Zakopane

Zakopane
Zakopane
Wappen von Zakopane
Zakopane (Polen)
Zakopane
Zakopane
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kleinpolen
Landkreis: Tatra
Fläche: 84,4 km²
Geographische Lage: 49° 18′ N, 19° 58′ O49.319.966666666667Koordinaten: 49° 18′ 0″ N, 19° 58′ 0″ O
Höhe: 833–1130 m n.p.m
Einwohner:

26.709
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 34-500 bis 34-504
Telefonvorwahl: (+48) 18
Kfz-Kennzeichen: KTT
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Krakau-Balice
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Einwohner:

26.709
(31. Dez. 2010) [2]

Gemeindenummer (GUS): 1217011
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Janusz Majcher
Adresse: ul. Kościuszki 13
34-500 Zakopane
Webpräsenz: www.zakopane.eu
Holzarchitektur in Zakopane
Klimadiagramm Zakopane
Olympia-Bewerbung für 2006
Wielka Krokiew (Große Krokiew)
Skisprungschanze Zakopane im Winter bei Nebel
Czarny Staw Gąsienicowy in der Tatra

Zakopane ([zakɔ'panɛ] anhören?/i) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Kleinpolen im südlichsten Teil Polens, rund 90 Kilometer südlich der Stadt Krakau in einem weiten Talbecken der Hohen Tatra nahe der slowakischen Grenze gelegen. Die Stadt ist das größte Wintersportzentrum des Landes und beheimatet das über die Landesgrenzen hinweg bekannte Tatra-Museum.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Zakopane ist eine der südlichsten Städte und die höchstgelegene Stadt Polens. Die höchsten Berge Polens (bis 2499 m Seehöhe) gehören zur Gemeinde, das Stadtgebiet selbst reicht von 750 bis zu 1000 m ü. NN. Die Stadtmitte (Kreuzung von Krupowkistraße und Kosciuszkostraße) befindet sich in einer Höhe von 838 m. Zakopane besitzt wegen seiner Höhenlage etwas niedrigere Temperaturen und deutlich höhere Niederschläge als Orte im Flachland. Südlich an die Stadt grenzt der Nationalpark Hohe Tatra.

Geschichte

Zakopane wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt, wenngleich die Geschichte der Stadt bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht, als sie unter dem Namen Zakopisko erstmals erwähnt wurde. Seinerzeit siedelten sich hier die ersten Hirten, Bauern und Holzfäller an. Im nahegelegenen Kuźnice (heute ein Stadtteil von Zakopane) entstand Mitte des 18. Jahrhunderts ein Hüttenwerk, in dem das aus der Hohen Tatra gewonnene Eisenerz verarbeitet wurde.

Die Goralen

Zakopane blieb nahezu bis Ende des 19. Jahrhunderts ein beschauliches Dörfchen, in dem die Goralen ihre einfachen Holzhäuser bauten, die sie ab etwa 1850 zum Teil auch ortsfremden Besuchern zur Verfügung stellten. Nach der in den 1870er Jahren erfolgten „Entdeckung“ Zakopanes durch den Warschauer Arzt Tytus Chałubiński (1820–1889), der hier ein Sanatorium für Tuberkulosekranke einrichtete, entwickelte sich Zakopane immer mehr zu einem beliebten Urlaubsziel – insbesondere für Künstler, die hier Inspiration und Schaffenskraft suchten. Eines von vielen Beispielen ist der Komponist Karol Szymanowski (1882–1937), der sich 1932 sogar in Zakopane niederließ.

Nachdem um die Jahrhundertwende die ersten Hotels entstanden waren und seit 1899 auch eine Eisenbahnlinie Zakopane mit Krakau verband, reisten immer mehr Menschen an den Fuß der Hohen Tatra. Sie suchten Erholung, gründeten die ersten Bergsteigervereine oder erforschten Sitten und Gebräuche der ihnen bis dato weitgehend unbekannten Goralen. Deren Kultur, ihre traditionellen Gesänge und ihre Sprache – ein polnisch-slowakischer Dialekt – ist bis heute in der Umgebung von Zakopane erhalten geblieben.

Der Zakopane-Stil

Nicht nur die sportlichen Großereignisse und die mit ihnen einhergehenden Besucherströme veränderten das Bild von Zakopane, das im Jahre 1933 das Stadtrecht zugesprochen bekam. Neben den vielen traditionellen Holzhäusern der Goralen hielt ab 1893 der sogenannte Zakopane-Stil Einzug, der nach den Vorstellungen des Architekten Stanisław Witkiewicz die Tradition der Goralenarchitektur mit Elementen des modernen Jugendstils vereinte. Das erste dieser von Witkiewicz entworfenen Häuser ist die Villa Koliba, die heute ein Museum beherbergt, das sich diesem regionalen Stil umfassend widmet.

Zweiter Weltkrieg

Mit der Bildung des Generalgouvernements nach der militärischen Niederlage Polens im Zweiten Weltkrieg wurde Zakopane der Kreishauptmannschaft Neumarkt (Nowy Targ) einverleibt. Von Oktober 1939 bis Sommer 1941 war Hans Malsfey (1900–1961) Stadtkommissar von Zakopane, danach wurde er Kreishauptmann von Neumarkt.

Im ersten Quartal 1940 trafen sich Vertreter der Gestapo und des NKWD in Zakopane, um über gemeinsame Maßnahmen zur Unterdrückung der polnischen Widerstandsbewegung zu beraten. Im Sommer desselben Jahres sperrten die deutschen Behörden Zakopane für Juden und erklärten es zugleich zum Erholungsgebiet für Deutsche. Im folgenden Jahr wurde der jüdische Sperrbezirk bis Neumarkt ausgedehnt.

Für die polnische Widerstandsbewegung wiederum war Zakopane eine wichtige Zwischenstation im Nachrichtennetz, das sich von Warschau und Krakau über die Slowakei nach Budapest spannte. Seine Bewohner fungierten nicht nur als Kuriere, die Nachrichten über die Berge brachten, sondern waren auch auf vielfältige Weise in die Widerstandshandlungen gegen die deutschen Besatzer integriert.

Tourismusprojekte

Nach der Wiederentstehung des polnischen Staates im Jahre 1918 wurde die Ferienregion um Zakopane zu einem der ehrgeizigsten Projekte der polnischen Touristenvereine. 1925 wurde die Wielka Krokiew Sprungschanze eröffnet, 1939 startete die erste Seilbahn auf den Kasprowy Wierch. Ab 1929 wurde Zakopane als Austragungsort der FIS-Weltmeisterschaft, die man sich danach auch in den Jahren 1939 und 1962 sicherte, weltweit bekannt. Auch die Nordischen Skiweltmeisterschaften 1929, 1939 und 1962 sowie die Biathlon-Weltmeisterschaften 1969 fanden hier statt. Bei der Bewerbung um die Olympischen Winterspiele im Jahr 2006 blieb Zakopane dagegen chancenlos. Außerdem will sich Zakopane für die Nordische Skiweltmeisterschaft 2015 bewerben.

Wirtschaft

Fremdenverkehr

Zakopane trägt zwei inoffizielle Bezeichnungen, die bereits die Bedeutung der Ferienregion treffend bezeichnen: Hauptstadt der Tatra und Winterhauptstadt Polens. Die Stadt zählt jährlich rund drei Millionen Besucher, damit kommen auf einen Einwohner etwa 100 Touristen.

Im Vordergrund steht der Skisport. Sportler finden aber auch andere Möglichkeiten wie Snowboarden oder Gleitschirmfliegen vor. Der Ausbau von Seilbahnen und Schneekanonen wurde stetig vorangetrieben, Hotelnetze verdichteten sich und fernab der Pisten entstanden in den Straßen der Stadt traditionelle, mit der Kultur der Goralen verbundene Märkte. Die Stadt bietet zudem etliche Restaurants, Kaffeehäuser und Diskotheken.

Ein bekannter Berg von Zakopane ist der Gubałówka, auf den eine Standseilbahn führt; auf dem Antałówka befindet sich ein Skilift.

Durch Zakopane verläuft der Bergwanderweg Eisenach–Budapest.

Partnerstädte

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Verweise

Weblinks

 Commons: Zakopane – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 4. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 4. Juli 2011.

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