Ärö

Ärö

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Ærø
Ærø Kommune
Ærø Kommune
Gewässer Ostsee
Inselgruppe Fünen
Geographische Lage 54° 52′ N, 10° 24′ O54.86055555555610.4083333333337Koordinaten: 54° 52′ N, 10° 24′ O
Karte von Ærø
Länge 30 km
Breite 6 km
Fläche 88 km2dep1
Einwohner 6.712 (1. Januar 2008) dep1
Hauptort Marstal

Ærø (sprich: Ärö, aus dänisch ÆrAhorn“ und Ø „Insel“, wörtlich also Ahorninsel, deutsch Arrö) ist eine Ostseeinsel und eine Großgemeinde Dänemarks und gehört zum Verwaltungsbezirk Region Syddanmark. Ærø wird oft verwechselt mit der Insel Årø.

Ærø gilt unter Dänen und Kennern als besonders hyggelig, das bedeutet: besonders idyllisch und typisch dänisch.

Ommel Haus auf Ærø

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ærø ist ca. 30 km lang und bis zu 6 km breit. Es liegt am südlichen Eingang des Kleinen Belts und ist umgeben von Fünen (dänisch Fyn) im Norden, Langeland im Osten, Schleswig-Holstein im Süden und Alsen (Als) im Westen. Es zeichnet sich aus durch eine hügelige Landschaft, 3 Kleinstädte, 14 Dörfer und diverse Höfe. Es eignet sich gut zum Wandern und Fahrradfahren und verfügt über relativ einsame Badestrände. Angler schätzen diese Insel ebenso wie Künstler.

Die Orte

Wichtiger Hafen und größter Ort ist Marstal im Osten. Hier ist der Hafen mit seinen Reedereien, Werften und die Seemannsschule beherrschend. Historisches Zentrum und in der Mitte gelegen ist die malerische Stadt Ærøskøbing mit ihren engen Gassen und alten denkmalgeschützten Fachwerkhäusern aus dem 18. Jahrhundert. Die "Märchenstadt" hat seit 1522 die Stadtrechte. Wirtschaftszentrum und Fischhafen ist heute Søby an der Nordspitze der Insel. Beim zentralen Ort Molde, auf dem höchsten Punkt der Insel, befindet sich die Friedensbank des Bildhauers Erik Brandt. Sie soll die Menschen dazu einladen, beim Blick über diese Insel und das Meer über den Weltfrieden nachzudenken.

Verkehr und Technik

Ærø ist die einzige der größeren dänischen Ostseeinseln, die nicht durch eine Brücke mit der Außenwelt verbunden ist. Das hat zur Folge, dass es hier keinen Durchgangsverkehr gibt und dass sich auch sonst der Straßenverkehr in Grenzen hält.

Es bestehen Autofähren-Verbindungen nach Alsen, Fünen (2 mal) und Langeland. Ærø liegt in dem beliebten Segelrevier der so genannten dänischen Südsee (Sydfynske øhav). Darüber hinaus gibt es einen Flugplatz bei Marstal, der die Ferieninsel aus der Luft bedient. Allerdings dient diese Graspiste den Ærø-Besuchern eher als Ausgangspunkt für Rundflüge über die südfünische Inselwelt.

Die Anreise aus Deutschland erfolgt in der Regel über die A7 (oder den Zug) nach Flensburg. Von dort geht es gleich hinter der Grenze rechts in Richtung Osten auf die Nationalstraße 8 ab (Wanderer und Radler nehmen bei schlechtem Wetter den Linienbus ab Flensburg nach Sønderborg). Nach ca. 30 km kommt Sønderborg, und dann quert man die Insel Alsen bis zum kleinen Hafen Mommark, von wo eine kleine Autofähre nach Søby verkehrt. Nach ca. einer Stunde Kreuzfahrt ist Ærø erreicht.

Auf Ærø befindet sich nach eigenen Angaben die größte Solarenergie-Anlage der Welt mit 18.365 m² Fläche. Sie deckt ein Drittel des Stromverbrauchs der größten Stadt Marstal (über 2.000 Einwohner).

Eine Eisenbahnverbindung mit Hilfe von Eisenbahnfähren bestand von 1931 bis 1995 (siehe Eisenbahn auf Ærø).

Geschichte

Es gibt archäologische Funde, die eine über 10.000-jährige Besiedlung nachweisen. Auf der Insel befinden sich drei gut erhaltene Langdyssen (Dolmen im Hünenbett) und eine Jættestue (Ganggrab). Die Hünengräber von Kragnæs, Lindsbjerg Bakke, Risemark und Tingstedet. Letzteres soll, wie der Name angibt, eine Thingstätte gewesen sein.

Søbygård. Verteilungsanlage des Mittelalters

Bereits im 14. Jahrhundert war Ærø mit dem Herzogtum Schleswig verbunden und wurde es endgültig, nachdem König Erik von Pommern auch auf seine letzten schleswigschen Besitzungen verzichten musste.

Ærøs Flagge von 1600

Über die Lokalgeschichte ist bis ins 16. Jahrhundert wenig bekannt. Man weiß nicht einmal sicher, ob die frühere Stadt Vysbye mit Ærøskøbing identisch ist, auch wenn dies sehr wahrscheinlich ist. Mehrere Klöster der Insel Fünen, aber auch einige schleswigsche Adelsgüter hatten auf der Insel Besitzungen. Nur ein eigenständiges Gut Ludsgaard ist bekannt.

Bei den Landesteilungen von 1490, 1523 und 1544 blieb Ærø beim königlich dänischen Anteil, wurde aber 1564 dem Bruder König Friedrichs II., Johann dem Jüngeren, überlassen. Der kaufte sämtliche Streugüter auf der Insel auf und fasste das Gebiet zu drei großen Lehnsdistrikten zusammen, die nach den Hauptgütern Söbygaard, Gravenstein und Gottesgabe benannt wurden. Nach dem Tod des Herzogs kam die Insel an dessen ältesten Sohn Christian und war fortan ein eigenständiges Herzogtum, das aber den Schleswiger Landesherren unterstellt blieb, wie der gesamte Sonderburger Besitz seit 1564, da die Landstände keinen weiteren Herrscher dulden wollten.

1629 zerstörte ein Brand die Inselmetropole Ærøskøbing. Ansonsten blieb Ærø von Verheerungen verschont.

1633 starb Herzog Christian, und seine vier Brüder teilten die Insel. Das Lehen Gravenstein war inzwischen aufgeteilt worden, so dass mit Vodrup ein vierter Distrikt entstanden war. Da der Sonderburger und der Plöner Herzog von Schleswig-Holstein-Plön ihre Besitzungen an ihre Brüder aus Norburg und Glücksburg verkauften, war die Insel fortan dreigeteilt, da ersterer Söbygaard im Norden und Gottesgabe mit Marstal im Süden besaß, letzterer aber die Mitte. 1676 bis 1729 gehörten die beiden erstgenannten Teile zum neuen Herzogtum Norburg-Plön und wurden nach dessen Ende königlich. 1749 verkaufte auch der Glücksburger Herzog seinen Besitz an den König.

1773 wurde das Eiland in einer Verwaltungseinheit zusammengefasst, die zum Amt Norburg gehörte, als Landschaft aber einen ähnlichen Status wie die Nordseeinseln Sylt und Osterland-Föhr hatten. Im Gegensatz zu den übrigen schleswigschen Städten musste sich auch Ærøskøbing der Landjurisdiktion unterwerfen. Bis 1864 gehörte Ærø zum Herzogtum Schleswig. Bei der Grenzregulierung im Frieden von Wien kam es direkt an das Königreich Dänemark.

Nach der Lösung vom Herzogtum Schleswig und der Eingliederung ins Königreich wurde Ærø ein Teil des Amtes Svendborg, das den Südteil von Fünen und die südlich vorgelagerten Inseln umfasste. Wie in Dänemark üblich, wurden auch hier die Kirchspiele zum Träger der ländlichen Kommunalverwaltung. Søby, Tranderup, Rise, Bregninge und das Landkirchspiel Marstal bildeten die Landgemeinden, während die Stadt Ærøskøbing und der Flecken (eine schleswigsche Kommunalform, die im Königreich dem handelsplads entspricht) Marstal ihren Sonderstatus behielten. In rechtlicher wie kirchlicher Hinsicht bekan die Insel als Ganzes den Status einer Harde.

In der Folgezeit hatte Ærø mit seiner Grenzlage zu kämpfen, da die historischen Verbindungen über den Kleinen Belt hinweg stark erschwert worden waren und die Insel sich in Bezug auf Fünen und das übrige Dänemark in einer unbequemen Randlage befand. Namentlich der bis dahin wichtige Seehandelsplatz Marstal wurde hart getroffen.

Bei der Verwaltungsreform 1970 wurde Ærø Teil des neuen Amtes Fünen mit Sitz in Odense. Der Flecken Marstal vereinigte sich mit dem Landkirchspiel zur Primärkommune Marstal, während die übrigen Inselgemeinden zur Kommune Ærøskøbing zusammengeschlossen werden. Ab 2006 wurde Ærø eine einheitliche Großkommune.

Ein neueres wichtiges Datum ist auch das Jahr 2000[1], wo eine Bürgerbewegung der Insulaner die Seefahrtsschule in Marstal vor der Schließung rettete. Landschaft, 1 Leuchtturm, 2 Museen, einige Mühlen, Dorfkirchen (Rise aus dem 12. Jh. ist die älteste), das Voderup Klint und ein Ausflug zur Insel Birkholm werben für Ærø .

Sehenswürdigkeiten (meist im Südosten)

Strandhaus, Ærø Hale, Marstal
  • Vorgeschichte
    • Ganggrab von Kragnæs
    • Langdolmen Lindsbjerg Bakke
    • Langdolmen Risemark
    • Langdolmen Thingstedet
  • Geschichte
    • Leuchtturm von Skjoldnæs
    • die Mühlen (darunter strohgedeckte)
    • Insel Birkholm

Flora und Fauna

Auf Ærø ist der ansonsten beinahe ausgestorbene Glockenfrosch [2] (Alytes obstetricans – auch: Geburtshelferkröte) heimisch.

Einzelnachweise

  1. Ærøs historie (dän.) http://da.wikipedia.org/wiki/%C3%86r%C3%B8s_historie
  2. http://www.amphibienschutz.de/amphib/gebuhekr.htm

Weblinks


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