Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften

Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften

Im Zuge der Verwaltungsreform in Niedersachsen sind die Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften auf Beschluss der Landesregierung vom 13. Juli 2004 zum 1. Januar 2005 entstanden. Es gibt insgesamt 14 Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL) in denen mehrere früher eigenständige Ämter zusammengefasst wurden (Katasterämter, Ämter für Agrarstruktur, Staatliche Moorverwaltung, Domänenämter). Die Dienst- und Fachaufsicht für diese Behörden liegt beim Niedersächsischen Ministerium für Inneres, Sport und Integration (MI) sowie dem Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung (ML). Die Behörden sind einheitlich in Dezernate eingeteilt:

  • Dezernat 1: Zentrale Aufgaben
  • Dezernat 2: Geodatenmanagement
  • Dezernat 3.1: Amt für Landentwicklung (Strukturförderung, ländlicher Raum)
  • Dezernat 3.2: Amt für Landentwicklung (Flurbereinigung, Landmanagement)
  • Dezernat 4: Wertermittlung, städtebauliche Bodenordnung
  • Dezernat 5: Katasterämter
  • Dezernat 6: Landesweite Vorortaufgaben (dieses Dezernat besteht nicht in allen GLLs)
  • Dezernat 7: Domänenverwaltung
  • Dezernat 8: Moorverwaltung

Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften in Niedersachsen (GLL) befinden sich in Aurich, Braunschweig, Cloppenburg, Hameln, Hannover, Lüneburg, Meppen, Northeim, Oldenburg, Osnabrück, Otterndorf, Sulingen, Verden und Wolfsburg.

Inhaltsverzeichnis

Dezernate

Dezernat 1 - Querschnittsaufgaben

Zuständig für alle Querschnittsaufgaben der GLL Aurich ist das Dezernat 1 „Zentrale Aufgaben“, insbesondere Organisation, Personal, Haushalt, Kasse, Kosten- und Leistungsrechnung, Informations- und Kommunikationstechnik.

Dezernat 2 - Geodatenmanagement

Das neue Dezernat 2 „Geodatenmanagement (GDM)“, übernimmt die zentrale Aufgabe des Managements der Geodatenbasis, bestehend aus Geobasisdaten, Geofachdaten und Metadaten inklusive Marketing. Geodaten sind thematische Daten mit Ortsbezug. Auf Grund der wachsenden Anforderungen bei der Bereitstellung und Nutzung von Geodaten, wird die flächendeckende Geodateninfrastruktur Niedersachsen (GDI-NI) ständig weiterentwickelt. Eine GDI umfasst Geodaten, Netzwerke, Dienste und Standards. Das Dezernat ist auch für die Datenbereitstellung aus ALK und ALB für interne und externe Kunden, sowie nutzerspezifische Datenabgaben zuständig. Ein weiterer Schwerpunkt des GIS-Services ist die Erstellung von auftragsbezogenen Themenkarten, wie Stadtkarten, Hofkarten, Jagdkarten, sowie die Betreuung vom internetbasierten Auskunftssystem (InterASL).

Dezernat 3 - Amt für Landentwicklung

Im Dezernat 3.1 „Strukturförderung ländlicher Raum“ werden als Aufgabengebiete die Dorferneuerung, Entwicklung typischer Landschaften und der ländlichen Räume, ländliche Wegebau, integrierten ländlichen Entwicklungskonzepte (ILEK) und das Regionalmanagement, sowie sämtliche Rechtsangelegenheiten der GLL wahrgenommen.

Für die Planung und Durchführung von Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetzt ist das Dezernat 3.2 „Flurbereinigung Landmanagement“ zuständig.

Dezernat 4 - Wertermittlung, städtebauliche Bodenordnung

Das Dezernat 4 „Wertermittlung und städtebauliche Bodenordnung“ umfasst die Fachbereiche der Wertermittlung und den Bodenordnungsverfahren, hier überwiegend Umlegungen. Das Dezernat führt die Kaufpreissammlung und erstellt für ausgewählte Städte einen Mietpreisspiegel. Mit dem Fachwissen des Gutachterausschusses werden so genannte Verkehrswertgutachten erstellt.

Dezernat 5 - Katasterämter

Die Dezernate 5 für „Liegenschaftskataster und Vermessung“ umfassen die Aufgabenbereiche der bisherigen Katasterämter. Nach dem Niedersächsischem Gesetz über das amtliche Vermessungswesen (NVermG) sind diese für die Führung der Nachweise des Liegenschaftskatasters, die Erfassung von Geobasisdaten und die Bereitstellung von wesentlichen Angaben zu Grund und Boden zuständig.

Dezernat 6 - landesweite Vorortaufgaben

Dezernat 7 - Domänenverwaltung

Hauptaufgabe des Domänenamtes ist es, die Nutzung der domänenfiskalischen Liegenschaften vertraglich zu regeln bzw. zu gestalten, z.B.:

  • Verpachtung von geschlossenen Betrieben (Domänen)
  • Verpachtung von Einzelparzellen einschl. Nebenflächen (z.B. Kleingärten, Freizeitflächen und Bootsstege) überwiegend mit Auflagen
  • Vertretung des Landes in öffentlich-rechtlichen Körperschaften (Wasser- und Bodenverbänden, Jagd- und Fischereigenossenschaften etc.)
  • ...

Dezernat 8 - Moorverwaltung

Besonderheiten in der GLL

Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung

Zusätzlich an der GLL Hannover gibt es noch das Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung (SLA) als zentrale technische Dienststelle der Agrarverwaltung in Niedersachsen mit direktem Zugriffsrecht durch das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung (ML).

Das Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung (SLA) ist Teil der niedersächsischen Landesverwaltung und als zentrale technische Stelle im Geschäftsbereich des ML der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften Hannover angegliedert.

Geschichte des SLA

Eine moderne Verwaltung stützt sich in ihrer Aufgabenerledigung auf eine leistungsfähige IT-Infrastruktur. Das Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung (SLA) als die zentrale technische Dienststelle der niedersächsischen Agrarverwaltung gewährleistet eine solche Infrastruktur durch effiziente IT-Services. Durch das Wirken des SLA wird die Vergabe und Auszahlung von über 1 Mrd. EUR jährlich an Fördergeldern an den ländlichen Raum und die Landwirtschaft in Niedersachsen ermöglicht. Als die Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL) im Rahmen der Verwaltungsreform zum 1. Januar 2005 gebildet wurden, hat die Niedersächsische Landesregierung die dem damaligen Amt für Agrarstruktur Hannover zugeordneten landesweiten Aufgaben (IT-Aufgaben und Controlling für die staatliche Agrarverwaltung) als „Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung“ der GLL Hannover angegliedert. Dem Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) wurde ein direktes, unmittelbares Zugriffsrecht auf diesen nicht in die GLL integrierten Teil zugestanden, da die Arbeitsbelastung des SLA durch die vielfältigen neuen Aufgaben im Rahmen der Umsetzung der EU-Agrarreform ein stärkeres Steuern und Koordinieren direkt durch das Ministerium erforderlich machten.

Die Leitung des SLA

Zu diesem Zweck ist ein Bediensteter des ML als Koordinator für diesen Behördenteil eingesetzt worden. Organisatorisch ist dieser Koordinator als Referent im ML angesiedelt, hat seinen Dienstsitz aber direkt im SLA. Insofern handelt es sich um eine von den üblichen Organisationsformen der Landesverwaltung abweichende Konstellation. Die organisatorischen, haushaltsrechtlichen und personalrechtlichen Befugnisse des Leiters der GLL Hannover gegenüber dem Servicezentrum werden durch das direkte Zugriffsrecht des ML beschränkt und durch den Koordinator des SLA wahrgenommen. Der Koordinator hat somit faktisch die Aufgaben eines Leiters einer Dienststelle. Diese Funktion wird derzeit von Jens Mennecke ausgeübt.

Aufgaben des SLA

Das SLA ist moderner IT-Dienstleister, der das Bindeglied zwischen Fachministerium und den Dienststellen der Fachverwaltung (Ämter für Landentwicklung in den GLL) und der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung (Landwirtschaftskammer Niedersachsen) in Niedersachsen darstellt. In dezernatsübergreifenden Projektgruppen nimmt es anspruchsvolle Softwareentwicklungsaufgaben wahr. Das Systemmanagement für die zentrale IT-Umgebung, Hotlines bezüglich der Fachanwendungen, die Schulung der Anwender und deren technische Betreuung vervollständigen das IT-Dienstleistungsangebot. Für die Ämter für Landentwicklung bereitet das SLA die Flurbereinigungsdaten zum Zweck der Katasterberichtigung auf und nimmt andere Vorleistungen zu Geschäftsprozessen in Bodenordungsverfahren wahr. Die Nutzung von Geodaten im Bereich Agrarförderung unterstützt das Haus durch die Weiterentwicklung und Pflege des GIS-basierten Referenzsystems (Digitale Feldblockkarte Niedersachsens).

Mit den Programmen des SLA werden jährlich rd. 1 Mrd. Euro an Fördergeldern für die Auszahlung an rund 55.000 landwirtschaftliche Betriebe vorbereitet. Viele Arbeitsprozesse werden daher elektronisch gesteuert und große Mengen von Informationen müssen digital gespeichert und verarbeitet werden. Zunächst werden konzeptionelle Vorgaben für die Programmierung im Rahmen von DV-Projekten zur landeseinheitlichen Abwicklung landwirtschaftlicher oder agrarstruktureller Fördermaßnahmen erarbeitet und umgesetzt. Nachdem die Programme durch die Anwendungsentwicklung erstellt wurden, werden sie sorgfältig getestet und anschließend an die Anwender ausgeliefert. Für die Dienststellen werden Workshops, Schulungen und Dokumentationen sowie ein Anwender-Support angeboten. Weitere Aufgaben sind das Erstellen und Versenden der Antragsunterlagen und die Anfertigung von Statistiken.

Die Abwicklung von Flurbereinigungsprojekte wird seit Jahrzehnten durch den Einsatz von Softwarekomponenten im Bereich der technischen und planerischen Bearbeitung unterstützt. Seit Anfang der 80er Jahre wird zu diesem Zweck auch GIS-Software genutzt.

Interne Organisation

Das SLA beschäftigt in vier Dezernaten, einer Verwaltungseinheit und einer Stabstelle insgesamt rund 130 Mitarbeiter/innen verschiedener Fachrichtungen.

Als wichtiges Gremium für die hausweit übergreifende Steuerung von Projekten und Verfahren verfügt das SLA über ein Projektsteuerungsteam (PST). Dieses Gremium verschafft sich regelmäßig einen Überblick über die Planungs- und Abarbeitungsstände der Projekte und greift gegebenenfalls steuernd ein.

Das Servicezentrum ist durch die Angliederung eine einmalige Konstruktion in der Verwaltungsorganisationslehre, da es kein integraler Bestandteil einer anderen Behörde ist.

IT-Sicherheit

Das Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung hat im November 2006 als erste "Behörde" bundesweit ein Testat zur IT-Sicherheit des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) bekommen.


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