Willi Münzenberg

Willi Münzenberg
Willi Münzenberg
Titelblatt der von Münzenberg redigierten jungsozialistischen Zeitschrift Die Freie Jugend vom Sept. 1914

Willi Münzenberg (Wilhelm Münzenberg[1]; * 14. August 1889 in Erfurt; † Juni 1940 in Saint-Marcellin, Dépt. Isère, Frankreich) war ein deutscher Kommunist, Verleger und Filmproduzent. Mit dem Neuen Deutschen Verlag, seinen Zeitungen Welt am Abend, Berlin am Morgen und vor allem der Arbeiter Illustrierten Zeitung (AIZ) gehörte Münzenberg zu den einflussreichsten Vertretern der KPD der Weimarer Republik.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von der Dorfschule zur Kommunistischen Jugendinternationale

Münzenberg war Sohn eines Dorfgastwirts und Enkel eines Freiherrn von Seckendorff. Er besuchte unregelmäßig die Dorfschulen in Friemar und Eberstädt und bis 1904 ein Jahr lang die Volksschule in Gotha. Nach einer abgebrochenen Barbierlehre arbeitete er von 1904 bis 1910 ungelernt in Erfurter Schuhfabriken.

1906 trat Münzenberg in einen Propaganda genannten Arbeiterbildungsverein ein, wurde nach knapp einem Jahr Vorsitzender und schloss ihn mit neuem Namen Freie Jugend Erfurt dem norddeutschen Jugendverein an. Nachdem er Agitator geworden war, wollte ihm kein Erfurter Betrieb mehr Arbeit geben, es folgten Monate als Wandergeselle. Von August 1910 bis Ende 1913 arbeitete er als Hilfskraft in einer Zürcher Apotheke in der Schweiz. Dort schloss er sich einer Gruppe der sozialistischen Jugendorganisation der Schweiz an und beschäftigte sich intensiv mit der in anarchistischen Kreisen gängigen Literatur wie die Gegenseitige Hilfe von Pjotr Kropotkin, Der Einzige und sein Eigentum von Max Stirner oder die Propaganda der Tat von Johann Most.[2] Ende Juli 1912 wurde er Mitglied des Zentralvorstands der sozialistischen Jugendorganisation der Schweiz und Redakteur der Monatszeitschrift Die freie Jugend.[3] Im Ersten Weltkrieg leitete er das Internationale Jugendsekretariat in Bern und lernte Lenin kennen. Nach einem Gefängnisaufenthalt wurde Münzenberg am 10. November 1918 als „missliebiger Ausländer“ und „Anhänger der Oktoberrevolution“ der Schweiz verwiesen. Er schloss sich in Berlin dem Spartakusbund an. 1919 wurde er zum Vorsitzenden der Kommunistischen Jugendinternationale (KJI).

Im Dienste Lenins und Stalins

Von Grigori Sinowjew war Münzenberg 1921 ohne viel Federlesen als Sekretär der KJI wieder abgesetzt worden, doch geschah nun, was ihm zur späteren Sonderstellung in Komintern und KPD verhalf und Ursache für seine weitgehende Unabhängigkeit war: Er erhielt von Lenin den ganz privaten Auftrag, die Internationale Arbeiterhilfe (IAH) für die Sowjetunion zu organisieren. Dazu gründete Münzenberg die Illustrierte Sowjetrussland im Bild, die 1926 zur Arbeiter Illustrierten Zeitung wurde. 1924 übernahm er den Neuen Deutschen Verlag von Felix Halle für die IAH. Leiterin dieses Verlages wurde seine Lebensgefährtin Babette Gross. Von 1924 bis 1933 gehörte Münzenberg dem Zentralkomitee der KPD und als Abgeordneter dem Reichstag an.

Von Stalin, dem er etwa drei Mal persönlich begegnete, wurde Münzenberg die absolute Selbstverleugnung abverlangt, so im Herbst 1930, als Nationalsozialisten und Stahlhelm ein Volksbegehren gegen die preußische Regierung lancierten, die letzte Hochburg der Sozialdemokratie. Anfänglich gegen den Volksentscheid eingestellt, musste die KPD plötzlich auf Moskauer Anordnung hin, sich die Sache als „Roter Volksentscheid“ zu eigen machen, was unbegreiflich war für Parteimitglieder.[4] Stalins Absicht, die alten Bolschewisten physisch auszurotten, offenbarte sich Münzenberg nach Berichten über den „Großen Terror“ und den ersten Schauprozess. Seine anschließend trotzdem unternommene letzte, gefahrvolle Reise nach Moskau hing zusammen mit der Verantwortung, die er als bewährter Organisator nach dem Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges übernommen hatte.

Der „Münzenberg-Konzern“

Er war „Propaganda-Chef der Kommunistischen Internationale für die westliche Welt“ und baute für die Partei das nach dem deutschnationalen Hugenberg-Konzern zweitgrößte Medienunternehmen der Weimarer Republik auf, zu dem die auflagenstarken Zeitungen Welt am Abend, Berlin am Morgen und vor allem die Arbeiter Illustrierte Zeitung (AIZ) gehörten. Auch der Eulenspiegel hatte hier seine Wurzeln. Als Produktionschef hat er auch das Programm der beiden proletarischen Filmgesellschaften Prometheus Film und Filmkartell Weltfilm GmbH geprägt. Keineswegs „proletarisch“ war der Lebensstil, den er entwickelte. Anders als die meisten kommunistischen Funktionäre ließ er ein Auto für sein Büro kaufen, zuletzt eine riesige Lincoln-Limousine.[5] Derlei brachte ihm die Bezeichnung „roter Millionär“ ein, ohne dass er wirklich jemals Millionär gewesen war.

Nachdem Hitler von Hindenburg als Reichskanzler eingesetzt worden war, organisierte Münzenberg gemeinsam mit Sozialdemokraten am 19. Februar 1933 im Festsaal der Berliner Kroll-Oper den Kongress Das Freie Wort, an dem neben vielen anderen Geistesgrößen auch Ferdinand Tönnies und Albert Einstein teilnahmen. Erich Everth hielt ein flammendes Plädoyer für die Erhaltung der Pressefreiheit. Münzenberg selbst musste nach dem Reichstagsbrand als einer der meistgesuchten Kommunisten sofort nach Paris emigrieren. Im August 1933 wurde ihm durch Nennung seines Namens auf der ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt. Alle von der IAH herausgegebenen Zeitungen, Zeitschriften sowie deren Verlage und eine Buchgemeinschaft (Universum Bücherei) wurden bereits 1933 verboten. Die AIZ und Unsere Zeit erschienen im Ausland weiter.[Anm. 1]

Aktivitäten im Exil

Dringlich war nun ein Erfolg in der „Schlacht um Dimitroff“,[6] wobei der vertrauteste Mitarbeiter, Otto Katz, die Arbeiten koordinierte, die in das erste Braunbuch mündeten, das in dem von Münzenberg in dieser Zeit gegründeten Verlag Editions du Carrefour in Paris erschien, wie z. B. 1934 auch Eintritt verboten von Egon Erwin Kisch. Eintritt erlaubt war ins Büro der Braunbuch-Autoren uneingeschränkt für Mitarbeitsbegierige, Münzenberg „kannte keine Spionenfurcht wie die Funktionäre, die jeden Ankömmling erst durch Untergebene verhören ließen“.[7]

Auf Grund einer Initiative zahlreicher Intellektueller (neben Münzenberg u. a. Clara Zetkin, Henri Barbusse, John Dos Passos) wurde ein Deutsches Hilfskomitee beim Zentralkomitee der IAH gegründet. Aufgabe war die Organisation und Durchführung von Versammlungen, Kundgebungen und Demonstrationen für die Opfer des Faschismus und die Unterstützung des revolutionären Kampfes der deutschen Arbeiterklasse,[Anm. 2] Wohltätigkeit als Grundlage von politischer Aktion. Diese von ihm seit der IAH-Gründung beibehaltene Technik ließ das „Hilfskomitee“ bald in Unternehmen hineinwachsen, „die wenig oder nichts mit dem ursprünglichen philanthropischen Zweck zu tun hatten.“[8] Ein in diesem Zusammenhang von ihm vervollkommnetes Propagandainstrument war die sogenannte „Unterschriften-Stampiglie“,[9] Intellektuelle sollten mit ihrer Unterschrift ihren Standpunkt vorn neben den radikalen Kämpfern klar machen. Galt es einen von ihnen unbedingt zu gewinnen, bestand der angewandte Kunstgriff fast regelmäßig darin,

„ihn davon zu überzeugen, dass man gerade ihn in dem großen und so schweren Kampfe brauchte: ihn als Gewährsmann für die gute Sache; für die Aktion, die gerade notwendig war, um Menschenleben zu retten, um der Verblendung entgegenzuwirken im Angesicht der wachsenden Gefahr für Frieden und Freiheit, schließlich um die Gleichgültigen aufzurütteln. Käme der Aufruf gerade von ihm, dem allgemein geschätzten, bewunderten Mann, so würde das die Zögernden erwecken.“[10]

Münzenberg ordnete anschließend die Wichtigkeit ein: Für die Reise eines General Paul Emile Pouderoux in die USA gab es problemlos dreitausend Dollar, doch auf eine Bitte um Unterstützung für eine Veranstaltung zum Jahrestag der Bücherverbrennung erwiderte er: „300 Frcs., das kommt gar nicht in Frage.“ Der enttäuschte Mitarbeiter hielt trotzdem fest:

„Er ist ein großer Anreger. Kein Durchführer. Er ist auf seine Weise noch der beste Mann in der Leitung, den ich bisher kennenlernte – halt, nein: mit Ausnahme von Kurt [Funk-Wehner].“[11]

Relativ bald hatte Münzenberg mit der Agitation für ein Bündnis im Widerstand gegen den Nationalsozialismus begonnen. Im September 1935 gelang es ihm erstmals, 51 kommunistische, sozialdemokratische und bürgerliche Hitlergegner zusammenzubringen. Nach ihrem Tagungsort wurde dieser Kern einer deutschen Volksfront als Lutetia-Kreis bekannt. So unangenehm war den Nazis Münzenbergs Aktivität, dass sie ihn im selben Jahr in Abwesenheit zum Tode verurteilten.[12]

Die Zeitschrift Die Zukunft[13] gründete Münzenberg 1938 zusammen mit Arthur Koestler. Heinrich Mann, ein Freund, schrieb Ende 1938 für deren erste Nummer. In der 10. Ausgabe der Zukunft vom März 1939 setzte sich Willi Münzenberg im Artikel „Alles für die Einheit“ weiter für die Einheitsfront gegen den Faschismus ein. An dieser Zeitschrift arbeiteten u. a. Lion Feuchtwanger, Oskar Maria Graf, Alfred Döblin und Thomas Mann mit. Anstelle des Verlages Editions du Carrefour nutzte er den Sebastian Brant-Verlag mit zur Herausgabe der Zeitschrift und antifaschistischer Literatur.[Anm. 3]

Entwicklung zum Abtrünnigen

Seit die Komintern ab 1928 keine Zusammenarbeit mehr mit der Sozialdemokratie duldete und sich nicht nur von ihr abgrenzte, sondern sie als Feindin bekämpfte, war durch Münzenberg die Sozialfaschismus-These mit der Parole vom Kampf „Klasse gegen Klasse“ propagiert worden. Entsprechend nahm er in der Doriot-Thorez-Krise im Frühjahr 1934 noch Partei für Thorez und gegen Volksfront-Ideen. Seinen Einsatz dokumentierte er in einem Schreiben nach Moskau mit der Überschrift: „Wie die Zeitschrift Unsere Zeit den Kampf gegen die Sozialdemokratie und die II. Internationale führte.“[14] Erst als im Sommer 1935 mit dem VII. Weltkongress der Komintern die taktische Neuausrichtung kam, zog auch Münzenberg mit, nun aber sofort als Unterhändler mit der SOPADE. Zwar hatte er sichtbar Erfolg mit dem Lutetia-Kreis, doch konnte er dessen Veröffentlichungen kein kommunistisches Gepräge geben, KPD-seitig wurde Kritik laut. Umgekehrt machte Münzenberg im Februar 1936 im Gespräch mit dem Prager SOPADE-Vorstand seine Reserviertheit gegenüber der Volksfront-Taktik der KPD-Zentrale bekannt, unglücklicherweise im Beisein des Journalisten Georg Bernhard, der die Information über Heinrich Mann an Moskau weitergab, ein schwerwiegendes Ereignis auf dem Weg zu Münzenbergs Parteiausschluss.[15]

Münzenberg übte 1936 vorsichtige Kritik am Moskauer Prozess gegen Sinowjew, Kamenew u. a., der im Zuge von Stalins Politik der Säuberungen abgehalten wurde. Nach einer diesbezüglichen Vorladung vor die Internationale Kontroll-Kommission (IKK), die kurz zuvor von Stalin zur Säuberung des Komintern-Apparates gegründet worden war, vermied er jede weitere Reise nach Moskau, während Walter Ulbricht ihn mehrmals dazu drängte. Münzenberg hatte im Volksfront-Ausschuss bis in das Frühjahr 1937 aktiv mitgearbeitet. Walter Ulbricht und Paul Merker hatten ihn im Ausschuss im Mai 1937 ersetzt. Im Herbst 1937 wurde ein „Untersuchungsverfahren“ gegen ihn eingeleitet.[16] Die aufkeimenden Gerüchte zum Konflikt Münzenbergs mit der Komintern sorgten für große mediale Aufregung. Erstmals am 2. August 1937 formuliert Pieck an Georgi Dimitrow, dass durch „Pieck, Dengel, Florin, Kunert und Müller“ beschlossen wurde „dem Sekretariat des EKKI vorzuschlagen, Willi Münzenberg aus der KPD ... auszuschließen, wenn er auf nochmalige Aufforderung nicht bis zum 15. August in Moskau ist.“ Von Walter Ulbricht 1937 des Trotzkismus bezichtigt und längere Zeit geheimdienstlich beobachtet, wurde er 1938 aus dem ZK der KPD ausgeschlossen – dies geschah jedoch nie im Rahmen einer ordentlichen ZK-Tagung und durch keine ZK-Mehrheit, somit statutenwidrig. Als Begründung wurde u.a. Münzenbergs mangelnde Parteidisziplin herangezogen.[Anm. 4] In der Folge, und um dem Ausschluss aus der KPD zuvorzukommen, erklärte Münzenberg selbst im März 1939 seinen Austritt aus der KPD, der am 10. März 1939 in seiner seit dem 12. Oktober 1938 herausgegebenen Wochenzeitung Die Zukunft/Ein neues Deutschland: Ein neues Europa! abgedruckt wurde. Münzenberg gründet noch 1939 eine neue Partei namens Freunde der sozialistischen Einheit.

Mysteriöses Ende

Nach dem Einfall der Wehrmacht in die Benelux-Staaten am 10. Mai 1940 ließ sich Münzenberg im Lager Stade de Colombes internieren, in der Hoffnung, so nach Südfrankreich evakuiert zu werden. In der Tat wurde er gemeinsam mit anderen deutschen Emigranten in das Lager Chambaran südöstlich von Lyon überstellt. Nachdem die Internierten den französischen Lagerkommandanten überzeugt hatten, das vom Nazi-Vormarsch bedrohte Gebiet am Plateau de Chambaran zu verlassen, setzte sich Münzenberg am 21. Juni 1940 in der Nähe von Charmes von der Kolonne ab. Nach Angaben von Begleitern, darunter Leopold Schwarzschild, Kurt Wolff, Paul Westheim und Clement Korthum, hoffte er, sich alleine schneller nach Marseille durchschlagen zu können, wo sich leicht untertauchen und vielleicht ein Schiff nach Nordafrika finden ließe.[17] Sein Leichnam wurde am 17. Oktober 1940 aufgefunden, eine Schnur um den Hals geschlungen. Er starb wahrscheinlich um den 21. oder 22. Juni 1940 im Waldstück „Le Caugnet“ nahe dem Dorf Montagne bei Saint-Marcellin im Département Isère.

Gaben in den 1950er und 1960er Jahren einige Autoren in ihren Arbeiten noch Theorien Raum, wonach Willi Münzenberg Opfer eines faschistisch oder stalinistisch motivierten Mordes wurde,[Anm. 5] trugen seither aufgefundene Dokumente (Untersuchungsprotokoll der Gendarmerie Nationale,[18] Bericht eines Mitglieds des CALPO[19]) zur Annahme bei, er habe sich selbst das Leben genommen.

Die Rolle Münzenbergs

Münzenberg spielte für den Erfolg der KPD in der Weimarer Republik eine herausragende Rolle. Durch seine privat gehaltenen Presseerzeugnisse konnte er breitere Massen erreichen, als es der direkt mit der KPD verbundenen Presse gelang. Sie hatten zwar politisch die gleiche Linie wie letztere, standen dem Denken und Interesse der Arbeiter jedoch näher, was sich auch im Artikelprofil ausdrückte. Sie waren nicht so theoretisch und doktrinär wie die direkt mit der KPD verbundene Presse. Darauf gekommen war er während seiner Zeit als Organisator der IAH. Margarete Buber-Neumann, die Schwägerin Münzenbergs, schrieb hierzu:

„Bei dieser Tätigkeit hat Münzenberg als erster Kommunist erfasst, welche Macht die mit den kommunistischen Parteien sympathisierenden Intellektuellen darstellen. Von da an wandte er seine wesentlichste propagandistische Tätigkeit ihnen zu. Er warf die doktrinäre Arbeitsweise der KP-Führung, ihre ungenießbare, hölzerne Dogmensprache über Bord und fand den richtigen Ausdruck und die gemäßen Methoden, um sympathisierende Intellektuelle in einer breiten Peripherie um die Kommunistische Partei zu scharen.“[20]

Die Arbeit Münzenbergs zeichnete sich durch eine Offenheit aus, in der auch die Auseinandersetzung mit den sympathisierenden Intellektuellen Platz hatte, was dazu beitrug, dass die KPD in das Diskursgerüst der Weimarer Republik integriert wurde. Ablesen lässt sich dies an den vielschichtigen Mitarbeitern der AIZ. Auf die Frage, ob in Paris „die Feldzüge ein Leerlauf“ waren, da sie weder den Krieg verhindern noch Hitler entmachten konnten, bleibt die Antwort, dass sie dazu beitrugen, „dass das moralische Fundament der Anti-Hitler-Koalition rechtzeitig in das Bewusstsein vieler Menschen dringen konnte.“[21]

Zitat

  • „Alle Nachrichten sind Lügen und alle Propaganda wird als Nachrichten getarnt.“

Schriften

  • Die dritte Front. Aufzeichnungen aus 15 Jahren proletarischer Jugendbewegung, Neuer Deutscher Verlag, Berlin 1930.
  • Weissbuch über die Erschießungen vom 30. Juni 1934, Paris 1934. (anonym veröffentlicht)
  • Propaganda als Waffe, Carrefour Paris 1937.

Literatur

  • Riccardo Bavaj: “Revolutionierung der Augen”. Politische Massenmobilisierung in der Weimarer Republik und der “Münzenberg-Konzern”, in: Ute Daniel et al. (Hrsg.), Politische Kultur und Medienwirklichkeiten. Zur Kulturgeschichte des Politischen nach 1918, Oldenbourg, München 2010, S. 81-100.
  • Babette Gross: Willi Münzenberg. Eine politische Biographie, Stuttgart 1967.
  • K. Haferkorn: „Münzenberg, Wilhelm“, in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Dietz Verlag, Berlin 1970, S. 340 ff.
  • Kurt Kersten: Das Ende Willi Münzenbergs. Ein Opfer Stalins und Ulbrichts. In: Deutsche Rundschau, Bd. 5, 1957, S. 484–499.
  • Martin Mauthner: German Writers in French Exile, 1933–1940. London 2007, ISBN 978-0-85303-540-4
  • Peter de Mendelssohn: Zeitungsstadt Berlin, Menschen und Mächte in der Geschichte der deutschen Presse Berlin, Ullstein 1959
  • Reinhard Müller: Das macht das stärkste Ross kaputt. Willi Münzenbergs Abrechnung mit dem Apparat, Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung, Aufbau Verlag 2010, S. 243-265.
  • Marcus G. Patka: Zu Nahe der Sonne. Deutsche Schriftsteller im Exil in Mexiko, Aufbau Taschenbuchverlag GmbH, Berlin 1999.
  • Gerhard Paul: Lernprozeß mit tödlichem Ausgang. Willi Münzenbergs Abkehr vom Stalinismus, in: Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch, Bd. 8, 1990, S. 9–28.
  • Karlheinz Pech: Ein neuer Zeuge im Todesfall Willi Münzenberg. In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung. 37. Jahrgang, Heft 1/1995, S. 65–71.
  • Steffen Raßloff: Willi Münzenberg und Erfurt. Die Anfänge des roten Propaganda-Zaren, in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt Bd. 70, 2009, S. 86–98.
  • Tania Schlie: Alles für die Einheit. Zur politischen Biographie Willi Münzenbergs (1935–1940), MA Univ., Hamburg 1990.
  • Tania Schlie, Simone Roche: Willi Münzenberg (1889-1940). Ein deutscher Kommunist im Spannungsfeld zwischen Stalinismus und Antifaschismus, Frankfurt/M., Berlin 1995 ISBN 3631480431
  • Tilman Schulz: Münzenberg, Willi. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, S. 553 f.
  • Ders. (Hrsg.): Willi Münzenberg-Propaganda als Waffe-Ausgewählte Schriften 1919–1940, März Verlag, Frankfurt am Main 1972.
  • Rolf Surmann: Die Münzenberg-Legende. Zur Publizistik der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung 1921−1933, Prometh Verlag, Köln 1982. ISBN 3-922009-53-0.
  • Hermann Weber und Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-320-02044-7, S. 521–524.
  • Harald Wessel: Münzenbergs Ende. Ein deutscher Kommunist im Widerstand gegen Hitler und Stalin. Die Jahre 1933 bis 1940, Dietz, Berlin 1991. ISBN 3-320-01743-8.
  • Heinz Willmann: Geschichte der Arbeiter-Illustrierten Zeitung 1921–1938, Dietz, Berlin 1974.

Filme über Willi Münzenberg

  • Willi Münzenberg oder Die Kunst der Propaganda, Dokumentation, 62 Minuten, Deutschland 1995, Regie: Alexander Bohr, Produktion ZDF/ARTE; Ausstrahlung am 26. September 1995 in ARTE
  • Propaganda als Waffe, Dokumentation, 45 Minuten, Deutschland 1982, Regie: Thomas Ammann, Jörg Gremmler, Matthias Lehnhardt, Gerd Roscher, Ulrike Schaz, Walter Uka, Produktion: WDR 1982, Redaktion: Ludwig Metzger

Weblinks

 Commons: Willy Münzenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

Einzelnachweise
  1. K. Haferkorn: Münzenberg, Wilhelm. a.a.O. S. 340
  2. Babette Gross: Willi Münzenberg. Eine politische Biographie. Stuttgart 1967, S. 37
  3. K. Haferkorn: Münzenberg, Wilhelm. a.a.O., S. 340
  4. Babette Gross: Willi Münzenberg. Eine politische Biographie. Stuttgart 1967, S. 228
  5. Babette Gross: Willi Münzenberg. Eine politische Biographie. Stuttgart 1967, S. 160. Nach Münzenbergs Flucht 1933 wurde der Wagen in Antwerpen auf ein sowjetisches Schiff verladen und der Moskauer IAH-Vertretung übersandt. (ebd.: S. 279)
  6. Bruno Frei: Der Papiersäbel. Autobiographie. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1972, S. 183
  7. Gustav Regler: Das Ohr des Malchus. Eine Lebensgeschichte. Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main/Basel 2007, S. 263
  8. Arthur Koestler: Die Geheimschrift. Bericht eines Lebens. 1932 bis 1940. Wien u. a. 1955, S. 214
  9. Manès Sperber: Die vergebliche Warnung. All das Vergangene… 2. Auflage, dtv, München 1979, 1980, S. 190
  10. Manès Sperber: Bis man mir Scherben auf die Augen legt. All das Vergangene… Europaverlag, Wien 1977, S. 133
  11. Alfred Kantorowicz: Nachtbücher. Aufzeichnungen im französischen Exil. 1935 bis 1939, (herausgegeben von Ursula Büttner und Angelika Voß), Christians Verlag, Hamburg 1995, S. 151. 300 Francs entsprachen etwa 12 Dollar.
  12. Margarete Buber-Neumann: Von Potsdam nach Moskau. Stationen eines Irrweges. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1957 (2. Auflage 1958), S. 451
  13. Paris, 1938/1940, Nr. 1–81, Oktober 1938 – Mai 1940
  14. Sean McMeekin: The red millionaire. A political biography of Willi Münzenberg, Moscow’s secret propaganda tsar in the West. Yale University Press, New Haven und London 2003, S. 274
  15. Sean McMeekin: The red millionaire. New Haven und London 2003, S. 282
  16. „Rundschreiben an die kommunistische Fraktion des Ausschusses“, Babette Gross: Willi Münzenberg. Eine politische Biographie. Stuttgart 1967, S. 314
  17. Gross: Willi Münzenberg. 1967, S. 13f.; Otto R. Romberg: Widerstand und Exil, 1933-1945. Frankfurt a. M. 1986, S. 249.
  18. Harald Wessel: „…hat sich offenbar selbst umgebracht“. Untersuchungsprotokoll zum Auffinden der Leiche Willi Münzenbergs am 17. Oktober 1940. In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung. 33. Jahrgang, Heft 1/1991, S. 73–79
  19. Karlheinz Pech: Ein neuer Zeuge im Todesfall Willi Münzenberg. In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung. 37. Jahrgang, Heft 1/1995, S. 65–71
  20. Margarete Buber-Neumann: Von Potsdam nach Moskau. Stationen eines Irrweges. Stuttgart 1957 (2. Auflage 1958), S. 198
  21. Bruno Frei: Der Papiersäbel. Autobiographie. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1972, S. 192
Anmerkungen
  1. Die erste Ausgabe der AIZ nach Hitlers Machtergreifung war im April 1933 über den Zeitschriftenvertrieb Joseph Wildner, Reichenberg (CSR) Hafnergasse 7, zu beziehen. Sie enthielt z.B. eine Reportage von Egon Erwin Kisch „In den Kasematten von Spandau“. Die Zeitschrift Unsere Zeit erschien ab dem 1. April 1933 mit Nr. 7/1933 (im VI. Jahrgang) zuerst in Basel und danach in Paris (z. B. Nr. 15/1933). Als weitere Zeitschrift erschien in Prag Der Gegen-Angriff ab 15. September 1933 (Ankündigung im Heft 12 Unsere Zeit).
  2. Der Kontakt lief über die Anschrift Amsterdam, Elandstraat 33. (Quelle: Unsere Zeit 7/1933).
  3. David Pike: Deutsche Schriftsteller im sowjetischen Exil 1933–1945. Zum Beispiel erschien Ruth Rewald: Janko, der Junge aus Mexiko und Kurt Kersten: Unter Freiheitsfahnen, Straßburg, Sebastian Brant, (1938).
  4. Das exakte Datum des Ausschlusses ist fraglich, die Münzenberg-Handakte von Wilhelm Pieck lässt hier sowohl den 21. März als auch den 14. Mai 1938 zu, denn mit diesen Datierungen liegen zwei unterschiedlich formulierte „Beschlusstexte“ vor. Der Beschluss des ZK der KPD über Willi Münzenbergs Ausschluss erschien am 22. Mai 1938 in der Deutschen Volkszeitung Nr. 21, entspricht jedoch nicht dem von der Deutschen Kommission des EKKI abgesegneten Text vom 14. Mai 1938 sondern dem mit „Entwurf/4 Expl“ übertitelten, wesentlich rabiater formulierten Text vom März.
  5. „Diejenigen, die nicht vergessen, Babette Gross, Arthur Koestler, der Schriftsteller Kurt Kersten, flüstern, dass Münzenberg von stalinistischen Killern beseitigt worden ist, ganz wie Leo Trotzki, auf den Tag zwei Monate später, am 20. August 1940 in Mexiko.“ («Ceux qui n'oublient pas, Babette Gross, Arthur Koestler, l'écrivan Kurt Kersten, soufflent que Münzenberg à été éliminé par des tueurs staliniens, tout comme Léon Trotsky, assassiné deux mois plus tard, jour pour jour, le 20 août 1940, à Mexico.») Alain Dugrand und Frédéric Laurent: Willi Münzenberg. Artiste en révolution (1889–1940). Librairie Arthème Fayard, Paris 2008, S. 548

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