William Moon

William Moon
William Moon (1818–1894)

William Moon (* 18. Dezember 1818 in Horsmonden; † 9. Oktober 1894 in Brighton) ist der Entwickler des Moonalphabets, einer mit Braille konkurrierenden Blindenschrift, das sich an die Buchstaben der Schwarzschrift anlehnt.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Moon war ein gesundes, sehendes Kind, bis er an Scharlach erkrankte. Dies hatte zur Folge, dass er auf einem Auge vollständig erblindete und am zweiten Auge ein stark vermindertes Sehvermögen hatte, das sich im Laufe der Zeit immer mehr verschlechterte. Im Alter von 21 Jahren erblindete Moon vollständig und zog mit seiner verwitweten Mutter und seiner Schwester nach Brighton in East Sussex.

Erfindung des Moonalphabets

Übersicht des Moonalphabets
Hauptartikel: Moonalphabet

Moon lehrte ortsansässigen blinden Jungen das Lesen von Reliefschriften, die von verschiedenen Personen entwickelt worden waren (Alston, Frere, Gall und Lucas). Dabei fiel ihm auf, dass es den Jungen schwerfiel, diese Schriften zu lernen. 1843 begann er, ein eigenes Reliefalaphabet zu entwickeln, das er 1845 veröffentlichte – das Moonalphabet. Die Jungen erlernten mit dieser Methode das Lesen schneller.

1842 heiratete Moon, Mary Ann Caudle, die Tochter eines Chirurgen. 1844 wurde ihr Sohn Robert geboren und ein Jahr später ihre Tochter Adelaide. Obwohl die Familie in ärmlichen Verhältnissen lebte, konnte Moon eine hölzerne Druckpresse erwerben, mit der er seine Schriften drucken und vervielfältigen konnte.

Da Moon sehr christlich erzogen war, war es ihm ein Anliegen, die Bibel in Moonschrift zu übertragen. Es dauerte fast zehn Jahre, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. In seinem Vorhaben finanziell unterstützt wurde William Moon von Sir Charles Lowther, dem das gleiche Schicksal wie Moon ereilt hatte – auch er erblindete nach Scharlach. Sir Charles Lowther wurde ein guter Freund von Moon. Er konnte mit Lowthers Hilfe gleich neben seinem Wohnhaus eine Druckerei und eine Bibliothek einrichten und so seine Schriften veröffentlichen. Während seiner Lebzeit wurden dort Bücher in 471 verschiedenen Sprachen gedruckt – er belieferte sozusagen fast die ganze Welt mit seinen Schriften.

Engagement in Blindenpädagogik

William Moon hatte sehr fortgeschrittene Ansichten von Blindenpädagogik. Gruppen von interessierten Leuten engagierten einen von ihm ausgebildeten Blindenlehrer, der ihnen die Moonschrift beibrachte und sie mit Büchern versorgte, unter anderem mit dem Ziel, dass blinde Kinder am allgemeinen Schulunterricht teilnehmen konnten. Moon engagierte sich aber auch für seine nichtsehenden Zeitgenossen durch verschiedene Sozialprojekte und wurde deshalb „der Pastor der Blinden“ genannt.

Ehrungen

Die Universität Philadelphia verlieh ihm 1871 die Ehrendoktorwürde der Rechtswissenschaft.

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