Winuwanda

Winuwanda
Oinoanda (Türkei)
DMS
Oinoanda
Oinoanda
Karte der Türkei

Oinoanda (griechisch Οινόανδα) ist eine antike Stadt in Lykien oberhalb vom nördlichen Ende des Xanthos-Tals.

Inhaltsverzeichnis

Topografie

Oinoanda ist über einen schmalen Pfad zu erreichen und liegt auf einem Bergrücken etwa 100 Höhenmeter oberhalb der Dorfes Incealiler. Für den Weg werden 45 Minuten benötigt. Das Gelände ist insgesamt einfach zu begehen.

Geschichte

Der Ortsname ist als Wiyanawanda/Winuwanda (hethitsch wiyana = Wein) in hethitischen Keilschrift-Urkunden belegt im Zusammenhang mit einem Feldzug gegen Xanthos als ein Teil der Lukka-Länder. Von dieser frühen Siedlung des 12. Jahrhunderts v. Chr. ist jedoch sonst nichts bekannt, weder durch Funde noch andere Quellenhaben.[1]

Die antike Stadt ist danach erst wieder in hellenistischer Zeit (Ende 3./Anfang 2. Jahrhundert v. Chr.) nachweisbar. Mit Kibyra, Bubon und Balboura schloss sich Oinoanda im 2. Jahrhundert v. Chr. zu einem Vierstädtebund (tetrapolis) zusammen, der vom römischen Feldherrn Lucius Licinius Murena 84 v. Chr. aufgelöst wurde. Oinoanda gehörte danach wohl zum lykischen Bund und wurde mit diesem ein Teil der Provinz Lycia et Pamphylia.

Die Stadt ist durch den Fund zweier umfangreicher Inschriften aus römischer Zeit bekannt, den epikureischen Abhandlungen des Diogenes von Oinoanda und der Stiftung eines Festes durch Demosthenes von Oinoanda.

In der Antike führte am Fuß des Stadthügels eine Brücke über den Xanthos (Brücke bei Oinoanda).

Literatur

  • Allan Hall: The Oenoanda survey, 1974-76, Anatolian Studies 26 (1976) S. 191-197.
  • Allan Hall: A sanctuary of Leto at Oenoanda, Anatolian Studies 27 (1977) S. 193-197.
  • Roger Ling; Allan Hall: Building Mk1 at Oenoanda, Anatolian Studies 31 (1981) S. 31-53.
  • John J. Coulton: Oinoanda. The Doric building (Mk 2), Anatolian Studies 32 (1982) S. 45-59.
  • John J. Coulton: Termessians at Oinoanda, Anatolian Studies 32 (1982) S. 115-131.
  • John J. Coulton: The buildings of Oinoanda, Proceedings of the Cambridge Philological Society 209 (1983) S. 1-20.
  • John J. Coulton: Oinoanda. The Agora, Anatolian Studies 36 (1986) S. 61-90.
  • E. C. Stenton; John J. Coulton: Oinoanda. The Water Supply and Aqueduct, Anatolian Studies 36 (1986) S. 15-59
  • Michael Wörrle: Stadt und Fest im kaiserzeitlichen Kleinasien. Studien zu einer agonistischen Stiftung aus Oinoanda, Vestigia 39, München 1988.
  • Nicholas P. Milner; Stephen Mitchell: An exedra for Demosthenes of Oenoanda and his relatives, Anatolian Studies 45 (1995) S. 91-104.
  • John J. Coulton; Nicholas P. Milner; Allan S. Hall: The mausoleum of Licinnia Flavilla and Flavianus Diogenes of Oinoanda. Epigraphy and architecture, Anatolian Studies 46 (1996) S. 111-144.
  • Nicholas P. Milner: A Roman bridge at Oinoanda, Anatolian Studies 48 (1998) S. 117-123.
  • Nicholas P. Milner: Ancient inscriptions and monuments from the territory of Oinoanda, Anatolian Studies 54 (2004) S. 47-77.
  • Hansgerd Hellenkemper; Friedrich Hild: Lykien und Pamphylien, Tabula Imperii Byzantini 8. Wien 2004. ISBN 3-7001-3280-8, S. 750-754.

Weblinks

Anmerkungen

  1. L. Zgusta: Kleinasiatische Ortsnamen, Heidelberg 1984, S. 432; Der Neue Pauly 7 (1999) Sp. 505–506 s. v. Lukka.

36.829.5666666666677Koordinaten: 36° 48′ N, 29° 34′ O


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