ZVGN

ZVGN
Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH
Basisinformationen
Unternehmenssitz Nürnberg
Webpräsenz www.vgn.de
Bezugsjahr 2008
Geschäftsführer Willi Weißkopf,
Jürgen Haasler
Umsatz 220,45 Mio. €
Linien
Eisenbahn 22
Straßenbahn 6
U-Bahn 3
Statistik
Fahrgäste 203,94 Mio. pro Jahr
Einzugsgebiet 11.767 km²

Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH (abgekürzt: VGN) ist der Verkehrs- und Tarifverbund im Großraum der Metropolregion Nürnberg. Der VGN ist mit 11.767 km² der drittgrößte Verkehrsverbund in Deutschland und der größte in Bayern.

Inhaltsverzeichnis

Ausdehnung

Der Verkehrsverbund umfasst den gesamten Regierungsbezirk Mittelfranken sowie Teile Ober- und Unterfrankens, der Oberpfalz, Schwabens sowie Ober- und Niederbayerns.

Im Zweckverband Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (ZVGN) sind die kreisfreien Städte Amberg, Ansbach, Erlangen, Fürth, Nürnberg und Schwabach sowie die Landkreise Amberg-Sulzbach, Ansbach, Bayreuth, Erlangen-Höchstadt, Donau-Ries, Forchheim, Fürth, Kitzingen, Neumarkt in der Oberpfalz, Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Nürnberger Land, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen vertreten. Teilbereiche der Landkreise Bamberg, Eichstätt, Kelheim, Neustadt an der Waldnaab und Regensburg befinden sich ebenfalls im Verbundgebiet, sind jedoch nicht in der Verwaltung des Verbundes vertreten.

Angrenzende Verbünde sind im Westen der KreisVerkehr Schwäbisch Hall (KVSH) und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), im Nordwesten der Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken (VVM), im Osten und Südosten der Regensburger Verkehrsverbund (RVV) und im Süden der Augsburger Verkehrsverbund (AVV). Übergänge bzw. Überschneidungen gibt es mit dem AVV in Otting-Weilheim, mit dem RVV in Amberg und zwischen Neumarkt in der Oberpfalz und Parsberg sowie mit dem VVM zwischen Iphofen und Kitzingen.

Verkehrsmittel

Verkehrsmittel im Verkehrsverbund sind vor allem die Regionalbahnen und S-Bahnen der Deutschen Bahn AG, die U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) sowie zahlreiche Buslinien kommunaler und privater Verkehrsbetriebe.

R-Bahn

Regionalbahn im Bahnhof Gräfenberg

Die DB Regio Bayern betreibt derzeit 22 Regionalbahnlinien nach Cadolzburg, Markt Erlbach, Kitzingen, Eggolsheim, Ebermannstadt, Gräfenberg, Simmelsdorf-Hüttenbach, Pegnitz, Thansüß, Amberg, Parsberg, Allersberg, Hilpoltstein, Solnhofen, Otting-Weilheim, Schnelldorf und Uffenheim.

Die Linien werden mit einem R und einer fortlaufenden Nummer, grundsätzlich bei 1 im Westen beginnend im Uhrzeigersinn durchnummeriert, Nebenstrecken haben eine zweistellige Nummer, die sich an der Nummer der Hauptstrecke orientiert (z. B. R11), von der sie abzweigen.

Hauptartikel: R-Bahn Nürnberg

S-Bahn

Die Deutsche Bahn AG betreibt die drei Linien der S-Bahn Nürnberg nach Lauf (links Pegnitz), Altdorf (b Nürnberg) und Roth.

Die einzelnen S-Bahn-Linien werden mit einem S und einer bei 1 beginnenden, fortlaufenden Ziffer bezeichnet. Die Strecke Nürnberg-Altdorf ist z. B. die Linie S2.

Hauptartikel: S-Bahn Nürnberg

U-Bahn

U-Bahn in der Station „Hasenbuck“

Die VAG ist Betreiber der Nürnberger U-Bahn, die zurzeit auf drei Linien in Nürnberg und Fürth verkehrt.

Die Nummerierung erfolgt durch ein U mit einer aufsteigenden Ziffer, die bei 1 beginnt. Verstärkerlinien, die nur bestimmte Teilstrecken befahren, erhalten eine zweistellige Nummer, die sich an der Nummer der Hauptlinie orientiert. Die Linie Röthenbach – Flughafen wird als U2 bezeichnet, die Verstärkerlinie Röthenbach – Ziegelstein trägt demnach die Nummer U21.

Hauptartikel: U-Bahn Nürnberg

Straßenbahn

Straßenbahnen der VAG

Die VAG betreibt auch die Nürnberger Straßenbahn, die gegenwärtig auf sechs Linien im Stadtgebiet Nürnberg verkehrt. Das Straßenbahnnetz wurde in den letzten 30 Jahren vor allem im Rahmen des U-Bahn-Baus kontinuierlich verkleinert, mittlerweile wird auch wieder über den Neubau von Straßenbahnstrecken nachgedacht, so z. B. in den Stadtteil Kornburg oder im Norden Richtung Erlangen.

Die Straßenbahnen tragen als Liniennummern einzelne Ziffern, momentan die Nummern 4 bis 9.

Hauptartikel: Straßenbahn Nürnberg

Bus

Stadtverkehr in Neumarkt

Busse sind die zahlenmäßig am meisten vertretenen Verkehrsmittel im VGN. Neben den Stadtverkehrssystemen in Amberg, Ansbach, Erlangen, Forchheim, Fürth, Schwabach, Roth, Neumarkt und Nürnberg verkehren zahlreiche Regionalbuslinien, die von der Omnibusverkehr Franken (OVF), in den Oberpfälzer Landkreisen auch von der Regionalbus Ostbayern (RBO) und deren privaten Auftragnehmern betrieben werden.

Die Buslinien im VGN sind durchgehend nummeriert und dabei geographisch gegliedert. Der Nürnberger Stadtverkehr hat zweistellige Nummern (z. B. 30 Thon – Erlangen), alle anderen Linien im VGN tragen dreistellige Nummern, wobei die erste Ziffer jeweils einen großräumigen Teilbereich abdeckt und die zweite Ziffer sich dann nach Möglichkeit auf einen kleineren Teilbereich bezieht. Im Landkreis Neumarkt bzw. dem südöstlichen Verbundgebiet beginnen beispielsweise alle Linien mit 5xx, für den Stadtverkehr Neumarkt sind dann die Nummern 56x und 57x reserviert, also z. B. 563 Neumarkt Bahnhof – Altenhof.

Hauptartikel: Stadtbus Erlangen, Stadtbus Forchheim, Stadtbus Fürth, Stadtbus Neumarkt, Stadtbus Nürnberg

Gesellschafter der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH

Die folgenden öffentlichen und privaten Unternehmen sind Gesellschafter im Verkehrsverbund:

Tarife und Fahrkartenangebot

Tarifzonen

Das Verbundgebiet ist in Zonen und Teilzonen eingeteilt, die segmentförmig von den Tarifgebieten Nürnberg, Fürth und Erlangen ausgehen. Insgesamt gibt es zehn Tarifzonen, wovon die höchste als 10+T bezeichnet wird. In den Städten Nürnberg und Fürth (Tarifzone 100 und 200) sowie Erlangen (Tarifzone 400) gelten innerhalb des Stadtgebietes gesonderte Tarifzonen.

Fahrkarten

Das Fahrkartensortiment umfasst Einzel- und Mehrfahrtenkarten („Streifenkarte“), TagesTickets und Zeitkarten („MobiCard“ und „Solo31“) sowie Abonnements für Schüler, Auszubildende, Studenten und Firmen. In Zusammenarbeit mit diversen Institutionen in Nürnberg, Fürth und Erlangen wird ein KombiTicket angeboten, welches beispielsweise die die An- und Abreise zu einer Theatervorstellung oder einem Fußballspiel mit dem gekauften Veranstaltungsticket ermöglicht.

Handyticket

Am 1. Juni 2006 unterzeichneten der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, der VGN, die VAG sowie weitere Verkehrsverbünde und -unternehmen und Partner aus der Industrie einen Vertrag zur Entwicklung eines E-Ticketingverfahrens. Für Mitte Oktober 2006 war der Start eines Modellversuchs geplant: Fahrgäste sollten Einzel- und Tageskarten für die öffentlichen Verkehrsmittel mit ihrem Handy kaufen können. Als Problem stellten sich die unterschiedlichen Betriebssysteme der Java-fähigen Mobiltelefone dar. Seit 26. April 2007 ist im VGN-Gebiet der Ticketerwerb mit dem Mobiltelefon möglich, angeboten werden während des Testbetriebs nur Einzelfahrkarten und TagesTickets.

Geschichte des Verbundes

Die Idee eines gemeinsamen Verkehrs- und Tarifverbundes in der Region Nürnberg/Fürth/Erlangen nach dem Vorbild des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds und des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr kam in den 1980er Jahren auf. Der erste Schritt zu dessen Verwirklichung war die Unterzeichnung des Grundvertrags am 19. Dezember 1986 von den Oberbürgermeistern der Städte Ansbach, Erlangen, Fürth, Nürnberg und Schwabach, den Landräten der beteiligten Landkreise sowie den Vertretern der Bundesrepublik Deutschland und des Freistaats Bayern. Der zweite Schritt erfolgte fast genau ein Jahr später mit Inkrafttreten des Verbundes am 27. September 1987, einen Tag nach Inbetriebnahme der S-Bahn nach Lauf (links der Pegnitz). Das Verbundgebiet umfasste zu diesem Zeitpunkt eine Fläche von 4.593 km² und reichte nach Ansbach, Neustadt an der Aisch, Forchheim, Neuhaus an der Pegnitz, Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg, Neumarkt in der Oberpfalz und Weißenburg in Bayern.

Erweiterungen des Verbundgebiets gab es in den Jahren 1992, 1993 und 1996 durch die weitere Gemeinden der Landkreise Ansbach, Forchheim, Neumarkt in der Oberpfalz, Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim und Weißenburg-Gunzenhausen integriert wurden. Die bis dato größte Erweiterung erfolgte am 1. Juni 1997, bei der die meist nur zum Teil integrierten Landkreise vollständig aufgenommen wurden und sich das Verbundgebiet um 80 % auf 11.358 km² vergrößerte. Durch die letzte Verbunderweiterung am 9. Dezember 2007 kamen weitere Gemeinden der Landkreise Kitzingen und Donau-Ries hinzu, womit der VGN der flächenmäßig drittgrößte Verkehrsverbund Deutschlands ist.

Zukunft

Zum 1. Januar 2010 werden die Städte Bamberg und Bayreuth zusammen mit den sie umgebenden Landkreisen, sowie die an der Bahnstrecke nach Ebern liegenden Gemeinden im Landkreis Haßberge, in den Verbund aufgenommen.[1]

Weitere Beitrittskandidaten sind die Stadt Coburg sowie die Landkreise Coburg, Kronach, Kulmbach und Lichtenfels, wofür derzeit (Stand: März 2009) die Berechnungen aufgestellt werden.[1] Auch der bereits teilintegrierte Landkreis Kitzingen und der ab 2010 teilintegrierte Landkreis Haßberge sollen vollständig in den VGN aufgenommen werden.[1] Neben den Anfragen der Stadt Weiden in der Oberpfalz sowie der Landkreise Neustadt an der Waldnaab und Tirschenreuth über einen Beitritt, werden erste Gespräche mit den Landkreisen Eichstätt (nördlicher Teil), Hof und Wunsiedel im Fichtelgebirge über eine Integration in den VGN geführt.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH (Hrsg.): Wachstum auch in der Zukunft. Pressemitteilung vom 19. März 2009.

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