Winterthurer Verkehrsbetriebe

Winterthurer Verkehrsbetriebe
Stadtbus Winterthur
Basisinformationen
Unternehmenssitz Winterthur
Webpräsenz www.stadtbus-winterthur.ch
Eigentümer Stadt Winterthur
Vorstandsmitglieder Matthias Gfeller
Betriebsleitung Thomas Nideröst
Verkehrsverbund Zürcher Verkehrsverbund
Beschäftigte 238 (2007)
Linien
Bus 17
Sonstige Linien 6 Nachtbuslinien
1 Museumsbus (Kleinbus-Taxi)
Anzahl Fahrzeuge
Omnibus 31 Gelenktrolleybusse
30 Standardautobusse
15 Gelenkautobusse
Statistik
Fahrgäste ca. 84'900 pro Werktag, ca. 22,3 Mio. pro Jahr
Fahrleistung 4,5 Mio. km pro Jahr
Haltestellen >250 auf Stadtgebiet
Einwohner im
Einzugsgebiet
0,1 Mio.
Länge Liniennetz
Buslinien >120 km
Sonstige Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe Depot Deutweg
Depot Grüzefeld

Stadtbus Winterthur (bis Juni 2004 Winterthurer Verkehrsbetriebe) ist der kommunale Busbetrieb der Stadt Winterthur und gehört zum Departement Technische Betriebe (DTB). Stadtbus ist eines von acht marktverantwortlichen Unternehmen (MVU) im 1990 gegründeten Zürcher Verkehrsverbund und betreibt im Fahrplanjahr 2007 ein Netz bestehend aus zwölf Stadtlinien, einem «Museumsbus» und fünf eigenen Überlandlinien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 1. Juli 1895 wurde das erste Rösslitram durch die Tram-Omnibus-Genossenschaft Winterthur eröffnet. Die Linien wurden jedoch allesamt laufend bis zum 12. April 1897 wieder stillgelegt.

Am 13. Juli 1898 wurde durch die Städtische Strassenbahn Winterthur die erste Tramlinie von Winterthur Rudolfstrasse nach Töss eröffnet, die 1912 zum heutigen Bahnhof verlängert wurde. Ende Oktober 1914 wurde das neue Tramdepot Deutweg bezogen und 1915 wurden schliesslich weitere Linien nach Deutweg (1922 bis Seen), Stadtrain (1931 bis Oberwinterthur) und Wülflingen (Lindenplatz) eröffnet. Mit der Eingemeindung per 1. Januar 1922 wurden die fünf ehemaligen Nachbargemeinden Töss, Wülflingen, Seen, Oberwinterthur und Veltheim Teil der Gemeinde Winterthur.

Solaris-Trolleybus in Töss

Nach einer heftigen Debatte entschieden die Stimmbürger an der Gemeindeversammlung vom 6. April 1930, dass die geplante Linie nach Rosenberg (Veltheim) als «moderne» und für Winterthur erste Buslinie in Betrieb zu nehmen sei; die Eröffnung erfolgte im Februar 1931. An der Abstimmung vom 20. Februar 1938 sprachen sich die Stimmbürger erstmals für Stilllegung einer Tramstrecke und die Einführung des Trolleybusbetriebs aus. Bereits am 28. Dezember erfolgte die Umstellung der Tramlinie 2 auf dem Ast nach Wülflingen auf den Trolleybus. Im selben Jahr erfolgte auch die Umbenennung in «Verkehrsbetriebe der Stadt Winterthur» (VW).

In den folgenden Jahren wuchs das Trolleybusnetz – meistens auf Kosten des Tramnetzes: 1941 wurde der Rest der Tramlinie 2 auf dem Ast nach Seen umgestellt, 1948 die Buslinie 3 nach Rosenberg und 1951 folgte das Ende des Trambetriebs. Nachdem die Tramlinie 1 im Oktober auf dem Ast nach Oberwinterthur umgestellt und bis Zinzikon verlängert wurde, folgte am 3. November der Ast nach Töss.

Da die Tramschienen nicht immer entfernt, sondern teilweise nur überteert wurden, tauchten sie bei Tiefbauarbeiten in den folgenden Jahrzehnten immer wieder von neuem zutage.

Das inzwischen als reine Busgarage genutzte Depot Deutweg wurde 1959 erweitert. Ende 1960 wurde die ab Ende 1933 privat betriebene Buslinie nach Breite übernommen, auf Trolleybusbetrieb umgestellt und mit der Rosenberglinie durchgebunden. Zugleich erfolgte auch die Verlängerung der Wülflingerlinie nach Härti.

Im Oktober 1963 erfolgte die Inbetriebnahme der Überlandlinie zum Flughafen Zürich-Kloten. Die Tösslinie wurde 1965 bis zur Maschinenfabrik Rieter verlängert. Die Ausbauten brachten das ehemalige Tramdepot an seine Grenzen, als zweite Einstellhalle wurde daher am 1. April 1967 die Busgarage Grüzefeld in Betrieb genommen.

Die Buslinie Waldheim–Grüzefeld–Oberwinterthur–Rychenberg wurde am 20. November 1967 eröffnet. Wieder eingestellt wurde sie am 21. Oktober 1974, wobei gleichzeitig die neue Buslinie Steig–Hauptbahnhof–Grüzefeld–Pfaffenwiesen ihren Betrieb aufnahm.

Am 1. Juni 1980 ging die Flughafenlinie der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) in Betrieb, wodurch der Flughafenbus zu Zeiten mit niedrigem Verkehrsaufkommen nur die lokale Erschliessung auf die Strecke Winterthur–Bassersdorf sicherstellt.

Am 8. Mai 1982 wurde die Eilbuslinie zum Technorama in Oberwinterthur eröffnet, die mit doppelstöckigen Bussen bedient wurde. Mit dem Fahrplanwechsel vom 23. Mai 1982 wurde das Liniennetz umfassend überarbeitet und die Rosenberglinie (Linie 3) von der Breitelinie (neu Linie 4) getrennt. Neu eröffnet wurden die Linie 6 nach Oberseen und die Linie 7 Lindenplatz–Eichliacker. Am 16. Juni erfolgte zudem die Verlängerung der Linie 2 auf dem Oberwinterthurer Ast nach Wallrüti.

1983 erfolgte die Umbenennung der Verkehrsbetriebe Winterthur in «Winterthurer Verkehrsbetriebe» (WV) und die Einführung eines neuen Unternehmensauftritts. Der Bahnhofplatz wurde 1984 umgestaltet und der überdachte Bushof erstellt, der zentrale Knoten des Winterthurer Nahverkehrsnetzes.

Die Eröffnung der Linie 9 Moosacker–Hegi erfolgte am 1. November 1986. Durch Änderungen von Linienverläufen wurde am 30. Oktober 1987 die «neue» Linie Steig–Lindenplatz via Zentrum Töss (Linie 8) eröffnet. Die Eröffnung der Linie 10 zwischen Hauptbahnhof und Oberwinterthur via Rychenberg erfolgte am 28. Oktober 1989.

Als vorerst letzte Buslinie wurde am 26. Oktober 1991 die Linie 6 auf Trolleybusbetrieb umgestellt.

Im Juni 2004 erfolgte eine erneute Umbenennung des Unternehmens; anstelle der WV tritt der Name «Stadtbus Winterthur», wiederholt begleitet von einer Änderung des Erscheinungsbilds.

Im Dezember 2006 wurde die Linie 6 am Hauptbahnhof mit der Linie 3 zur Durchmesserlinie durchgebunden und verschwand damit aus dem Winterthurer Netz, das Gleiche geschah mit den Linien 5 und 13, wodurch die Linie 13 HB–Dättnau verschwand. Zeitgleich mit der Fertigstellung der neuen Bahnstation wurde die Linie 14 HB–Bhf. Hegi eröffnet.

Beim Fahrplanwechsel im Dezember 2008 wurde die Tangentiallinie 8 (Steig/Dättnau – Lindenplatz) aufgehoben. Dafür fährt die Buslinie 5 neu über Rosenau-Zentrum Töss zum Bahnhof und es wurden Taktverdichtungen auf der Linie 7 vorgenommen, die neu zum Bahnhof Wülflingen fährt. Zudem wurde die Linie 15 (Hegifeld - Bahnhof Hegi - Hegifeld) neu eröffnet. Des Weiteren wurde die Linie 681 (HB - Winterthur, Eidberg (– Schlatt bei Winterthur)) aufgehoben, diese Linie wird durch die Linie 9 kompensiert, die neu nur noch bis Bahnhof Seen fährt.

Winterthur verschenkte in den letzten 10 Jahren mehrmals seine alten Busse an die Städte Strumica (Mazedonien), Timişoara (Rumänien), Ruse (Bulgarien), Burgas (Bulgarien) und Zenica (Bosnien) und kaufte als Ersatz Dieselbusse von Solaris aus Polen ein.

Zukunft

Fahrplanwechsel Dezember 2009

Es soll 2010 eine weitere neue Buslinie 16 geben. Diese wird in einem Rundkurs das Tössfeldquartier via Sulzer-Areal und Storchenbrücke erschliessen. Dafür würde die Linie 4 über die Vogelsangstrasse direkt in die Breite fahren.[1]

Aktuelle Linien

Stadt Winterthur

Die Linien 1–3 sind Trolleybuslinien. Die restlichen Linien werden mit ausschliesslich niederflurigen Autobussen betrieben. Gelenkbusse kommen normalerweise auf den Linien 5, 7 und 14 zum Einsatz, auf den übrigen Linien fahren Standardbusse.

Linie Strecke
1 Töss – HB – Oberwinterthur
2 Wülflingen – HB – Seen
3 Rosenberg – HB – Oberseen
4 HB – Breite – HB (Rundkurs)
5 Technorama – HB – Dättnau
7 HB – Schlosstal – Bahnhof Wülflingen
9 Seen – Klösterli Iiberg – Eidberg
10 HB – Bhf. Oberwinterthur
11 HB – Steig
12 HB – Bruderhaus – HB
14 HB – Bhf. Hegi
15 Hegifeld – Bahnhof Hegi – Hegifeld
HB – Oskar Reinhart "am Römerholz" (Museumsbus; Taxilinie)

Regionallinien

Die gelben Nummern sind Postautolinien, die eigentlich nicht zum Stadtbus gehören. Sie werden aber der Vollständigkeithabler aufgeführt.

Linie Strecke
610 (Rundkurs) Bhf. Oberwinterthur – Wiesendangen, Dorf - Bhf. Oberwinterthur
611 Bhf. Oberwinterthur – Gundetswil
615 Bhf. Oberwinterthur – Rickenbach – Ellikon a. d Thur - Altikon
658 Effretikon - Nürensdorf - Breite
660 HB – Brütten – Nürensdorf – Bassersdorf (- Flughafen * )
767 (HB –) Brütten – Breite – Nürensdorf – Bassersdorf – Flughafen Kloten
662 Effretikon - Eschikon - Brütten
665 HB – Neftenbach – Dättlikon
670 HB – Neftenbach – Berg am Irchel – Flaach – Rafz
676 HB – Rutschwil – Henggart
680 HB – Elsau – Schlatt – Elgg/Girenbad b. Turbenthal**
* (Mo-Sa ab 20 Uhr und Sonntags Fährt weiter als Linie 765 Bis Flughafen)
** 3x pro Tag führen nach Girenbad b. Turbenthal, der Rest nach Elgg.

Nachtbusse

Nachtbusse sind die Linien die Nachts vom Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag ab 1:30 bis 4:30 stündlich verkehren. Da die letzten regulären Busse meistens um 0:50 abgefahren sind (ab HB) und die ersten Busse wieder ab 5:30 verkehren, kann man daher von einem durchgehenden Verkehrsnetz sprechen, wenn die Nachtbusse fahren. Die Busse fahren die angegebenen Linien nur stadtauswärts, jedoch nicht mehr zurück.

Linie Strecke
N61 HB – Oberwinterthur – Stadel - Sulz - Rickenbach – Ellikon - Altikon – Thalheim - Grüt - Dinhard
N64 HB – Rosenberg – Seuzach – Flaach – Buch am Irchel - Riedt bei Neftenbach
N65 HB – Oberseen – Hegi – Elsau – Wiesendangen
N66 HB – Töss – Brütten – Nürensdorf - Bassersdorf – Lindau - Kemptthal
N67 HB – Wülflingen – Neftenbach – Pfungen – Dättlikon
N68 HB – Seen – Zell – Turbenthal – Wila

Fahrzeugpark

Mercedes-Benz O 405 GTZ am HB
Gelenktrolleybusse
  • Mercedes Benz/ABB O 405 GTZ, Nummern 141–161 (1988)
  • Solaris/Cegelec «Trollino 18 AC», Nummern 171–180 (2005)
  • Hess/Vossloh BGT-N2C «Swisstrolley 3», 21 Wagen bestellt (ab 3. Quartal 2009)
Gelenkautobusse
  • Mercedes Benz O 530 G «Citaro», Nummern 321–327 (2000)
  • Solaris «Urbino 18», Nummern 331–338 (2002-2004)
  • Solaris «Urbino 18», Nummern 341–344 (2008)
Autobusse
  • Solaris «Urbino 12», Nummern 201–212 (2002-2004), Dreitürer für Stadtlinien
  • Solaris «Urbino 12», Nummern 281–296 (2002-2004), Zweitürer mit Kasse für Überlandlinien
  • Solaris «Urbino 12-III», Nummern 221–223 (2006), Dreitürer mit Kasse für Überlandlinien, 2008 wegen technischen Mängeln ersetzt durch Nr. 224-226.
  • Solaris «Urbino 12-III», Nummern 224–226 (2008), Dreitürer mit Kasse für Überlandlinien

Referenzen

  1. Der Landbote vom 12.3.08, Seite 13, Artikel "Unterm Strich mehr Busverbindungen"

Weblinks


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