Zimmerberg Basistunnel

Zimmerberg Basistunnel

Der Zimmerberg-Basistunnel ist ein Eisenbahntunnel im Süden von Zürich in der Schweiz. Das Gesamtprojekt, das im Endausbau den Durchstich der beiden Höhenzüge Zimmerberg und Albis vorsieht, wurde in zwei Etappen aufgeteilt, von welcher die erste bereits im Rahmen von Bahn 2000 zwischen Januar 2002 und April 2003 verwirklicht wurde. Die zweite Etappe ist Teil von AlpTransit Gotthard und ergänzt im Zuge des Projekts Neue Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT) den Gotthard-Basistunnel im Norden durch eine verbesserte Anbindung an den Knoten Zürich.

Zimmerberg-Basistunnel (Etappe 1)

Inhaltsverzeichnis


Allgemeine Informationen

Der 20 km lange Zimmerberg-Basistunnel besteht aus dem nördlichen Zimmerberg-Basistunnel (Etappe 1 bzw. ZBT I) von Zürich nach Thalwil mit einer Länge von 9,4 km, der im Rahmen der Bahn 2000 fertiggestellt wurde, und dem für später geplanten südlichen Zimmerberg-Basistunnel (Etappe 2 oder ZBT II) von Thalwil nach Litti nördlich von Zug. Eine unterirdische Verzweigung, welche die beiden Tunnels verbindet, wurde im Raum Nidelbad bereits erstellt.

Der im Betrieb stehende Abschnitt Zürich–Thalwil – eigentlich ein Flankentunnel – wird oft auch nur Zimmerbergtunnel genannt, obwohl auch der 1897 eröffnete einspurige Tunnel zwischen Horgen Oberdorf und Sihlbrugg den gleichen Namen trägt. Die Fahrzeit der zwischen Zürich Hauptbahnhof und Thalwil verkehrenden Fernzüge verkürzt sich durch den neuen Tunnel um zwei bis drei Minuten, und dank des erzielten Kapazitätsgewinns auf der angestammten Strecke konnte die S-Bahnlinie 2 auf Halbstundentakt verstärkt und die neue Linie S24 (Zürich Hauptbahnhof–Horgen Oberdorf) eingeführt werden.

Der für 2006 geplante Baubeginn des ZBT II wurde aus finanziellen Gründen zurückgestellt, indem der Bundesrat für den Zeitraum 2007/2008 eine grundsätzliche Überprüfung aller noch nicht in Angriff genommenen Neat-Projekte anordnete (Vorlage 'Zukünftige Entwicklung der Bahnprojekte' ZEB). Vertreter der Anrainerkantone Zürich und Zug pochen vehement auf eine Realisierung des ZBT II und argumentieren, dieser sei für einen funktionierenden Taktfahrplan mit einer Systemfahrzeit ZürichMailand von drei Stunden und optimalen Anschlüssen unverzichtbar; zudem könne mit der heutigen Strecke das Prinzip einer durchgehenden Flachbahn (für den Güterverkehr von/nach Schaffhausen–Stuttgart) nicht kompromisslos umgesetzt werden. Die Gegenseite verweist auf den vorliegenden ZEB-Fahrplanentwurf, gemäss welchem die geforderten Anschlüsse in Zürich und Mailand auch ohne ZBT II gewährleistet werden könnten (allerdings unter Preisgabe eines der beiden Halte in Chiasso und Como).

Bau des ZBT I

Der grösste Teil des Tunnelbaus erfolgte im bergmännischen Vortrieb mittels Tunnelbohrmaschinen. Der Aushub wurde in Zürich Brunau per Bahn weggeführt. Das Bauwerk ist für 160 km/h ausgelegt und enthält zwei Spurwechselstellen. Besonders kritisch war der Vortrieb in Zürich Wiedikon, da die Tunnelröhre nur wenige Meter unterhalb der Fundamente der Bebauung und zudem durch grundwasserführendes Lockergestein führt.

Ereignisse

  • Am 11. April 2006 kam ein ETR-470-Neigezug der Cisalpino AG im Tunnel durch einen Defekt an der Traktionsausrüstung, der zu einem Schwelbrand führte, unerwartet zum Stehen. Der Zwischenfall verlief glimpflich, und die Passagiere konnten sich über die Tunnel-Notaustiege Lätten und Kilchberg in Sicherheit bringen.

Siehe auch

Literatur

  • Martin Bosshard, René Guertner (Hrsg.): Der Zimmerberg-Basistunnel. Zürich HB – Thalwil. Basler & Hoffmann, Zürich 2004, ISBN 3-033-00226-9

Weblinks



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