Yserrain

Yserrain
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Ismaning
Ismaning
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ismaning hervorgehoben
48.22638888888911.6725490Koordinaten: 48° 14′ N, 11° 40′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: München
Höhe: 490 m ü. NN
Fläche: 40,19 km²
Einwohner: 14.939 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 372 Einwohner je km²
Postleitzahl: 85737
Vorwahl: 089
Kfz-Kennzeichen: M
Gemeindeschlüssel: 09 1 84 130
Adresse der Gemeindeverwaltung: Schlossstraße 2
85737 Ismaning
Webpräsenz:
Bürgermeister: Michael Sedlmair (FWG)
Lage der Gemeinde Ismaning im Landkreis München
Karte

Ismaning (alt: Yserrain) ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises München, Regierungsbezirk Oberbayern.

Der Ort liegt etwa sieben Kilometer nordöstlich von München auf dem rechten Hochufer der Isar. Die ursprünglich landwirtschaftlich geprägte Gemeinde ist seit Mitte der 1990er Jahre als bedeutender Medienstandort bekannt. Nordöstlich des Ortes befindet sich seit 1932 ein Großsender des Bayerischen Rundfunks. Im Süden befindet sich der Medienpark mit DSF, dem Gong-Verlag und dem privaten Radiosender Antenne Bayern. Ismaning ist Mitglied der Nordallianz.

Inhaltsverzeichnis

Nachbargemeinden

Im Norden und Osten bildet die Gemeindegrenze von Ismaning die Grenze des Landkreises München. Der Ort grenzt im Norden an die Gemeinden Eching und Hallbergmoos (beide Landkreis Freising), im Osten an die Gemeinden Moosinning und Finsing (beide Landkreis Erding), im Süden an die Gemeinden Aschheim und Unterföhring (beide Landkreis München) und im Westen an die Stadt München sowie an die Stadt Garching b.München (ebenfalls Landkreis München).

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Ismaning stammt aus dem Jahr 1929 und steht für die über Jahrhunderte währenden Bindungen zu der Stadt Freising. Im oberen Teil des Schildes ist ein Mohr mit roter Krone zu sehen, welcher ursprünglich aus dem Wappen des Hochstiftes Freising stammt. Bischof Otto von Freising soll sich das Recht, einen Mohren im Wappen zu tragen, mit seiner Teilnahme am zweiten Kreuzzug verdient haben. Im unteren Teil des Schildes finden sich drei nebeneinander stehende silberne Rauten (Wecken genannt). Sie stammen aus dem Familienwappen des Fürstbischofs Johann Franz Eckher, welcher das Schloss Ismaning erbaute.

Geschichte

Kupferstich von Michael Wening in Topographia Bavariae um 1700.
  • 6./7. Jahrhundert: erste bajuwarische Besiedelung
  • 809: erste urkundliche Erwähnung bezüglich einer Rechtsstreitschlichtung durch Bischof Atto
  • 1319: Verkauf der Ortschaften Ismaning, Unterföhring, Englschalking und Daglfing an das Freisinger Hochstift durch den Herzog von Bayern und späteren deutschen Kaiser Ludwig dem Bayern gegen „hundert March lotrings silber“. Damit entsteht die „Grafschaft auf dem Yserrain“ als geschlossenes Herrschaftsgebiet der Freisinger Bischöfe.
  • 1530: übernimmt Bischof Philipp von Freising von den Haushaimern, einem Freisinger Domherrengeschlecht, deren Ismaninger Landsitz und erbaut ein Renaissanceschloss mit vier Türmen. Aus der „Grafschaft Yserrain“ wird die „Reichsgrafschaft Ismaning“.
  • 1632: fallen im Dreißigjährigen Krieg schwedische Truppen plündernd und brandschatzend in Ismaning ein. Mehr als die Hälfte der Bewohner stirbt in der darauffolgenden Zeit an der Pest.
  • 1678–1685: Bau der barocken Johanniskirche.
  • 1716–1724: Barocke Umgestaltung des Ismaninger Schlosses unter Fürstbischof Johann Franz Eckher, unter entscheidender Mitwirkung von Johann Baptist Zimmermann.
  • 1802–1803 beendet die Säkularisation die fast 500jährige Ära der Freisinger Fürstbischöfe. Das Schloss und seine Einrichtung werden teilweise zerstört.
  • 1816 übernehmen der Stiefsohn Napoleons, Eugène de Beauharnais, und seine Gattin Auguste Amalie, Tochter des bayerischen Königs Maximilian I., das Ismaninger Schloss und lassen es durch Leo von Klenze klassizistisch umgestalten.
  • 1851 stirbt Auguste Amalie. Das Schloss wechselt mehrmals die Besitzer.
  • 1899–1919: Das Ismaninger Schloss ist Eigentum der Stadt München.
  • 1932: Inbetriebnahme des Senders Ismaning.
  • 1983: der schon längst außer Betrieb befindliche hölzerne Sendeturm in Ismaning, der letzte seiner Art in Deutschland, wird wegen Baufälligkeit abgerissen.

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister der Gemeinde ist seit Mai 1990 Michael Sedlmair von der Freien Wähler-Gemeinschaft Ismaning.

  • 1818: Franz Schweinhamer
  • 1833–1838: Johann Sellmayr
  • 1839–1841: Andrä Jungbeck
  • 1842–1844: Koloman Stor
  • 1845–1853: G. Schweinhammer
  • 1854–1876: Nikolaus Zacherl
  • 1877–1881: Josef Dax
  • 1882–1887: Michael Reisinger
  • 1888–1896: Anton Reisinger
  • 1896–1906: Johann Sellmayr
  • 1906–1919: Georg Kraus
  • 1919–1922: Josef Reisinger
  • 1922–1933: Benno Hartl
  • 1933–1945: Korbinian Huber
  • 1945–1946: Kaspar Deimel
  • 1946–1952: Andreas Schweiger (CSU)
  • 1952–1990: Erich Zeitler (SPD)
  • seit 1990: Michael Sedlmair (Freie Wähler)

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Ismaning besteht aus 24 Mitgliedern:

Wirtschaft

Ein Hotel am Seebach in der historischen Ortsmitte von Ismaning
  • ca. 7.000 Privathaushalte
  • 2.194 Gewerbebetriebe
  • 85 Landwirtschaftliche Betriebe
  • 11 Hotelbetriebe

Stand: Januar 2007

Verkehr

Bahnhofsvorplatz

Durch seine Lage im Norden ist Ismaning gut erschlossen. Die Münchner Innenstadt ist somit ebenso gut zu erreichen wie die Autobahn und der Flughafen. Ismaning liegt an der A 99, B 471, B 388 und der Staatsstraße 2053 (Unterföhring–München).

Die S-Bahn-Linie S8 verbindet Ismaning im 20-Minuten-Takt mit jeweils etwa 20 Minuten Fahrzeit mit München und dem Flughafen. Die S-Bahn verläuft im Innenstadt-Bereich von Ismaning in einem Tunnel, der Bahnhof befindet sich dementsprechend ebenfalls im Untergrund. Der Bau erfolgte im Zuge der S-Bahn-Verlängerung zum neuen Münchner Flughafen. Auf dem Tunnel wurde größtenteils eine Grünanlage errichtet.

Außerdem verfügt Ismaning über recht gute Busverbindungen zur Studentenstadt (Bus 231), zur Messe-München (Bus 228), nach Garching (Bus 230) und nach Erding (Bus 531).

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1900 1.951
1910 2.359
1919 2.402
1946 4.460
1950 4.795
1960 5.860
1970 8.038
Jahr Einwohner
1980 12.511
1990 13.527
2000 14.270
2003 14.638
2004 14.887
2005 15.056
2006 15.224

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kriegerdenkmal.

siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Ismaning

Einrichtungen

In Ismaning gibt es eine Waldorfschule. Sie war ursprünglich in der Oskar-Messter-Straße 14a ansässig. Im Sommer 2002 zog sie in den Neubau in der Dorfstraße 77. Der Bau besteht aus einem Hauptgebäude mit großem Saal für bis zu 600 Besucher. Daneben zueinandergerichtet stehen die Mittelstufen- und Oberstufengebäude. Außerdem gibt es eine Ganztagsbetreuung (Hort). Ein Werkgebäude, eine Turnhalle, sowie ein extra Haus für den in der Schule ansässigen Waldorfkindergarten sind geplant. Ebenfalls ist ein Schulbauernhof geplant.

Außerdem gibt es eine Realschule, zwei Grundschulen, vier Kindergärten sowie ein Hallenbad (Erich-Zeitler-Straße 4).

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • 28. September 1900: Otto Braun, † 15. August 1974, Schriftsteller

Literatur

  • Therese Risinger: Ismaning – Geschichte eines Dorfes. Ismaning 2004, eine ausführlich recherchierte Dokumentation dieses Ortes.

Weblinks

Quellen

  1. Museum der Missgeschicke

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