Wladyslaw Stecyk

Wladyslaw Stecyk

Władysław Stecyk (* 14. Juli 1951 in Radowo Małe) ist ein ehemaliger polnischer Ringer und Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau im freien Stil im Fliegengewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Władysław Stecyk begann als Jugendlicher beim Sportverein LKS „Zieloni“ Stargard Szceciński mit dem Ringen. Später wechselte er zum polnischen Spitzenverein WKS „Grunwald“ Poznań. Bei einer Größe von 1,56 m und einem Gewicht von 52 kg rang er als Erwachsener immer im Fliegengewicht, wobei er sich ganz auf den freien Stil spezialisierte. Im Laufe seiner langen Karriere arbeitete er mit einer ganzen Reihe von Trainern zusammen: Jan Michalczyszyn, Michal Szachow, Pietko Sirakow, Jan Frankiewicz, Józef Wojtasik, Ludvik Kuflowski und Eugeniusz Najmark.

1972 wurde Stecyk erstmals polnischer Meister im Fliegengewicht. Im selben Jahr gab er bei der Europameisterschaft in Kattowitz auch sein Debut bei einer internationalen Meisterschaft, kam dort aber nur auf den 9. Platz. Im Jahr 1974 gewann Władysław Stecyk bei der Europameisterschaft in Madrid im Fliegengewicht seine erste Medaille, die bronzene. Diesen Erfolg wiederholte er ein Jahr später in Ludwigshafen.

1976 wurde Stecyk auch bei den Olympischen Spielen in Montreal eingesetzt. Er zeigte dort gute Leistungen und siegte u.a. über den Bulgaren Nermedin Selimow. Er wurde aber von Alexander Iwanow aus der Sowjetunion und dem überragenden Japaner Yuji Takada besiegt und erreichte den 6. Platz.

Sehr erfolgreich war Stecyk im Jahr 1977. Zunächst gewann er im Frühjahr bei der Europameisterschaft in Bursa erneut die Bronzemedaille und im Herbst wurde er in Lausanne sogar Vize-Weltmeister im Fliegengewicht. Dabei gelangen ihm bemerkenswerte Siege über die Spitzenringer Henryk Gál aus Ungarn, Hartmut Reich aus der DDR und Nermedin Selimow. Nur gegen Yuji Takada zog er wieder den kürzeren.

Weitere Bronzemedaillen gewann Stecyk bei den Eruropameisterschaften 1978 in Sofia und 1980 in Prievidza. In Prievidza bezwang er dabei auch den bundesdeutschen Meister Fritz Niebler.

Zum Höhepunkt der Karriere von Władysław Stecyk wurden die Olympischen Spiele 1980 in Moskau. Er trat dort in hervorragender Form an, gewann fünf Kämpfe und unterlag nur dem Sowjetrussen Anatoli Beloglasow. Für diese Leistungen wurde er mit der Silbermedaille belohnt.

Die letzte Medaille bei einer internationalen Meisterschaft gewann Stecyk schließlich bei der Europameisterschaft 1983 in Budapest, als er hinter dem neuen Superstar Valentin Jordanow aus Bulgarien und Saban Trstena aus Jugoslawien den 3. Platz belegte.

1985 trat Władysław Stecyk vom internationalen Ringergeschen zurück. 1988 wagte er jedoch ein Comeback und wurde für die Olympischen Spiele in Seoul nominiert. Er rang wiederum im Fliegengewicht, gewann seine beiden ersten Kämpfe, schied aber dann nach drei Niederlagen aus und belegte den 11. Platz.

Polnische Meisterschaften

Władysław Stecyk wurde in den Jahren 1972, 1974, 1976, 1977, 1978, 1979, 1981, 1983, 1988 und 1995 polnischer Meister im Fliegen- bzw. Bantamgewicht.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = freier Stil, Fl = Fliegengewicht)

  • 1972, 3. Platz, Intern. Turnier in Zakopane, F, Fl, hinter Radew, Bulgarien u. Henryk Gál, Ungarn u. vor Wieslaw Konczak, Polen;
  • 1973, 1. Platz, Turnier in Poznań, F, Fl, vor Heinz Nettesheim BRD u. Kalitka, Polen;
  • 1973, 2. Platz, Turnier in Łódź, F, Fl, hinter Wieslaw Konczak u. vor Mario Sabattini;
  • 1974, 3. Platz, EM in Madrid, F, Fl, nach Siegen über Juan Gonzalez, Spanien u. Hans Schenk, Schweiz u. Niederlagen gegen Telman Paschajew, UdSSR u. Ognjan Nikolow, Bulgarien;
  • 1975, 3. Platz, EM in Ludwigshafen, F, Fl, mit Siegen über Maurice Bourdin, Frankreich u. Giuseppe Bognanni, Italien u. Niederlagen gegen Ognajan Nikolow u. Ali Riza Alan;
  • 1975, 5. Platz, WM in Minsk, F, Fl, mit einem Sieg über Ali Riza Alan u. Niederlagen gegen Ion Arapu, Rumänien u. Henryk Gál;
  • 1977, 3. Platz, EM in Bursa, F, Fl, mit Siegen über Kamil Özdag, Türkei, Henryk Gál, Ignat Dumitru, Rumänien u. Jean Schattemann, Frankreich u. Niederlagen gegen Hartmut Reich u. Alexander Iwanow;
  • 1977, 2. Platz, WM in Lausanne, F, Fl, mit Siegen über Randy Miller, USA, Kim Ui Kon, Nordkorea, Ghadir Nakodchi, Iran, Henryk Gál, Nermedin Selimow u. Hartmut Reich u. einer Niederlage gegen Yuji Takada;
  • 1978, 3. Platz, EM in Sofia, F, Fl, mit Siegen über Lájós Szabo, Ungarn, Mihal Kapolka, CSSR u. Hartmut Reich und Niederlagen gegen Telman Paschajew u. Nermedin Selimow;
  • 1978, 8. Platz, WM in Mexiko-Stadt, F, F, mit Siegen über Kim Jon-Kyu, Südkorea u. Kamil Özdag, Türkei u. Niederlagen gegen Anatoli Beloglasow, UdSSr u. Yuji Takada;
  • 1979, 4. Platz, WM in San Diego, F, Fl, mit Siegen über Olog Kishigbazaar, Mongolei u. Chris Brown, Australien u. Niederlagen gegen Hartmut Reich u. James Haines, USA;
  • 1980, 2. Platz, Turnier in Aschaffenburg, F, Fl, hinter Anatoli Beloglasow u. vor Hartmut Reich u. Ray Takahashi, Kanada;
  • 1980, 3. Platz, EM in Prievidza, F, Fl, mit Siegen über Josef Schwendtner, CSSR, Fritz Niebler u. Lájós Szabo und Niederlagen gegen Yarugi Schugajew, UdSSR u. Nermedin Selimow;
  • 1980, Silbermedaille, OS in Moskau, F, Fl, mit Siegen über Petre Ciarnău, Rumänien, Luis Ocana, Kuba, Kumar Ashok, Indien, Lájós Szabo u. Nermedin Selimow u. einer Niederlage gegen Anatoli Beloglasow;
  • 1981, 1. Platz, Turnier in Freiburg, F, Fl, vor Hartmut Reich, Arschok Sanojan,UdSSr, Ray Takahashi u. Lájós Szabo;
  • 1981, 5. Platz, EM in Łódź, F, Fl, mit Siegen über Efremow Koce, Jugoslawien, Yarugi Schugajew u. Erwin Mühlemann, Schweiz u. Niederlagen gegen Valentin Jordanow, Bulgarien u. Hartmut Reich;
  • 1981, 3. Platz, Super-World-Championship (inoffiziell) in Nagoya, F, Fl, hinter Gene Mills, USA u. Toshio Asakura, Japan;
  • 1983, 3. Platz, EM in Budapest, F, Fl, hinter Valentin Jordanow u. Saban Trstena, Jugoslawien u. vor Aslan Seyhanli, Türkei, Lájós Szabo u. Erwin Mühlemann;
  • 1984, 7. Platz, EM in Jönköping, F, Fl, nach Niederlagen gegen Maurice Bourdin u. Valentin Jordanow;
  • 1988, 11. Platz, OS in Seoul, F, Fl,mit Siegen gegen G. Lameru, Nigeria u. S. Sapatere, Indonesien u. Niederlagen gegen Aslan Seyhanli, Maurice Bourdin u. Wladimir Togusow, UdSSR

Quellen

  • 1) Div. Ausgaben der Fachzeitschrift „Athletik“ aus den Jahren 1971 bis 1975 u, „Der Ringer“ aus den Jahren 1976 bis 1995,
  • 2) Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976
  • 3) Wrestling Database des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften an der Universität Leipzig

Weblinks

Władysław Stecyk in der Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig


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