Zweitakt-Dieselmotor

Zweitakt-Dieselmotor
Gaswechsel in einem auslassgesteuerten Zweitakt-Dieselmotor
Einer der größten Lastkraftwagen mit Diesel-Zweitaktmotor war der Südwerke (Krupp) „Titan“.
Diesel-Zweitaktmotor eines Krupp „Elch“

Ein Zweitakt-Dieselmotor ist ein nach dem Zweitaktprinzip arbeitender Dieselmotor.

In der heute am meisten zum Einsatz kommenden Bauform wird die Frischluft durch Einlassschlitze (ports) im unteren Bereich der Laufbuchse eingeblasen. Um die Brennraumgase über die Auslassventile in den Abgastrakt zu drücken, bedarf es eines höheren Druckes der Frischluft - welches in der Regel ein Rootsgebläse liefert.

Inhaltsverzeichnis

Schiffsdiesel

In großen Frachtschiffen eingesetzte Schiffsdiesel sind meist langsamlaufende Zweitaktdieselmotoren. Weitere Einsatzgebiete sind Antriebe für LKW, Lokomotiven, landwirtschaftliche Maschinen und Flugzeuge. Bekannte Beispiele sind die Zweitaktdieselmotoren der Baureihen 53, 71, 92, 149 der Detroit Diesel Corporation (DDC), die als "Taiga-Trommel" bekannte DR-Baureihe V 200 und die Junkers Jumo 205 Gegenkolbenflugmotoren.

Flugzeugmotoren

In den 30er jahren des 20. Jhdt. gab es Flugmotoren wie den Jumo 205. Versuche, den Zweitakt-Dieselmotor wieder in Flugzeuge einzubauen, haben aktuell das Projektstadium nicht verlassen können.

Roots-Gebläse

Zweitakt-Dieselmotoren hatten fast immer Roots-Gebläse (z.B. Commer TS 3 oder der Motor des Krupp Titan). Bei den effizientesten Wärmekraftmaschinen überhaupt, den Zweitakt-Schiffsdieselantrieben, finden sich Rootsgebläse oft als Hilfs- und Anfahrgebläse. (Hierzu können sie, statt über den Kurbeltrieb im festen Drehzahlverhältnis angetrieben zu werden, auch einen komplett eigenen, drehzahlentkoppelten Antrieb haben.)

Der Roots-Lader eines Motors wird mechanisch angetrieben und verbraucht daher einen Teil der Leistung, im Gegensatz zum Abgas-Turbolader, der seine Antriebsenergie aus dem Abgasstrom bezieht, und dabei die Pumpverluste ein wenig erhöht. Deshalb versehen einige Hersteller das Gebläseantriebsrad mit einer Magnetkupplung (Prinzip Klimakompressor), mit der das Gebläse im unteren Teillastbereich abgeschaltet werden kann. Vorteil der Kolbenladegebläse ist der bei Bedarf sofort verfügbare Ladedruck, während etwa beim Turbolader das System aus Turbine und Verdichter erst mit einer gewissen Verzögerung Druck aufbauen kann.

Vorteil

Nachteil

(ehemalige) Hersteller

Literatur

  • Richard van Basshuysen, Fred Schäfer: Handbuch Verbrennungsmotor Grundlagen, Komponenten, Systeme, Perspektiven. 3. Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden, 2005, ISBN 3-528-23933-6
  • Peter Gerigk, Detlev Bruhn, Dietmar Danner: Kraftfahrzeugtechnik. 3. Auflage, Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig, 2000, ISBN 3-14-221500-X

Einzelnachweise

  1. Brons 2-Takt-Schiffdiesel (Detail-Zeichnung)
  2. Hirth Diesel D22 Steckbrief
  3. Ilo Diesel DL 660 Steckbrief

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