World Rally Championship

World Rally Championship
Dieser Artikel behandelt die Rallye-Weltmeisterschaft; zum gleichnamigen Computerspiel siehe World Rally Championship (Computerspiel).
WRC-Logo
Petter Solberg bei der Zypern-Rallye 2006 auf Schotter

Die Rallye-Weltmeisterschaft (FIA World Rally Championship, abgekürzt WRC) wird als eine Serie von zur Zeit 15 Rallye-WM-Läufen weltweit ausgetragen. Der deutsche Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft, die Rallye Deutschland, fand von 2002 bis 2008 alljährlich im August bei Trier an der Mosel statt.

Inhaltsverzeichnis

Modus

Generell dürfen nur in großen Stückzahlen produzierte Autos (mindestens 25.000 verkaufte Einheiten) an der Rallye-WM teilnehmen. Dies bedeutet, dass jedes zugelassene World Rally Car (WRC) auf einem handelsüblichen Straßenwagen basieren muss. In der Saison 2009 nehmen an der Rallye-WM nur noch die Werksteams der beiden Marken Ford und Citroën teil. Allerdings statten beide Marken einige Privat-Teams mit Fahrzeugen und Ersatzteilen aus. Das Citroën-Werksteam, das mit Sébastien Loeb den Weltmeister der Jahre 2004 bis 2008 stellte, war bereits 2006 nicht offiziell vertreten. Das Kronos-Team, für das Loeb in jener Saison fuhr, wurde jedoch von Citroën unterstützt und gewann deswegen auch 2006 den Titel. Citroën geht seit Beginn 2007 wieder selbst mit dem neuen Modell C4 WRC in der Rallye-Weltmeisterschaft an den Start.

Jeder Lauf zur Rallye-WM ist in drei Etappen unterteilt. Jede dieser Etappen ist wiederum in kurze Wertungsprüfungen von üblicherweise 10 bis 30 km Länge aufgeteilt. An den drei Renntagen von Freitag bis Sonntag werden insgesamt zwischen 15 und 25 Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von rund 400 Kilometer ausgetragen.

Vor dem Wettbewerb inspizieren die Rallye-Fahrer den Kurs und geben dabei ihren Kopiloten genaue Infos für deren Notizen, speziell über alle Kurven und Besonderheiten der einzelnen Streckenabschnitte. Während des als Zeitfahren ausgetragenen Rennens liest dann der Beifahrer dem Fahrer diese Notizen aus dem so genannten Gebetbuch vor.

Sieger der Rallye ist der zeitschnellste Fahrer nach der Addition aller Wertungsprüfungen. Die Punkte für die Fahrer-Weltmeisterschaft werden nach dem Formel-1-Prinzip vergeben: Der Gesamtsieg bringt zehn Punkte, ein 2. Platz acht, ein 3. Platz sechs, ein 4. Platz fünf Punkte usw. und ein 8. Platz somit noch einen Punkt ein.

Die Punkte für die Markenwertung werden jedoch, abweichend vom Formel-1-Prinzip, nur an die zuvor gemeldeten (max. zwei) Werkswagen vergeben. In der Wertung liegende Privatfahrer, bzw. nicht gemeldete Fahrzeuge eines Herstellers, werden einfach übersprungen. So kann es durchaus passieren, dass ein z. B. auf dem 13. Gesamtplatz im Ziel eingetroffener Teilnehmer zwar keine Zähler als Fahrer erhält, dafür jedoch Herstellerpunkte für seine Marke kassiert.

Kalender

Ein Peugeot 206 WRC bei der Rallye Schweden 2003 auf Schnee

Die bekannteste Rallye des WM-Kalenders ist die traditionsreiche Rallye Monte Carlo, die 1911 erstmals stattfand und damit sehr viel älter als die Rallye-WM selbst ist. Diese Veranstaltung zählt 2009 jedoch nicht zur Rallye-WM und wurde durch die Rallye Irland ersetzt. Außerdem nicht mehr im aktuellen WRC-Kalender vertreten sind die Veranstaltungen Rallye Schweden, Rallye Deutschland, Rallye Korsika sowie die Rallye Neuseeland.

Geschichte

1973 fand die erste Rallye-WM statt. Seit der Rallye-Weltmeisterschaft 1979 gibt es hierbei eine Fahrer-Wertung.

In den letzten Jahren sind die jeweiligen Läufe der Rallye-WM stark gekürzt bzw. gestrafft worden, hauptsächlich um Fernsehübertragungen zu erleichtern. So wurde etwa die legendäre Nacht der langen Messer der Rallye Monte Carlo ersatzlos gestrichen.

2002 wurde die Deutschland-Rallye erstmals als Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in und um Trier durchgeführt. Sie wurde gewonnen von Sébastien Loeb in einem Citroën. Auch 2003, 2004, 2005, 2006, 2007 und 2008 gewann der Elsässer Loeb die Deutschland-Rallye.

Liste der offiziellen Rallye-Weltmeister

Fahrer

Jahr Weltmeister Team
1979 SwedenSweden Björn Waldegård Ford
1980 GermanyGermany Walter Röhrl Fiat
1981 FinlandFinland Ari Vatanen Ford
1982 GermanyGermany Walter Röhrl Opel
1983 FinlandFinland Hannu Mikkola Audi
1984 SwedenSweden Stig Blomqvist Audi
1985 FinlandFinland Timo Salonen Peugeot
1986 FinlandFinland Juha Kankkunen Peugeot
1987 FinlandFinland Juha Kankkunen Lancia
1988 ItalyItaly Massimo Biasion Lancia
1989 ItalyItaly Massimo Biasion Lancia
1990 SpainSpain Carlos Sainz Toyota
1991 FinlandFinland Juha Kankkunen Lancia
1992 SpainSpain Carlos Sainz Toyota
1993 FinlandFinland Juha Kankkunen Toyota
Jahr Weltmeister Team
1994 FranceFrance Didier Auriol Toyota
1995 GBRGBR Colin McRae Subaru
1996 FinlandFinland Tommi Mäkinen Mitsubishi
1997 FinlandFinland Tommi Mäkinen Mitsubishi
1998 FinlandFinland Tommi Mäkinen Mitsubishi
1999 FinlandFinland Tommi Mäkinen Mitsubishi
2000 FinlandFinland Marcus Grönholm Peugeot
2001 GBRGBR Richard Burns Subaru
2002 FinlandFinland Marcus Grönholm Peugeot
2003 NorwayNorway Petter Solberg Subaru
2004 FranceFrance Sébastien Loeb Citroën
2005 FranceFrance Sébastien Loeb Citroën
2006 FranceFrance Sébastien Loeb Citroën
2007 FranceFrance Sébastien Loeb Citroën
2008 FranceFrance Sébastien Loeb Citroën

Konstrukteure

Jahr Weltmeister
1973 Renault Alpine
1974 Lancia
1975 Lancia
1976 Lancia
1977 Fiat
1978 Fiat
1979 Ford
1980 Fiat
1981 Talbot
1982 Audi
1983 Lancia
1984 Audi
Jahr Weltmeister
1985 Peugeot
1986 Peugeot
1987 Lancia
1988 Lancia
1989 Lancia
1990 Lancia
1991 Lancia
1992 Lancia
1993 Toyota
1994 Toyota
1995 Subaru
1996 Subaru
Jahr Weltmeister
1997 Subaru
1998 Mitsubishi
1999 Toyota
2000 Peugeot
2001 Peugeot
2002 Peugeot
2003 Citroën
2004 Citroën
2005 Citroën
2006 Ford
2007 Ford
2008 Citroën

Fahrer mit den meisten Gesamtsiegen

Stand: nach der Rallye Argentinien am 26. April 2009

Pos. Fahrer Siege
1 FranceFrance Sébastien Loeb 52
2 FinlandFinland Marcus Grönholm 30
3 SpainSpain Carlos Sainz 26
4 GBRGBR Colin McRae 25
5 FinlandFinland Tommi Mäkinen 24
6 FinlandFinland Juha Kankkunen 23
7 FinlandFinland Markku Alén 20
FranceFrance Didier Auriol 20
9 FinlandFinland Hannu Mikkola 18
10 ItalyItaly Massimo Biasion 17

Weblinks


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