Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Würzburg Deutschlandkarte, Position des Landkreises Würzburg hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Verwaltungssitz: Würzburg
Fläche: 967,56 km²
Einwohner: 160.168 (30. Sep. 2006)
Bevölkerungsdichte: 166 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen:
Kreisschlüssel: 09 6 79
Kreisgliederung: 52 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Zeppelinstr. 15
97074 Würzburg
Webpräsenz:
Landrat: Eberhard Nuß (CSU)
Lage des Landkreises Würzburg in Bayern
Karte

Der Landkreis Würzburg liegt im Süden des bayerischen Regierungsbezirks Unterfranken. Nachbarkreise sind im Norden die Landkreise Main-Spessart und Schweinfurt, im Osten die Landkreise Kitzingen und Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim und im Süden und Westen der baden-württembergische Main-Tauber-Kreis. Die kreisfreie Stadt Würzburg ist ganz vom Landkreis Würzburg umgeben.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Kreisgebiet wird von Südosten nach Nordwesten vom Main durchflossen. Er hat sich in ein 100 bis 150 m tiefes Tal geschnitten. Westlich des Mains liegen vor allem Laubwaldgebiete (Gramschatzer Wald, Irtenberger Wald, Guttenberger Wald), östlich und südlich von Würzburg eine fruchtbare Gaulandschaft („Ochsenfurter Gau“).

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Landkreises Würzburg gehörte vor 1800 überwiegend zum Hochstift Würzburg und kam 1803 an Bayern. 1804 entstanden die Landgerichte „Würzburg links des Mains“ und „Würzburg rechts des Mains“Ochsenfurt und Röttingen sowie das Stadtgericht Würzburg. Sie alle gehörten zum Untermainkreis, der ab 1838 in Unterfranken und Aschaffenburg (später nur noch Unterfranken) umbenannt wurde. 1840 wurde das Landgericht Röttingen nach seinem Amtssitz Aub umbenannt.

1862 wurde aus den Landgerichten Würzburg links des Mains und Würzburg rechts des Mains das Bezirksamt Würzburg und aus den Landgerichten Aub und Ochsenfurt das Bezirksamt Ochsenfurt gebildet. Die Stadt Würzburg war bereits früher eine kreisunmittelbare Stadt geworden. 1939 wurden die beiden Bezirksämter in Landratsämter, die zugehörigen Bezirke in Landkreise umbenannt.

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern 1972 wurde der Landkreis Würzburg, der Landkreis Ochsenfurt sowie kleinere Teile der Landkreise Marktheidenfeld (im Südosten), Karlstadt, Kitzingen und Gerolzhofen zum neuen Landkreis Würzburg vereinigt. Kreissitz blieb die kreisfreie Stadt Würzburg.

Politik

Landrat

  • 1945 - 2. März 1949: Michael Meisner
  • 1949 - 30. April 1978: Friedrich Wilhelm (CSU)
  • 1. Mai 1978 - 30. April 1996: Georg Schreier (CSU)
  • 1. Mai 1996 - 30. April 2008: Waldemar Zorn (CSU)
  • seit dem 1. Mai 2008: Eberhard Nuß (CSU)

Kreistag

Die Kommunalwahlen 2002 und 2008 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Kreistag:

CSU SPD Unabhängige Wählergemeinschaft/Freie Wähler FDP GRÜNE ödp REP Gesamt
2008 29 17 11 2 7 2 2 70
CSU SPD Unabhängige Wählergemeinschaft/Freie Wähler FDP GRÜNE ödp REP Gesamt
2002 34 19 7 1 5 2 2 70

Wappen

Blasonierung
"Geteilt und unten gespalten, oben in Rot drei silberne Spitzen ("Fränkischer Rechen"), unten vorne in Silber übereinander zwei schreitende, herschauende rot bewehrte schwarze Löwen, hinten in Blau eine goldene Lilie"
Wappengeschichte
Seit der Landkreisreform1972 besteht der Landkreis Würzburg aus den alten Landkreisen Würzburg und Ochsenfurt, hinzu kamen kleinere Teile der früheren, heute nicht mehr existierenden Landkreise Gerolzhofen, Karlstadt und Marktheidenfeld, sowie dem Vorgänger des jetzigen Landkreis Kitzingen. Im Wappen wird an die wichtigsten Herrschaftsinhaber im Kreisgebiet vor dem Ende des Alten Reichs 1803 hingewiesen. Die drei silbernen Spitzen stammen aus dem Wappen des Hochstifts Würzburg, das den größten Teil des Kreisgebiets beherrschte. Ihm gehörten die Ämter Ochsenfurt, Röttingen, Bütthard und Aub an. Die Spitzen (der „fränkische Rechen“) waren auch Bestandteil der Wappen der Altlandkreise Würzburg und Ochsenfurt. Die Löwen stammen aus dem Wappen der Grafen von Limpurg-Speckfeld, ab1412 Hohenlohe-Speckfeld; sie hatten Herrschaftsrechte im Gebiet des Altlandkreis Ochsenfurt. Die Lilie wurde dem Wappen des St. Burkardus-Stifts in Würzburg entnommen, das ebenfalls im Kreisgebiet Herrschaftsrechte besaß. Die Lilie war auch Bestandteil des alten Kreiswappens (siehe unten).
Das Wappen wurde am 19. Dezember 1974 verliehen

Altes Landkreiswappen Würzburg von 1957 - 1974

Altes Landkreiswappen

Blasonierung
„Geteilt, unten gespalten, oben in Rot drei silberne Spitzen, unten vorne in Gold ein Mohr mit grünem Lendenschurz und einem Strauß aus drei roten Rosen, hinten in Blau eine silberne heraldische Lilie“
Wappengeschichte
Das geteilte Wappen zeigt oben das Wappen des Hochstifts von Würzburg, den so genannten „fränkischen Rechen“, der sehr häufig in diesem Teil Bayerns benutzt wird. Im gespaltenen unteren Wappenteil ist vorne der Mohr mit drei roten Rosen aus dem Wappen der Grafen Wolffskeel v. Reichenberg zu sehen, hinten weist die Lilie auf das Ritterstift des heiligen Burghard in Würzburg hin. Beide, die Grafen und die Mönche, besaßen wesentliche Teile des Landkreisgebiets.
Das Wappen wurde 16. Januar 1957 verliehen

Kreispartnerschaften

Der Landkreis pflegt Partnerschaften mit dem Landkreis Mate Yehuda in Israel und dem Landkreis Olomouc in Tschechien.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Hauptstadt Unterfrankens ist als Knotenpunkt von Haupteisenbahnlinien über Bayern hinaus bedeutsam. Die erste Strecke wurde durch die staatliche Ludwigs-West-Bahn schon 1854 von Bamberg über Schweinfurt herangeführt und durch das nunmehr als Königlich Bayerische Staats-Eisenbahnen bezeichnete Unternehmen mainabwärts als Main-Spessart-Bahn nach Gemünden - Aschaffenburg weitergebaut.

Zehn Jahre später eröffnete man 1864 die Strecke nach Ochsenfurt - Ansbach - Treuchtlingen. Im folgenden Jahr 1865 wurde die Direktverbindung nach Nürnberg vollendet, und 1866 war auch die Frankenbahn über Lauda nach Stuttgart vorhanden.

Drei staatliche Lokalbahnen erschlossen nach der Jahrhundertwende die ländlichen Gebiete im Umland mit Strecken von 43 km Länge im heutigen Kreisgebiet:

1907 die „Gaubahn“ von Ochsenfurt nach Weikersheim, die 1909 in Bieberehren eine Abzweigung nach Creglingen erhielt. Ebenfalls 1909 begann der Betrieb auf der Stichbahn von Seligenstadt nach Volkach.

Alle drei wurden in den Jahren 1967-74 stillgelegt:

  • 1967: Bieberehren - Reinsbronn - Creglingen 4 km
  • 1968: Seligenstadt - Untereisenheim - Volkach 6 km
  • 1974: Ochsenfurt - Bieberehren - Weikersheim 33 km

Danach blieb immerhin noch ein Netz von Hauptbahnen von 106 km Länge in Betrieb.

Im Jahre 1988 verkürzte die Deutsche Bundesbahn die Verbindung Würzburg - Fulda noch durch eine Neubaustrecke.

Die eingleisige Mainschleifenbahn Seligenstadt - Volkach hat noch touristische Bedeutung.

Die Bundesautobahn 3 erschließt den Landkreis Würzburg in West-Ost-Richtung. Am Autobahndreieck Würzburg-West zweigt die Autobahn 81 nach Süden ab. Den Nordosten des Landkreises durchquert die Bundesautobahn 7 in Nord-Süd-Richtung.

Künftig soll nach Planungen eine 4-spurige Bundesstraße, die B26n, von der A3 über Karlstadt, Arnstein bis zum AD-SW/Werneck auf die A7 führen, um den Landkreis Main-Spessart anzubinden. Das Teilstück vom AD-Werneck bis Karlstadt ist im vordringlichen Bedarf, sollte also bis 2015 realisiert werden. Für das andere Teilstück bis zur A3 besteht bereits Planungsrecht.

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2007[1])

Städte

  1. Aub (1562)
  2. Eibelstadt (2820)
  3. Ochsenfurt (11.423)
  4. Röttingen (1674)

Märkte

  1. Bütthard (1308)
  2. Eisenheim (1336)
  3. Frickenhausen a.Main (1272)
  4. Gelchsheim (807)
  5. Giebelstadt (4956)
  6. Helmstadt (2625)
  7. Höchberg (9436)
  8. Neubrunn (2222)
  9. Randersacker (3449)
  10. Reichenberg (4058)
  11. Remlingen (1538)
  12. Rimpar (7715)
  13. Sommerhausen (1669)
  14. Winterhausen (1504)
  15. Zell a.Main (4231)

Gemeindefreie Gebiete
(55,16 km², unbewohnt)

  1. Gramschatzer Wald (22,27 km²)
  2. Guttenberger Wald (18,07 km²)
  3. Irtenberger Wald (14,82 km²)

Gemeinden

  1. Altertheim (2115)
  2. Bergtheim (3513)
  3. Bieberehren (972)
  4. Eisingen (3609)
  5. Erlabrunn (1612)
  6. Estenfeld (4818)
  7. Gaukönigshofen (2446)
  8. Gerbrunn (6380)
  9. Geroldshausen (1311)
  10. Greußenheim (1646)
  11. Güntersleben (4403)
  12. Hausen b.Würzburg (2382)
  13. Hettstadt (3785)
  14. Holzkirchen (950)
  15. Kirchheim (2239)
  16. Kist (2453)
  17. Kleinrinderfeld (2178)
  18. Kürnach (4453)
  19. Leinach (3211)
  20. Margetshöchheim (3224)
  21. Oberpleichfeld (1064)
  22. Prosselsheim (1218)
  23. Riedenheim (770)
  24. Rottendorf (5313)
  25. Sonderhofen (838)
  26. Tauberrettersheim (844)
  27. Theilheim (2428)
  28. Thüngersheim (2692)
  29. Uettingen (1885)
  30. Unterpleichfeld (2757)
  31. Veitshöchheim (10.013)
  32. Waldbrunn (2580)
  33. Waldbüttelbrunn (5054)

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Aub
    (Stadt Aub, Markt Gelchsheim und Gemeinde Sonderhofen)
  2. Bergtheim
    (Gemeinden Bergtheim und Oberpleichfeld)
  3. Eibelstadt
    (Stadt Eibelstadt, Märkte Frickenhausen a.Main, Sommerhausen und Winterhausen)
  4. Estenfeld
    (Markt Eisenheim, Gemeinden Estenfeld und Prosselsheim)
  5. Giebelstadt
    (Märkte Bütthard und Giebelstadt)
  6. Helmstadt
    (Märkte Helmstadt und Remlingen, Gemeinden Holzkirchen und Uettingen)
  7. Hettstadt
    (Gemeinden Greußenheim und Hettstadt)
  8. Kirchheim
    (Gemeinden Geroldshausen und Kirchheim)
  9. Kist
    (Gemeinden Altertheim und Kist)
  10. Margetshöchheim
    (Gemeinden Erlabrunn und Margetshöchheim)
  11. Röttingen
    (Stadt Röttingen, Gemeinden Bieberehren, Riedenheim und Tauberrettersheim)

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung - Einwohnerzahlen

Weblinks


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