Zeche Klosterbusch

Zeche Klosterbusch
Zeche Klosterbusch
Das Maschinenhaus der Zeche Klosterbusch

Das Maschinenhaus der Zeche Klosterbusch
Abbau von Steinkohle
Förderung/Jahr ca. 400.000 t
Förderung/Gesamt 12.987.000 t
Beschäftigte ca. 1000
Betriebsbeginn 1918
Betriebsende 1961
Geografische Lage
Koordinaten 51° 26′ 17″ N, 7° 16′ 16″ O51.4380555555567.2711111111111Koordinaten: 51° 26′ 17″ N, 7° 16′ 16″ O
Zeche Klosterbusch (Regionalverband Ruhr)
Zeche Klosterbusch
Lage Zeche Klosterbusch
Standort Bochum-Querenburg
Gemeinde Bochum
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Klosterbusch war ein Steinkohlen-Bergwerk und Steinbruch im Bochumer Stadtteil Querenburg. Es befand sich im unteren Lottental, südlich der heutigen Ruhr-Universität Bochum.

Inhaltsverzeichnis

Steinkohlenbergbau

Die bergrechtliche Gewerkschaft der Zeche „Vereinigte Klosterbusch“ geht auf die Eisenstein-Zeche Vereinigte Klosterbusch in Essen-Werden zurück. Diese Gewerkschaft erwarb 1918 die Steinkohlengewerkschaften Sonnenschein, Johann-Diedrich und Buchwald in (Bochum-) Querenburg.

In Querenburg wurden zunächst im Jahre 1918 zwei tonnlägige Schächte in Betrieb genommen, 1924 folgte ein seigerer (senkrechter) Förderschacht, 1937 ein Wetterschacht und 1955 ein weiterer Wetterschacht an der Haarstraße. Die Förderung erreichte eine Teufe von 368 Metern. Die Schachtanlage wurde am 31. Juli 1961 geschlossen, heute befindet sich in einem der tonnlägigen Schächte eine der beiden breitbandige seismischen Messstationen der Ruhruniversität die gleichzeitig Bestandteil des Deutschen Seismologischen Regionalnetzes (GRSN) sind.

1926 wurden 350.000 Tonnen Esskohle gefördert, 1937 454.000 Tonnen Kohle und nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Stilllegung im Jahre 1961 schaffte man wieder über 300.000 Tonnen jährlich, die im Wesentlichen dem Hausbrand dienten.

Jahresförderung und Belegschaft

Verlauf der Steinkohleförderung und Entwicklung der Belegschaft
Jahr Geförderte Kohlemenge
in Tonnen
Anzahl Bergleute
1920 50.000 270
1922 123.000 753
1924 129.000 739
1927 333.000 1159
1935 428.800 1035
1937 454.100 1198
1945 170.400 882
1950 329.250 1288
1951 324.700 1387

Die Gesamtförderung betrug von 1918 bis 1961 12.987.000 Tonnen Steinkohle

Tagesanlagen

Blick auf den Kalwes von der Hevener Straße - Die roten Pfeile zeigen die Fundamente der Seilbahn; Im Hintergrund die Wand des Steinbruchs Klosterbusch

Der Transport der geförderten Kohle erfolgte über eine, im Jahr 1920 gebauten und inbetriebgenommenen, Seilbahn zu einer Verladestation an der Ruhrtalbahn bei der Zeche Holland in Herbede. Am linken Ruhrufer befanden sich auch Kohlenwäsche, Aufbereitung und das Verwaltungsgebäude der Zeche. Die Fundamente der Träger sind teilweise in den Feldern noch erkennbar.

Die Tagesanlagen im Lottental sind noch zum Teil erhalten. Zeitweise war dort eine Wohngemeinschaft von studentischen Hausbesetzern ansässig. Nachdem das Gebäude von 1991 bis 1994 und im Oktober 1995 zum zweiten Mal besetzt wurde, stand es danach wiederum lange Zeit leer. Heute befinden sich darin eine Fakultätsbibliothek und Fahrzeuge des Technischen Hilfswerks.

Steinbruch

Aufschluss an der ehemaligen Zeche Klosterbusch, die rote Linie verdeutlicht den Verlauf des „Stockumer Sattels“ einer Faltung des Gebirges

Der Steinbruch am Berg „Kalwes“ ist der größte geologische Aufschluss in Bochum, die Wand ist auf Grund seiner geologischen Bedeutung als Naturdenkmal unter Schutz gestellt worden. Er diente einst zur Gewinnung von Material zum Verfüllen der Hohlräume im Alten Mann des Bergwerks. Die Fläche vor dem Steinbruch wird als Versuchsfläche und zur Kompostierung von Schnittgut des Botanischen Gartens der Ruhr-Universität Bochum genutzt. Eine öffentliche Zugänglichkeit besteht aus Gründen der Verkehrsicherungspflicht nicht, jedoch werden zu bestimmten Anlässen Führungen angeboten.

Geologischer Aufbau

Angeschnitten wird der Stockumer Sattel, ein Teil der durch tektonische Prozesse entstandenen Auffaltungen, des Grundgebirges. Zu sehen ist eine Folge der Schichten des Karbons, die vor ca. 300 Mio. Jahren entstand. Die Schichten werden durch Kohle, Sandsteine, Schluffe (Silt) und tonige Gesteine gebildet. In dem Aufschluss sind die Flöze: Geitling 2, Geitling 3, Finefrau und Finefrau Nebenbank erkennbar. Über dem Flöz Finefrau Nebenbank wurden in einem Horizont Meeresfossilien und Toneisensteinknollen abgelagert.[1]

Fauna und Flora

Schieferton in Schräglage, im Vordergrund eine Birke (Pionierpflanze)

Der Schutt vor der Steinbruchwand bildet eine nach Süden ausgerichtete Ruderalfläche aus, auf der nur Pionierpflanzen gedeihen die mit extremen Umweltbedingen wie nachrutschendes Gestein und große Hitze zurechtkommen. Die sonnigen Flächen bieten sonnen lieben Tieren wie Mauereidechse einen Lebensraum und in den natürlichen Hohlräumen des Schutts finden Solitärbienen Nistmöglichkeiten.

Literatur

  • Karl-Heinz Bader, Karl Röttger; 250 Jahre märkischer Steinkohlebergbau  ISBN 3883395900
  • W.Hermann; Die alten Zechen an der Ruhr
  • Umweltamt der Stadt Bochum (Hrsg); Tag des Geotops 2006 (Faltblatt)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schichtenverzeichnis in: Carl Hahne: Lehrreiche geologische Aufschlüsse im Ruhrrevier: ein Führer für Freunde der Geologie, Verlag Glückauf, Essen, 1958

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