887 nahm er am 16. Kurs des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung in Wien teil. Anschließend wurde er am Institut ein enger Mitarbeiter Theodor von Sickels bei der Edition der Urkunden Ottos III.

1891 wurde Erben Konservator am Heeresmuseum in Wien. Nach seiner Habilitation 1901 war Erben zunächst Privatdozent in Wien, bis er 1903 auf eine Professur für mittelalterliche Geschichte und historische Hilfswissenschaften in Innsbruck berufen wurde; von 1917 bis zu seinem Tod 1933 war er schließlich Professor an der Karl-Franzens-Universität Graz. Ab 1920 war Erben Mitglied der Historischen Landeskommission für Steiermark.

Erbens Forschungsschwerpunkte waren historische Hilfswissenschaften, die Geschichte des Kriegswesens und Salzburger Landesgeschichte. Sein Handbuch über die Kaiser- und Königsurkunden des Mittelalters in Deutschland, Frankreich und Italien (siehe: Werke) ist bis heute bedeutsam.

Nach Erben ist die 1959 in Wien-Inzersdorf neu gebaute Wilhelm-Erben-Gasse benannt. In Salzburg war er Namensgeber für die Wilhelm-Erben-Straße.

Werke (Auswahl, chronologisch)

  • Untersuchungen zu dem Codex traditionum Odalberti. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Jahrgang 1889, (Band XXIX), S. 454–480. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/slk [Anm. 1]
  • Die älteren Immunitäten für Werden und Corvei. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Band 12.1891. Oldenbourg, Wien/München 1891, S. 46-54. [1]
  • Zu der Fortsetzung des Regino von Prüm. In: Neues Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesamtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters, Band 16,3. Hahn’sche Buchhandlung, Hannover 1891, S. 613-622. [2]
  • Zur Entstehung des sogenannten Rationarium Austriacum. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Band 16.1895. Oldenbourg, Wien/München 1895, S. 97-116. [3]
  • Die Frage der Heranziehung des Deutschen Ordens zur Vertheidigung der ungarischen Grenze. Archiv für österreichische Geschichte, Band 81,2. Hölder-Pichler-Tempsky, Wien 1895, S. 515-599. [4]
  • Nachträge zu dem zweiten Bande der Diplomata-Ausgabe. In: Neues Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesamtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters, Band 20,2. Hahn, Hannover und Leipzig 1895, S. 355-362. [5]
  • Die Annalen-Compilation des Dechants Christan Gold von Mattsee. In: Neues Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesamtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters. Band 22,2. Hahn, Hannover 1897, S. 443–500. [6] [Anm. 1]
  • Ursprung und Entwicklung der deutschen Kriegsartikel. In: Engelbert Mühlbacher (Red.): Theodor R. von Sickel zum Fünfzigjährigen Doctor-Jubiläum. Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 6. Wagner, Innsbruck 1901. [7] [Anm. 2]
  • Quellen zur Geschichte des Stiftes und der Herrschaft Mattsee. Fontes rerum Austriacarum, 2. Abteilung, Diplomataria et acta, Band 49. Gerold, Wien 1896. [8] [Anm. 1]
  • Das Privilegium Friedrich I. für das Herzogtum Österreich. Konegen, Wien 1902. [9]
  • Zur Beurtheilung des Salzburger Erzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Jahrgang 1902, (Band XLII), S. 49–67. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/slk [Anm. 3]
  • Katalog des k.u.k. Heeresmuseums. Im Auftrag des Curatoriums verfasst von dem Conservator Dr. Wilhelm Erben. Adolf Holzhausen, Wien 1899. [10]
  • Die Kaiser- und Königsurkunden des Mittelalters in Deutschland, Frankreich und Italien. 2., unveränderter Nachdruck der Ausgabe München u.a. 1907, Sonderausgabe. Urkundenlehre, Band 1. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1971. [11]
  • Untersuchungen zur Geschichte des Erzbischofs Gebhard. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Jahrgang 1913, (Band LIII), S. 1–38 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/slk
  • Untersberg-Studien. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Kaisersage. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Jahrgang 1914, (Band LIV), S. 1–96 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/slk
  • Berthold von Tuttlingen. Registrator und Notar in der Kanzlei Kaiser Ludwigs des Baiern, nach seinen Werken dargestellt. Denkschriften, Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, Band 66,2. Hölder-Pichler-Tempsky, Wien (u.a.) 1923. [12]
  • Anwendung neuer Lichtbildverfahren für die Herausgabe der Kaiser-Urkunden. In: Neues Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesamtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters, Band 46. Weidmann, Berlin 1920, S. 11-33. [13]
  • Zur Zeitbestimmung Lamberts von Ardre. In: Neues Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesamtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters, Band 44,1. Weidmann, Berlin 1922, S. 314-340. [14]
  • Theodor Sickel. Denkwürdigkeiten aus der Werdezeit eines deutschen Geschichtsforschers. Oldenbourg, München 1926. [15]
  • Kriegsgeschichte des Mittelalters. Beiheft der Historischen Zeitschrift, Band 16. Oldenbourg, München (u.a.) 1929. [16]
  • Johannes v. Müller, Erzherzog Johann und die Monumenta Germaniae. In: Neues Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesamtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters, Band 49,1. Weidmann, Berlin 1930, S. 150-172. [17]
  • Kaiserbullen und Papstbullen. In: Leo Santifaller (Hrsg.): Festschrift Albert Brackmann. Dargebracht von Freunden, Kollegen und Schülern. Böhlau, Weimar 1931, S. 148-167. [18]
  • Rombilder auf kaiserlichen und päpstlichen Siegeln des Mittelalters. Veröffentlichungen des Historischen Seminars der Universität Graz, Band 7. Leuschner & Lubensky, Graz/Wien (u.a.) 1931. [19]

Literatur

  • Harold Steinacker: Nachruf Wilhelm Erben. In: Historische Zeitschrift, Band 148.1933, Heft 3. S. 447 f. [20]
  • Josef Karl Mayr: Wilhelm Erben. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Jahrgang 1933, (Band LXXIII), S. 155–164. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/slk [Anm. 4]

Einzelnachweise

  1. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  2. Text online..
  3. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  4. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  5. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund. – Text online..
  6. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund. – Text online..
  7. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund,
    Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  8. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  9. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  10. Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek.
  11. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  12. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  13. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund. – Text online..
  14. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund. – Text online..
  15. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  16. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  17. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund. – Text online..
  18. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  19. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  20. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.

Anmerkungen

  1. a b c Als Institutsarbeit und Dissertation. – Siehe: Franz Martin, Josef Karl Mayr: Wilhelm Erben. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Jahrgang 1933, (Band LXXIII), S. 155. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/slk.
  2. Habilitationsschrift. – Siehe: Franz Martin, Josef Karl Mayr: Wilhelm Erben. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Jahrgang 1933, (Band LXXIII), S. 161. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/slk
  3. Habilitationsvortrag. – Siehe: Franz Martin, Josef Karl Mayr: Wilhelm Erben. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Jahrgang 1933, (Band LXXIII), S. 162. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/slk
  4. Nachruf inklusive Portraitaufnahme (S. 155–160) sowie Bibliografie (S. 160–164).

Weblink


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Erben — ist der Familienname folgender Personen: Adolf Erben (1904–1987), tschechischer Architekt Frank Michael Erben (* 1965), deutscher Musiker Heinrich Karl Erben (1921–1997), deutscher Paläontologe Johann Balthasar Erben (1626–1686), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm [1] — Wilhelm (lat. Guillemus, franz. Guillaume, engl. William), männlicher Name, bedeutet: der willenskräftige Beschützer. Die hervorragendsten fürstlichen Träger desselben sind (Übersicht nach den Ländern): [Deutsche Könige und Kaiser.] 1) W. von… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Wilhelm Hyacinth — von Nassau Siegen (* 18. Februar[1] 1666 in Brüssel; † 18. Februar 1743 in Hadamar) war Prinz von Oranien. Er war der Sohn von Johann Franz Desideratus von Nassau Siegen und Eleonore Sophie von Baden. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Hyacinth (Nassau-Siegen) — Wilhelm Hyacinth Wilhelm Hyacinth von Nassau Siegen (* 7. April 1666 in Brüssel; † 18. Februar 1743 in Hadamar) war Prinz von Oranien und Fürst von Nassau Siegen …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Hyacinth von Nassau-Siegen — (* 18. Februar[1] 1666 in Brüssel; † 18. Februar 1743 in Hadamar) war Prinz von Oranien. Er war der Sohn von Johann Franz Desideratus von Nassau Siegen und Eleonore Sophie von Baden. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm (Évreux) — Wilhelm von Évreux (frz.: Guillaume d’Évreux, latein: Willelmus Ebroicensis; † 18. April 1118) war Graf von Évreux von 1067 bis 1118. Er war der Sohn von Graf Richard von Évreux und Godehilde. Da Godehilde in erster Ehe mit Roger I. de Tosny,… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm-Ostwald-Archiv — Wilhelm Ostwalds Labortisch (hinten links auf dem Tisch die Urform eines Thermostats) Der Landsitz „Energie“ am Ortsrand von Großbothen ist das von dem Chemiker und späterem Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald im Jahre 1901 erworbene Anwesen, das… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft — Wilhelm Ostwalds Labortisch (hinten links auf dem Tisch die Urform eines Thermostats) Der Landsitz „Energie“ am Ortsrand von Großbothen ist das von dem Chemiker und späterem Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald im Jahre 1901 erworbene Anwesen, das… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Adolf zu Rantzau — (* 1688; † 1734 in Akershus) war ein Mitglied aus der Breitenburger Linie der adligen Familie Rantzau in Schleswig Holstein. Er war der jüngere Bruder des Reichsgrafen Christian Detlef zu Rantzau, an dessen Ermordung er beteiligt gewesen sein… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm-Ostwald-Park — Wilhelm Ostwalds Labortisch (hinten links auf dem Tisch die Urform eines Thermostats) Der heutige Wilhelm Ostwald Park, früher: Landsitz Energie, am Ortsrand von Großbothen ist das von dem Chemiker und späterem Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald im …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”