XIII. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps

XIII. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps

Das XIII. (Königlich Württembergische) Armee-Korps wurde 1871 nach Abschluss der Militärkonvention des Königreichs Württemberg mit dem Norddeutschen Bund aus den württembergischen Truppen aufgestellt. Diese blieben in ihrer Zusammensetzung und Struktur unverändert.

Es war somit ein württembergischer Großverband der Armee des Deutschen Kaiserreiches, der im ganzen Königreich Württemberg stationiert und der VI. Armee-Inspektion unterstellt war. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war es der 6. Armee unterstellt.

Zur Unterscheidung von Truppenteilen anderer deutscher Staaten erhielten die württembergischen Regimenter am 2. Oktober 1871 den entsprechenden Zusatz: „... württembergisches ... Regiment“. Am 18. Dezember 1871 erhielten alle württembergischen Regimenter zusätzliche Nummern. Diese entsprachen der fortlaufenden Nummerierung aller Regimenter des deutschen Bundesheeres, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einem der Kontingente. Die württembergischen Infanterieregimenter erhielten die Nummern 119 bis 126, die Kavallerieregimenter die Nummern 19 und 20 sowie 25 und 26 und die Artillerieregimenter die Nummern 26 und 27. Sie erhielten am 14. Dezember 1874 die Namen in der endgültigen Schreibweise und Nummerierung: „ ... (x. Württembergisches) Nr. x“. Häufige Schreibweisen waren auch „... (x. Württemb.) Nr. x“ oder „... (x. Württ.) Nr. x“.

Im Deutsch-Französischen Krieg gab es ein XIII. Armeekorps, bestehend aus der 17. und 22. Division. Dieser Verband diente erst zur Sicherung der Küste gegen eine befürchtete Landung französischer Einheiten, wurde aber schon kurz nach Kriegsbeginn nach Lothringen verlegt. Die Einheit erreichte am 1. September 1870 Metz und kämpfte später als Armeegruppe des Großherzogs gegen die französische Loirearmee unter anderem bei Loigny und Poupry, Orléans, Beaugency und Le Mans. Kommandeur war bis 1871 Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin.

Inhaltsverzeichnis

Standort des Generalkommandos

1871 – 1914, 1918 Stuttgart

Gliederung

Truppenteile des XIII. Armee-Korps

Dem Armeekorps unterstanden im Frieden:

ferner:

Ein Detachement war zum Telegraphen-Bataillon Nr. 1 abkommandiert.

Zusätzlich übte der Kommandierende General des Armeekorps auch die Dienstaufsicht über das Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich von Baden“ (8. Württembergisches) Nr. 126 aus, das der 61. Infanterie-Brigade des XV. Armee-Korps in Straßburg unterstellt war.

Kommandierende Generale

Kommandoübernahme Name
bis zum 19. Oktober 1871 Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg
19. Oktober 1871 (preuß.) General der Infanterie Wolf Louis Anton Ferdinand von Stülpnagel
24. Dezember 1873 (preuß.) General der Infanterie Emil von Schwartzkoppen
26. Januar 1878 General der Infanterie Hans Ferdinand Rudolf von Schachtmeyer
15. Mai 1886 (preuß.) General der Kavallerie Gustav Hermann von Alvensleben
26. Oktober 1890 General der Infanterie Wilhelm von Woelckern
22. April 1895 (preuß.) General der Infanterie Oskar von Lindequist
25. März 1899 (preuß.) General der Infanterie Ludwig Freiherr von Falkenhausen
22. März 1902 (preuß.) General der Infanterie Konrad von Huge
4. April 1907 (preuß.) General der Infanterie Joseph von Fallois
25. Februar 1908 General der Kavallerie Herzog Albrecht von Württemberg
1. März 1913 (preuß.) General der Infanterie Max von Fabeck
9. März 1915 bis 17. August 1916 Generalleutnant Theodor Freiherr von Watter (mit der Führung beauftragt)
18. August 1916 bis 17. März 1918 General der Infanterie Theodor von Watter
17. März bis 22. Mai 1918 (preuß.) Generalleutnant Hermann von Staabs (mit der Führung beauftragt)
22. Mai bis 20. Dezember 1918 General der Infanterie Theodor von Watter

Uniform

Achselklappen des XIII. Armee-Korps

Nach Artikel 10 der Militärkonvention vom 21./25. November 1870 waren zwar die Benennungen, Dienstgradabzeichen und allgemeine Verwaltung in der württembergischen Armee die gleichen wie in der preußischen, die Bestimmung der Uniform war aber dem König von Württemberg vorbehalten, wobei den Verhältnissen der Bundesarmeedie möglichste Rechnung getragen werden“ sollte. So trugen die Württemberger noch bis 1891 statt dem preußischen einreihigen einen zweireihigen Waffenrock. Die Kokarde war in den Landesfarben schwarz-rot und auf dem Koppelschloss stand der württembergische Wahlspruch „Furchtlos und trew“. Die Wimpel der Kavallerie waren ebenfalls schwarz-rot, diejenigen der Unteroffiziere führten auf einer Seite das württembergische Wappen. Die Epauletten, Achselstücke und Achselklappen waren - soweit einzelne Regimenter nicht besondere trugen - rot mit Nummer XIII.

Erster Weltkrieg

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde das Korps mobil gemacht und der 5. Armee unterstellt. Bei der Mobilmachung blieb ein Stellvertretendes Generalkommando in Stuttgart zurück.[A 1] Das Korps kämpfte während der Grenzschlachten in den Argonnen. Im September 1914 wurden das Generalkommando sowie die 26. Division (1. Königlich Württembergische) während des Wettlaufs zum Meer an die nach Norden verlegte 6. Armee überstellt. Im Oktober wurden sie im Raum südlich von Ypern zur Bildung der „Armeegruppe Fabeck“ verwendet, die in der Ersten Flandernschlacht zum Einsatz kam. Ab 1. Dezember 1914 bildete die 26. Division und die 25. (hessische) Reserve-Division (mit unterstelltem württ. Feldartillerie-Regiment 132) das XIII. Korps („Korps Fabeck“) bei der 9. Armee (Mackensen) in Polen und stieß bei Kozlow an die Bzura vor. Im März 1915 wurde das XIII. Armee-Korps der 12. Armee Gallwitz unterstellt und nach Norden nach Przasnysz verlegt. Im Dezember 1915 wurde das XIII. Armee-Korps mit der 26. Infanterie-Division und dem Feldartillerie-Regiment 13 wieder an die Westfront in den Raum westlich Ypern verlegt.

Im März 1917 wurden die Generalkommandos der Armee-Korps in sogenannte Gruppenkommandos umgewandelt. Diesen waren keine Truppenteile mehr fest unterstellt, sondern sie wurden ihnen wechselnd zeitweise durch die Oberste Heeresleitung zugeteilt.

Verweise

Weblinks

Siehe auch

 Commons: XIII. Armee-Korps im I. Weltkrieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Günter Wegmann, Hrsg.: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815 – 1990, Biblioverlag Osnabrück, Teil I, Bd. 1 Günter Wegner, Die Höheren Kommandobehörden"", 1990, ISBN 3-7648-1780-1
  • Generalkommando XIII. (k.w.) A.K.: Taschen-Rangliste des XIII. Armee-Korps, Stand 1. November 1912, Druckerei des Generalkommandos XIII. (K.W.) A.K., Stuttgart, 1912
  • Hein: Das kleine Buch vom deutschen Heere, Verlag Lipsius & Tischer , Kiel und Leipzig, 1901; als Reprint Weltbildverlag, Augsburg, 1998, ISBN 3-8289-0271-5
  • Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkrieg, Stuttgart 1928

Anmerkungen

  1. Die Stellvertretenden Kommandierenden Generale waren während des Krieges an Stelle der mobilen aktiven Generalkommandos für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung im zivilen Bereich ihrer Korpsbezirke verantwortlich und übten die vollziehende Gewalt aus. Ihr militärischer Auftrag war die Beschaffung und Ausbildung des personellen Ersatzes sowie seine Zuteilung an das Feldheer.

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