Zell (Bad Grönenbach)

Zell (Bad Grönenbach)
Zell
Koordinaten: 47° 54′ N, 10° 12′ O47.90030410.206642651Koordinaten: 47° 54′ 1″ N, 10° 12′ 24″ O
Höhe: 651 m ü. NN
Einwohner: 884 (1. Dez. 2009)
Postleitzahl: 87730
Vorwahl: 08334

Zell ist der größte Ortsteil des Kneippheilbades Bad Grönenbach im Landkreis Unterallgäu in Bayern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Zell liegt in Oberschwaben in der Donau-Iller-Region, etwa drei Kilometer nördlich von Bad Grönenbach. Das Kirchdorf liegt auf einer Höhe von 651 m ü. NN. und hat 884 Einwohner (Stand 1. Dezember 2009).

Geologie

Durch Zell fließt, von Süden nach Norden, der Zeller Bach, welcher bei Sommersberg entspringt und in Memmingen in die Memminger Ach mündet.

Geschichte

Funde aus der Mittel- und Jungsteinzeit, deuten auf eine sehr frühe Besiedlung der Gegend um Zell an. Zum ersten Mal wird Zell in der Chronik der Fürstabtei Kempten im Jahr 824 erwähnt. Der Ottobeurer Abt Isingrim schenkte 1167 Reliquien der Pfarrkirche. 1339 war Friedrich von Rothenstein Grundherr von Zell. Nachdem die Herren von Teck bis 1424 die Herrschaft über Zell innehatten, ging diese danach an die Herren von Stein zu Stein und Ronsberg. Ludwig von Rothenstein erwarb 1446 einen Großteil Zells. Mit dem Tod Ludwigs von Rothenstein, 1482, ging Zell an Heinrich von Pappenheim über. Auf dem Buschel lag einst eine Burg, welche 1453 als "alte Burg in der Zeller Pfarr" erwähnt wird. Von dieser ist heute jedoch nichts mehr ersichtlich. 1692/1695 erwarb das Fürststift Kempten den gesamten Besitz von Zell. Zell, einschließlich seiner Weiler, war bis 1972 eine selbständige Gemeinde und wurde dann im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Bad Grönenbach eingemeindet.

Einwohnerentwicklung


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Peter und Paul

Kirche im neugotischen Stil

Hauptartikel: St. Peter und Paul

Eine Reliquienschenkung Abt Isingrims von Ottobeuren (1145-1180) im Jahr 1167 weist bereits auf das Vorhandensein einer Kirche hin. 1447 bestätigte der Bischof Johannes von Augsburg einen der Pfarrkirche zu Zell bewilligten Ablass. Urkundlich wird eine Pfarrkirche Zell erstmals im Jahr 1477 erwähnt. Die drei Altarblätter wurden von Johannes Kaspar 1840 - 1850 gemalt. Ab dem Jahr 1858 wurde mit der Planung der jetzigen Kirche begonnen, die Fertigstellung der Pfarrkirche St. Peter und Paul war im Jahr 1865.

Archäologische Funde

Am südlichen Ortsrand von Zell wurden Siedlungsfunde aus dem Mesolithikum sowie dem Neolithikum entdeckt.[1] [2]

Burgstall

Burgstall auf dem Buschel

Hauptartikel: Burgstall Im Buschel (Zell)

Auf dem Buschel, westlich von Zell, wurde noch 1453 die "alte Burg in der Zeller Pfarr" genannt. Mittlerweile ist von der Burg jedoch nichts mehr zu sehen. Lediglich Bodenformationen sind noch zu erkennen.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die nächste Autobahnanschlussstelle ist die drei Kilometer entfernte Anschlussstelle Nr. 130 Woringen der A 7.

Bildung

Im Jahr 2005 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergarten, Neubau und Eröffnung im Jahr 2005

Weblinks

Quellen

  • Bad Grönenbacher Marktnachrichten Weihnachtsausgabe 2009
  • Bad Grönenbacher Marktnachrichten Weihnachtsausgabe 2010
  • Dr. Hermann Haisch (Hrsg.): Landkreis Unterallgäu. Memminger Zeitung Verlagsdruckerei GmbH, Memmingen 1987, ISBN 3980064921, S. 1018-1021.
  • Dr. Maximilian Dietrich (Hrsg.): Der Landkreis Memmingen. Maximilian Dietrich Verlag Memmingen, Memmingen 1971, ISBN 387164059.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Eintragung D-7-8127-0009
  2. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Eintragung D-7-8127-0010
  3. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Eintragung D-7-8127-0008

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