Wolfram König

Wolfram König

Wolfram König (* 26. Januar 1958 in Lübeck), Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen, ist seit 1999 Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), zuvor Umwelt-Staatssekretär in Sachsen-Anhalt und gelernter Diplom-Ingenieur für Stadtentwicklung.

Leben

An der Gesamthochschule Kassel machte Wolfram König seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur (Fachrichtung Stadtentwicklung). Von 1984 bis 1987 war König Geschäftsführer eines Umweltplanungsbüros und von 1987 bis 1992 stellvertretender Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Zentrums »Mensch-Umwelt-Technik« an der Universität Kassel. Von 1992 bis 1994 leitete er die Stabsstelle beim Regierungspräsidenten Hannover. In Sachsen-Anhalt war er von 1994 bis 1998 als Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen Staatssekretär im Umweltministerium unter der rot-grünen Landesregierung und betrieb dort die Schließung des Endlager Morslebens, einem schon zu DDR-Zeiten betriebenen Endlagers für atomare Abfälle. Von 1995 bis 1998 nahm König die Aufgabe des Sonderbeauftragten der Landesregierung von Sachsen-Anhalt zur Entsorgung von Sonderabfällen wahr. In den Jahren 2002 und 2003 leitete er die Expertenkommission im Auftrag des Deutschen Bundestages zur Frage der Gefährdung durch Strahlung in früheren Radareinrichtungen der Bundeswehr und der NVA (Radarkommission).

Kritik

Als der damalige Bundesumweltminister Trittin seinen Parteifreund Wolfram König als Präsident des BfS einsetzte, kritisierte die FAZ, dass aus parteipolitischen Gründen ein ausgewiesener Experte durch einen Fachfremden ersetzt worden sei.[1]. Ein Gutachten des Wissenschaftrats empfahl, dass "Kandidaten für die Amtspitze zukünftig nur bei ausreichenden wissenschaftlichen Erfahrungen berufen werden (sollten)".[2] Allerdings blieb König auch unter den nachfolgenden Regierungen, ohne bündnisgrüne Regierungsbeteiligung, im Amt und auch die zunächst kritische FAZ lobte im Zusammenhang der Aufarbeitung von Skandalen und Pannen rund um das Atommülllager Asse seine "Fähigkeit, schwierige Themen eingängig darzulegen" und "vermeintliche Kritiker einzubinden". Als sein Hauptkritiker gilt der Abteilungsleiter Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium Gerald Hennenhöfer dessen Anweisung, weiter Atommüll in Morsleben einzulagern, König damals gegen seine Überzeugung umsetzen musste. [3]

Quellen

  1. Stefan Dietrich: Das unfehlbare Ministerium FAZ vom 12. Mai 2005
  2. Wissenschaftspolitische Stellungnahme zum Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), Salzgitter - Gutachten des Wissenschaftsrats vom Mai 2006, S. 70.
  3. Der umstrittene Moderator Cicero 02/2011, S. 84-85

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