Yaounde

Yaounde
Yaoundé in der Provinz Centre
Yaoundé
Das Kongresszentrum und die große Moschee im Viertel Brique

Yaoundé [ja.unˈdeː] (deutsche Schreibweise Jaunde) ist Hauptstadt und mit 1.299.446 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005) zweitgrößte Stadt Kameruns. Gleichzeitig ist sie Hauptstadt der Provinz Centre.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt auf einer Höhe von 730 m ü. NN. Um die Hauptstadt Yaoundé herum ist Kamerun am dichtesten besiedelt. Viele der 1,3 Millionen Einwohner leben in den Randgebieten der Stadt.

Klima

Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 23,3 °C und schwankt im Jahresverlauf nur unwesentlich. Der Jahresniederschlag beträgt 1617 mm, es gibt zwei ausgeprägte Regenzeiten im September/Oktober und April/Mai.

Geschichte

Jaunde wurde 1889 im Auftrag der deutschen Kolonialverwaltung durch den Offizier und Forschungsreisenden Richard Kund als wissenschaftliche Forschungsstation und Basislager für den Elfenbeinhandel gegründet. 1895 erfolgte die Umwandlung in eine Militärstation, 1903 die Überführung in Zivilverwaltung und 1905 die Erhebung zum Bezirksamt. Die Station blieb aber bis zum Ende der deutschen Kolonialzeit militärisch besetzt. Die Stadt hatte eine wichtige Funktion bei der Besetzung des Kameruner Hinterlandes durch die deutsche Schutztruppe. Ihren Ausbau verdankt sie insbesondere dem langjährigen Stationsleiter und Bezirksamtmann Hans Dominik. 1911 wurde sie Sitz eines einheimischen Obergerichts, 1914 als neue indigene Verwaltungsinstanz eines "Oberhäuptlingstums". Im Ersten Weltkrieg wurde die Stadt von belgischen Truppen in Besitz genommen und 1922 als Yaoundé zur Hauptstadt von Französisch-Kamerun erhoben.

Wirtschaft und Infrastruktur

Yaoundé ist Verkehrsknotenpunkt und industrielles Zentrum für die Tabakindustrie, Milcherzeugung, Ton-, Glas- und Holzindustrie. Darüber hinaus ist es regionales Zentrum für Kaffee, Kakao, Kopra, Zuckerrohr und Gummi. In der Umgebung wird Gold und Titan abgebaut.

Verkehr

Ein Großteil der Besucher erreicht Kamerun über den 1993 in Betrieb genommenen Flughafen Yaoundé Nsimalen International oder den Flughafen von Douala (DLA), der Wirtschaftsmetropole Kameruns. Bahnverbindungen bestehen nach Edéa und Douala sowie nach Ngaoundéré. Über Teerfernstraßen ist die Stadt mit Ebolowa, Ayos, Bamenda und Edéa/Douala verbunden. Ein dichtes Netz von ganzjährig befahrbaren Pisten erschließt die weitere Region. Die Stadt ist Sitz der Banque des États de l'Afrique Centrale.

Bildung

Seit 1961 besteht in Yaoundé ein Goethe-Institut. Die Universität Yaoundé wurde 1962 gegründet und 1993 in zwei eigenständige Hochschulen (Universität Yaoundé 1 im Stadtteil Ngoa Ekélé und Yaoundé 2 in Soa) geteilt. Darüber hinaus besteht zwei private Universitäten. 1996 wurde die Université de yaoundé-sud gegründet. Des Weiteren gibt es die Université Catholique d'Afrique Centrale.

Sehenswürdigkeiten

  • Musée d´Art Camerounais im Benediktinerkloster Mont Fébé
  • Ehemaliger Präsidentenpalast aus der französischen Mandatszeit (Sitz des früheren Präsidenten Ahidjo)
  • Kathedrale Notre Dame (erbaut ab 1951)
  • Monument de la Réunification (Denkmal zur Erinnerung an die Wiedervereinigung Kameruns 1961)

Persönlichkeiten

  • Heinrich Vieter SAC (1853–1914), römisch-katholischer Bischof und erster Apostolischer Vikar von Kamerun
  • Charles Atangana (um 1880–1943), "Oberhäuptling der Jaunde und Bane", politischer Führer der Ewondo von Yaoundé
  • Biboul Darouiche (* 1963), kamerunischer Perkussionist und Komponist
  • Narcisse Ewodo (* 1972), ehemaliger Basketballprofi
  • Mohamadou Idrissou (* 1980), Fußballspieler
  • Matthew Mbuta (* 1985), Fußballspieler

Sonstiges

Im Jahre 1963 bzw. 1969 wurden hier mit der Europäischen Gemeinschaft Assoziierungsabkommen geschlossen, die auf den Aufbau einer Freihandelszone und den Abbau von Handelshemmnissen zielten. Diese Verträge waren Vorgänger der bekannteren Lomé- und Cotonou-Abkommen.

Weblinks

3.866666666666711.5166666666677Koordinaten: 3° 52′ N, 11° 31′ O


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