Wolfgang Frühwald

Wolfgang Frühwald

Wolfgang Frühwald (* 2. August 1935 in Augsburg) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur 1954 am humanistischen Gymnasium bei St. Anna in Augsburg[1] studierte Wolfgang Frühwald bis 1958 Germanistik, Geschichte, Geographie und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach dem Staatsexamen wurde er 1961 promoviert. 1969 folgte die Habilitation im Fach Neuere Deutsche Literatur. Von 1970 bis 1974 war Frühwald Professor in Trier, seither ist er Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1982 bis 1987 war er Mitglied im Wissenschaftsrat, 1989 Prorektor der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Frühwald war von 1992 bis 1997 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 1999 gehörte Frühwald zu den Gründern der International University Bremen (seit 2007: Jacobs University Bremen). Von 1999 bis 2007 war er Präsident der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und wurde danach zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Im Sommersemester 2003 war er vierter Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Frühwald ist Mitglied im Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels und war am 14. Oktober 2007 Laudator auf den Preisträger Saul Friedländer. Seit 2009 ist er Vorsitzender der Jury zur Vergabe des Gerda Henkel Preises.

Seit 1958 ist Frühwald mit Viktoria, geb. Schwarzkopf, verheiratet. Das Paar hat fünf Kinder und lebt in Augsburg.

Werke

Forschungsschwerpunkte Frühwalds sind die deutsche Literatur der Romantik und die Literatur der Gegenwart. Er erwarb sich internationale Reputation durch seine Publikationen und Werkausgaben zu Clemens Brentano und Adalbert Stifter, legte aber auch besonderen Wert auf die Förderung der Beziehungen zwischen intellektueller und ästhetischer Kultur, indem er z.B. deutschsprachige Autoren zu Vorträgen und Vorlesungsreihen nach München einlud, darunter Max Frisch und Sten Nadolny.

  • Der St. Georgener Prediger (1963).
  • Clemens Brentano: Briefe an Emilie Linder (1969).
  • Eichendorff-Chronik (1977).
  • Ruhe und Ordnung. Literatursprache - Sprache der politischen Werbung. 1977.
  • Das Spätwerk Clemens Brentanos 1815-1842 (1977).
  • Zusammen mit John M. Spalek (Hg.): Der Fall Toller: Kommentar und Materialien. München: Hanser Verlag (1979). ISBN 3-446-12691-0.
  • Gedichte der Romantik (1984).
  • Joseph von Eichendorff: Leben und Werk in Texten und Bildern (1988).
  • Geisteswissenschaften heute (1991).
  • Zeit der Wissenschaft (1997).
  • Im Kern gesund"? Zur Situation der Universität am Ende des 20. Jahrhundert(1998)ISBN 978-3-7965-1067-0
  • Goethe. Annäherungen (1999).
  • Die Goethe-Rezeption in der deutschsprachigen Exilliteratur(2002).ISBN 978-3-506-71477-0
  • Das Talent, Deutsch zu schreiben (2005).ISBN 978-3-8321-7895-6
  • Goethes Hochzeit. Frankfurt/Main und Leipzig, Insel Verlag 2007 (Insel-Bücherei 1294), ISBN 978-3-458-19294-7
  • Wie viel Wissen brauchen wir? (2007).
  • Die Autorität des Zweifels (2008). ISBN 978-3-8353-0413-0
  • Das Gedächtnis der Frömmigkeit(2008). ISBN 978-3-458-71009-7
  • Blaupause des Menschen (2009). ISBN 978-3-940432-49-0
  • Lies nur die linken Seiten eines Buches! (2009). ISBN 978-3-8253-5674-3
  • Wieviel Sprache brauchen wir?, Berlin University Press, Berlin 2010 ISBN 978-3-940432-82-7

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Prof. em. Dr. phil. Wolfgang Frühwald – Lebenslauf auf den Seiten der Alexander von Humboldt-Stiftung
  2. Liste der verliehenen Ehrendoktorwürden der University of Bristol, abgerufen am 3. November 2009
  3. Professor Wolfgang Frühwald erhält "Hans-Olaf-Henkel-Preis 2009", Pressemeldung in Informationsdienst Wissenschaft vom 12. Oktober 2009, abgerufen am 13. Oktober 2009

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