Wilhelm Schluckebier

Wilhelm Schluckebier

Wilhelm Schluckebier (* 3. November 1949 in Diemelsee) ist ein deutscher Richter am Bundesverfassungsgericht.

Leben

Schluckebier legte nach dem Abitur 1969 an der Alten Landesschule Korbach seine Staatsprüfungen 1975 und 1978 in Gießen bzw. Frankfurt am Main ab, trat 1978 in den höheren Justizdienst des Landes Hessen ein und wurde 1981 zum Richter am Amtsgericht ernannt. Von 1981 bis 1983 war er Dezernent für Revisionsstrafsachen bei der Dienststelle des Generalbundesanwalts in Berlin. 1983 erfolgte eine Abordnung an das Bundesverfassungsgericht, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Richter Wand und Träger (Zweiter Senat) tätig war. Nach einer weiteren Tätigkeit beim Landgericht Gießen wurde Schluckebier an das Bundeskanzleramt unter Kohl abgeordnet, wo er 1988/1989 im Referat Verwaltung und Recht als Referent für verfassungsrechtliche Fragen beschäftigt war. Anschließend wurde er zum Richter am Oberlandesgericht ernannt und erneut an die Bundesanwaltschaft beim Bundesgerichtshof abgeordnet, wo er mit Staatsschutzsachen befasst war.

1995 wurde Schluckebier Bundesanwalt. In dieser Funktion leitete er das Prozess- und Rechtsreferat der Bundesanwaltschaft. 1999 erfolgte die Wahl zum Richter am Bundesgerichtshof. Er war seitdem Mitglied des 1. Strafsenats, seit 2004 übte er außerdem das Amt des Präsidialrichters aus.

Am 7. September 2006 wurde Schluckebier vom Bundestag über das so genannte Unionsbillett (Vorschlagsrecht: CDU/CSU) als Nachfolger von Evelyn Haas gewählt, die nach Ablauf ihrer regulären 12jährigen Amtszeit Mitte September 2006 aus dem Amt ausschied.

Schluckebier erhielt am 2. Oktober 2006 die Ernennungsurkunde von Bundespräsident Horst Köhler und ist seitdem (als einziger Strafrechtler) im Ersten Senat des Bundesverfassungsgerichtes tätig.

Schluckebier ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist Mitglied der CDU, hat sich aber nie parteipolitisch engagiert. Widerstand aus der SPD gegen seine Wahl gab es nicht, seine fachliche Qualifikation gilt als unbestritten.

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