Österreichische Südbahn

Österreichische Südbahn
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Wien Südbf–Staatsgrenze nächst Spielfeld-Straß
Kursbuchstrecke (ÖBB): 500, 501, 510, 600
Streckennummer: 105 01
Streckenlänge: 259,7 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV, 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 28,1 
Minimaler Radius: 171 m
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Legende
0,000 Wien Südbahnhof 208 m ü. A.
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Schleife n. Wien Südbahnhof Frachtenbahnhof
Kreuzung mit Tunnelstrecke
Steudeltunnel
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
1,247 Wien Matzleinsdorf-Gleiskreuzung Nord
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Steudeltunnel n. Wien Südbahnhof Frachtenbahnhof
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Wiener Verbindungsbahn von Wien Praterstern
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
2,442 Wien Matzleinsdorf 209 m ü. A.
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Wiener Verbindungsbahn von Wien Praterstern
Bahnhof, Station
3,437 Wien Meidling 210 m ü. A.
Strecke – geradeaus
 S1   S2   S2   S3   S5   S6   S9   S9   S9   S15 
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Pottendorfer Linie nach Wiener Neustadt Hbf
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Oswaldschleife nach Maxing
Planfreie Kreuzung – unten
Wiener Lokalbahnen v. Wien Oper n. Baden
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Wiener Verbindungsbahn (neue Trasse)
Planfreie Kreuzung – unten
Donauländebahn v. Maxing n. Abzw. Altmannsdorf
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
4,475 Wien Matzleinsdorf-Wienerbergbrücke
4,850 Unterhetzendorf 213 m ü. A.
Wiener Verbindungsbahn (alte Trasse)
Haltepunkt, Haltestelle
5,220 Wien Hetzendorf  S1   S2   S9   S9  214 m ü. A.
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
7,756 Liesing Nord
Haltepunkt, Haltestelle
8,240 Wien Atzgersdorf  S1   S2   S9   S9  221 m ü. A.
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
8,607 Liesing-Frachtenbahnhof
Bahnhof, Station
9,611 Liesing  S1   S2   S9   S9  225 m ü. A.
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Kaltenleutgebener Bahn n. Kaltenleutgeben
Haltepunkt, Haltestelle
10,998 Perchtoldsdorf  S1   S2   S9   S9 
Haltepunkt, Haltestelle
12,946 Brunn-Maria Enzersdorf  S1   S2   S9   S9  219 m ü. A.
Bahnhof, Station
15,209 Mödling  S1   S2   S9   S9  213 m ü. A.
Strecke – geradeaus
Übergang zur ehem. Lokalbahn Mödling–Hinterbrühl
Laxenburger Bahn nach Laxenburg
Haltepunkt, Haltestelle
19,304 Guntramsdorf Südbahn  S2   S9  215 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
20,832 Gumpoldskirchen  S2   S9  218 m ü. A.
Tunnel
Gumpoldskirchener Tunnel(Busserltunnel) Länge 156 m
Haltepunkt, Haltestelle
24,026 Pfaffstätten  S2   S9  238 m ü. A.
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
24,026 Baden Frachtenbahnhof 238 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
26,004 Baden  S2   S9  241 m ü. A.
Planfreie Kreuzung – oben
Wiener Lokalbahnen v. Baden n. Wien Oper
Bahnhof, Station
30,340 Bad Vöslau  S2   S9  250 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
32,434 Kottingbrunn  S2   S9  253 m ü. A.
Bahnhof, Station
33,929 Leobersdorf  S2   S9  259 m ü. A.
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
NÖ Südwestbahn n. Weißenbach-Neuhaus
Lokalbahn Ebenfurth–Wittmannsdorf
Schneebergbahn
Haltepunkt, Haltestelle
38,382 Sollenau  S2   S9  274 m ü. A.
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Aspangbahn v. Wien Zvbf
Bahnhof, Station
39,682 Felixdorf  S2   S9  277 m ü. A.
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Lokalbahn Felixdorf–Tattendorf n. Blumau-Neurißhof
Militärbahn Sollenau–Feuerwerksanstalt
Haltepunkt, Haltestelle
42,612 Theresienfeld  S2   S9  282 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
45,540 Wiener Neustadt Nord  S2   S9  275 m ü. A.
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Pottendorfer Linie nach Wien Meidling
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
47,000 Wiener Neustadt Hbf (Gleisgruppe 200)
Bahnhof, Station
48,118 Wiener Neustadt Hbf  S5   S6   S2   S9  268 m ü. A.
ehem. Schneebergbf heute Bahnhofteil
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Mattersburger Bahn n. Ödenburg
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Aspangbahn n. Aspang
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Schneebergbahn n. Puchberg am Schneeberg
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Wiener Neustadt Ausfahrbf
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
50,700 Wiener Neustadt Hbf (Gleisgruppe 700)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Wiener Neustadt Einfahrbf
Bahnhof, Station
56,952 St. Egyden 326 m ü. A.
Landesbahn Willendorf–Neunkirchen
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Landesbahn Willendorf–Neunkirchen
Bahnhof, Station
62,574 Neunkirchen N. Ö. 369 m ü. A.
Bahnhof, Station
67,051 Ternitz 393 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
69,892 Pottschach 398 m ü. A.
Bahnhof, Station
74,902 Gloggnitz 439 m ü. A.
Semmeringbasistunnel n. Mürzzuschlag (in Planung)
Haltepunkt, Haltestelle
77,694 Schlöglmühl 457 m ü. A.
Bahnhof, Station
81,961 Payerbach-Reichenau 494 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
84,798 Küb 543 m ü. A.
Bahnhof, Station
88,222 Eichberg 608 m ü. A.
Bahnhof, Station
92,284 Klamm-Schottwien 699 m ü. A.
Bahnhof, Station
97,574 Breitenstein 794 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
102,098 Wolfsbergkogel 883 m ü. A.
Bahnhof, Station
103,412 Semmering 894 m ü. A.
Brücke über die ehem. Feistritzwaldbahn
Haltepunkt, Haltestelle
107,685 Steinhaus 836 m ü. A.
Bahnhof, Station
110,486 Spital am Semmering 789 m ü. A.
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
116,100 Mürzzuschlag-Güterbahnhof
Semmeringbasistunnel von Gloggnitz (in Planung)
Bahnhof, Station
116,727 Mürzzuschlag 681 m ü. A.
Lokalbahn Mürzzuschlag–Neuberg n. Neuberg Ort
Strecke – geradeaus
nach Neuberg Ort
Haltepunkt, Haltestelle
120,613 Hönigsberg 658 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
123,618 Langenwang Halte- und Ladestelle
Kilometer-Wechsel
125,045
125,100
Fehlerprofil -55 m
Bahnhof, Station
128,462 Krieglach 612 m ü. A.
Bahnhof, Station
132,709 Mitterdorf-Veitsch 592 m ü. A.
Bahnhof, Station
135,070 Wartberg im Mürztal 582 m ü. A.
Bahnhof, Station
140,098 Kindberg 566 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
144,216 Allerheiligen-Mürzhofen 548 m ü. A.
Bahnhof, Station
146,694 Marein-St. Lorenzen 532 m ü. A.
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
148,503 Anschlussbahn (Awanst)
Haltepunkt, Haltestelle
150,582 Kapfenberg Fachhochschule 518 m ü. A.
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
150,583 Anschlussbahn (Awanst) Böhler
Bahnhof, Station
153,645 Kapfenberg 509 m ü. A.
Strecke – geradeaus
Übergang zur ehem. Thörlerbahn n. Au-Seewiesen
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
156,629 Bruck an der Mur Frachtenbahnhof 493 m ü. A.
Bahnhof, Station
157,858 Bruck an der Mur  S1  489 m ü. A.
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Leoben Hbf
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Schleifengleis n. Bruck-Stadtwald
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
159,740 Bruck an der Mur-Übelstein
Bahnhof, Station
167,581 Pernegg  S1  474 m ü. A.
Strecke – geradeaus
Übergang zur Lokalbahn Mixnitz-Sankt Erhard
Bahnhof, Station
171,011 Mixnitz-Bärenschützklamm  S1  466 m ü. A.
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
179,231 Anschlussbahn (Awanst) Papierfabrik Bauernfeind
Bahnhof, Station
183,022 Frohnleiten  S1  427 m ü. A.
188,022 Badl-Semriach aufgel. durch Streckenverlegg.
Tunnel
Kugelstein-Tunnel Länge 400 m
Tunnel
Badlwandgalerie(aufgelassen d. Streckenverlegg.)
Bahnhof, Station
190,814 Peggau-Deutschfeistritz  S1   S11  402 m ü. A.
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Lokalbahn Peggau–Übelbach n. Übelbach
Straßenbrücke
193,452 Überführung der Pyhrn Autobahn
Haltepunkt, Haltestelle
194,615 Stübing  S1 
Kilometer-Wechsel
195,428
195,600
Fehlerprofil −172 m
Bahnhof, Station
200,710 Gratwein-Gratkorn  S1  381 m ü. A.
Kilometer-Wechsel
200,024
200,200
Fehlerprofil −176 m
Haltepunkt, Haltestelle
202,755 Judendorf-Straßengel  S1  377 m ü. A.
203,532 Anschlussbahn (Awanst) Neuber
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
209,485 Graz-Verschiebebahnhof 368 m ü. A.
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
210,700 Graz-Frachtenbahnhof 368 m ü. A.
Bahnhof, Station
211,355 Graz Hauptbahnhof  S1   S3   S5   S6   S7  364 m ü. A.
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Graz-Köflacher Eisenbahn
Strecke – geradeaus
nach Köflach und Wies-Eibiswald
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
212,937 Graz Hart Ladestelle (Awanst Derstvenscheg)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Steirische Ostbahn n. Mogersdorf
Haltepunkt, Haltestelle
213,070 Graz Don Bosco  S5   S3 
213,323 geplanter Abzweig zur Koralmbahn
Bahnhof, Station
216,158 Graz Puntigam  S5  347 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
218,405 Feldkirchen-Seiersberg  S5  339 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
220,123 Flughafen Graz-Feldkirchen  S5  332 m ü. A.
220,654 Abtissendorf 331 m ü. A.
Bahnhof, Station
224,203 Kalsdorf  S5  326 m ü. A.
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
225,000 Kalsdorf-Süd n. Kalsdorf Terminal
Bahnhof, Station
229,525 Werndorf  S5  301 m ü. A.
Kilometer-Wechsel
230,715
230,684
Fehlerprofil +31 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
231,670 Anschlussbahn (Awanst) Steweag-Steg
Bahnhof, Station
234,962 Wildon  S5  298 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
238,442 Lebring  S5  291 m ü. A.
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
240,750 Gralla 288 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
244,335 Kaindorf a. d. Sulm  S5  281 m ü. A.
Sulmtalbahn n. Pölfing-Brunn
Bahnhof, Station
246,756 Leibnitz  S5  275 m ü. A.
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
251,750 Retznei 271 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
253,948 Ehrenhausen  S5  260 m ü. A.
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Radkersburger Bahn n. Bad Radkersburg
Bahnhof, Station
257,915 Spielfeld-Straß  S5   S51  263 m ü. A.
Grenze
260,127 Staatsgrenze A/SLO
Strecke – geradeaus
Fortsetzung außerösterreichischer Teil
vormals zweigleisige Strecke – ab 1945 nur mehr eingleisig
Der laufende zweigleisige Ausbau soll 2010 abgeschlossen sein.

Die Südbahn (auch Erzherzog Johann-Bahn[1]) ist eine Hauptbahn in Österreich. Sie führt in Nord-Süd-Richtung von Wien über Niederösterreich und die Steiermark bis zur slowenischen Grenze nächst Spielfeld-Straß. Die Südbahn war zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie die Verbindung von Wien zum adriatischen Seehafen Triest. Die Österreichische Südbahn gehört zum Kernnetz der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).

Eine Zweigstrecke führt von Bruck an der Mur nach Leoben, wo diese an die Flügelstrecke der k.k. priv. Kronprinz Rudolf-Bahn (KRB), die über Kärnten an die italienische Grenze nächst Thörl-Maglern führt, anschließt. Diese Strecke von Bruck an der Mur bis an die Staatsgrenze wird heute als eine Einheit gesehen und gemeinhin ebenfalls als (Kärntner) Südbahn bezeichnet.

Im Gegensatz zu den meisten anderen österreichischen Bahnstrecken ist das Regelgleis auf der Südbahn links. Auf der Flügelstrecke von Bruck an der Mur nach Leoben Hbf (und weiter bis Tarvisio Boscoverde besteht Rechtsfahren.

Inhaltsverzeichnis

Bau und Geschichte

Die Wien-Gloggnitzer Eisenbahn-Gesellschaft

Der historische Wiener Südbahnhof anno 1875

Bereits 1829 gab es die erste Idee einer Eisenbahnstrecke von Wien an die Adria. Franz Xaver Riepl schlug dafür eine Streckenführung über Bruck an der Leitha, Ungarisch Altenburg (Mosonmagyaróvár), Steinamanger (Szombathely), Marburg (Maribor) und Laibach (Ljubljana) nach Triest vor. Durch die östliche Streckenführung über Ungarn sollten die Ostalpen und der Semmering-Pass umgegangen werden.

Am Bahnbau von Wien in Richtung Ungarn ebenfalls interessiert war der Unternehmer Baron Georg Simon von Sina, um den Transport gegenüber der nur bedingt schiffbaren Donau zu verbessern. Daher beauftragte er Matthias Schönerer mit den Planungen für eine Eisenbahn von Wien über Schwechat und Bruck a. d. Leitha nach Raab (Györ) mit einem Abzweig nach Preßburg (Bratislava). Ebenso plante er eine weitere Strecke von Wien über Wiener Neustadt und Ödenburg nach Raab. 1836 beantragte Sina für diese Strecken die Bewilligung für Vorarbeiten beim Österreichischen Staat. Zur gleichen Zeit gab es auch in Triest Bestrebung für eine Bahnverbindung mit Wien. Sina verband dies mit seinen Plänen und stellte bei seinem Konzessionsgesuch für die genannten Strecken einen Weiterbau nach Triest und zum Ofenpass in Aussicht.

Am 2. Januar 1838 erhielt Sina dann eine vorläufige Baugenehmigung für die beantragten Bahnstrecken, aber kein ausschließliches Privileg. Daraufhin kam es am 20. März 1838 zur Gründung der Wien-Raaber Eisenbahn-Gesellschaft, von deren 12,5 Mio. Gulden Aktienkapitel 8,5 Mio. in der Hand Sinas waren. Die ursprüngliche angedachte Benennung in Kaiser-Ferdinand-Südbahn wurde vom Kaiser abgelehnt.

Im April 1839 wurden die Bauarbeiten im Abschnitt Baden–Wiener Neustadt begonnen, im August auf dem Abschnitt von Baden nach Wien. Am 15. Mai 1841 konnte dann der erste Abschnitt der späteren Südbahn zwischen Baden und Wiener Neustadt eröffnet werden. Die erste Lokomotive, die die Strecke befuhr, hieß nach ihrer Herkunft „PHILADELPHIA“. Heute erinnert noch die Philadelphiabrücke in Wien daran. Einen Tag später am 16. Mai 1841 folgte die Eröffnung des Streckenabschnitts Baden–Mödling, am 20. Juni des Jahres die restliche Strecke bis Wien. Auf diesem Abschnitt liegt auch der erste Eisenbahntunnel in Österreich, der Gumpoldskirchener Tunnel. End- bzw. Ausgangspunkt der Strecke war der Wien Gloggnitzer Bahnhof.Durch die Konkurrenz des Wiener Neustädter Kanals, der ebenfalls Sina gehörte, war das Güteraufkommen gering, dagegen entwickelte sich der Personenverkehr, vor allem der Ausflugsverkehr, positiv.

Noch im gleichen Jahr wurde die bestehende Bahnstrecke nach Gloggnitz verlängert. Am 24. Oktober 1841 konnte der Betrieb bis Neunkirchen aufgenommen werden, am 5. Mai 1842 bis Gloggnitz.

Da der Bahnbau nach Ungarn ins Stocken geraten war, wurde der Gesellschaft 1842 die Konzession für den Weiterbau nach Ungarn entzogen. Die Gesellschaft wurde in Wien-Gloggnitzer Eisenbahn-Gesellschaft umbenannt. Nach einem erneuten Konzessionsgesuch wurde Sina 1844 der Bau der Strecke Wien–Bruck sowie der Zweigstrecken Wiener Neustadt–Katzelsberg und Mödling–Laxenburg genehmigt.

Durch eine veränderte Wirtschaftspolitik machte der Österreichische Staat 1852 Gebrauch von seinem Übernahmerecht für die Strecke Wien–Gloggnitz und die Zweigbahnen nach Katzelsdorf und Laxenburg. Nach längeren Verhandlungen kam es am 30. August 1853 zum rechtsgültigen Vertrag. Die Strecken gingen damit in die Verwaltung der k.k. südlichen Staatsbahn über. Die verbliebene Gesellschaft benannte sich wieder in Wien-Raaber Eisenbahn-Gesellschaft um.

Die k.k. südliche Staatsbahn

Trotz der Sina in Aussicht gestellten Konzession zum Weiterbau der bestehenden Strecke von Gloggnitz nach Triest, nahm der Österreichische Staat den Bahnbau selbst in die Hand. Grund hierfür war eine veränderte Wirtschaftspolitik, die den wirtschaftlichen bedeutsamen Bahnbau nicht ausländischem Investorenkapital überlassen wollte. So begann die k.k. südliche Staatsbahn im August 1842 mit dem Bahnbau zwischen Mürzzuschlag und Graz unter der Leitung von Carl von Ghega. Dabei wurden erstmals in Europa Radien bis zu 280 m trassiert. Am 21. Oktober 1844 konnte der Betrieb von Mürzzuschlag bis Graz aufgenommen werden. Die Betriebsführung wurde dabei der Wien-Gloggnitzer Eisenbahn-Gesellschaft übertragen.

Im Jahr 1843 wurden die Bauarbeiten von Graz südwärts nach Cilli (Celje) durch die k.k. südliche Staatsbahn aufgenommen. Zum Streckenbau wurden hier vermehrt Kunstbauten notwendig. Die Eröffnung dieses Streckenabschnitts erfolgte am 2. Juni 1848. Mit der Eröffnung des letzten Teilstücks 1849 konnte man von Wien bis Laibach durchgehend mit dem Zug reisen mit Ausnahme des Semmerings, der noch mit der Postkutsche überwunden werden musste. Im August 1848 wurden am Semmering die Bauarbeiten begonnen. Am 15. Mai 1854 konnte der Zugbetrieb zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag aufgenommen werden. (→ Hauptartikel: Semmeringbahn)

Die k.k. priv. Südbahn-Gesellschaft

Mit solchen Plakaten bewarb die Südbahngesellschaft ihre Strecken

Am 1. Mai 1851 übernahm die k.k. südliche Staatsbahn selbst die Betriebsführung zwischen Wien und Laibach. Am 23. Mai 1858 wurde sie an die k.k. privilegierte Südbahn-Gesellschaft verkauft, die den Betrieb bis zur Übernahme durch die BBÖ 1923 führte.


Elektrifizierungsdaten

Erlebniszug Zauberberge im Bahnhof Semmering
  • 29. September 1956: Wien Südbahnhof – Gloggnitz
  • 28. September 1957: Gloggnitz – Payerbach-Reichenau
  • 29. Mai 1955: Payerbach-Reichenau – Mürzzuschlag
  • 24. Mai 1963: Mürzzuschlag – Bruck an der Mur
  • 22. Mai 1966: Bruck an der Mur – Graz Hbf
  • 29. Mai 1972: Graz Hbf – Spielfeld-Straß
  • 27. Mai 1977: Spielfeld Straß – Staatsgrenze n. Spielfeld-Straß (– Maribor) (3 kV Gleichstrom)

Betrieb

Personenverkehr

Modern und mystisch präsentiert sich die Bahnhofshalle im Grazer Hauptbahnhof

Die Südbahn wird im Fahrplan 2008/2009 im Stundentakt nach Graz und alle zwei Stunden nach Villach sowie Maribor bedient. Zusätzlich gibt es in Tagesrandlage Schnellverbindungen mit wenigen Aufenthalten. Zwischen Bruck an der Mur-Übelstein und Graz wird die Strecke auch von den Fernzügen aus Richtung Salzburg/Innsbruck befahren. Beim Fahrplanwechsel im Dezember 2008 kam es zu größeren Änderungen, so gibt es beispielsweise zwischen Wien und Graz einen Stundentakt und zusätzliche Aufenthalte in Kapfenberg. Die Züge nach Kärnten beziehungsweise Osttirol werden durch den Wegfall von Aufenthalten beschleunigt.

Im Nahverkehr verkehren zwischen Satov/Breclav, und Payerbach-Reichenau meist Doppelstockwendezüge, zusammen mit modernen Lokomotiven der Baureihe 1116. Da die Doppelstockwagen aufgrund von Profilüberschreitungen zwischen Payerbach-Reichenau und Mürzzuschlag nicht eingesetzt werden können, verkehren in diesem Abschnitt vorrangig Triebwagen der Baureihe 4020. Am Wochenende verkehren weiters Erlebniszüge der ÖBB ErlebnisBahn, gezogen von Nostalgielokomotiven. Im Bereich der S-Bahn Graz zwischen Bruck an der Mur und Spielfeld-Straß kommen größtenteils Wendezüge zusammen mit den Baureihen 1144 und 1116 sowie Triebwagen des Typs Talent zum Einsatz.

Güterverkehr

Die Güterzüge werden zwischen Mürzzuschlag Güterbahnhof und Gloggnitz aufgrund der Steigungen meistens nachgeschoben. Seit Sommer 2008 verkehren auch Güterzüge eines privaten Eisenbahnunternehmens auf der Südbahn. Die Firma Logistik- und Transport GmbH (LTE) fährt dreimal wöchentlich einen Kerosinzug zwischen Groß Schwechat und Koper, über den Grenzübergang Rosenbahn/Jesenice. Weiterhin befährt ein Containerzug derselben Firma an einigen Werktagen die Strecke zwischen Koper und dem Terminal in Kalsdorf.

Ausblick

Erkundungsstollen für den künftigen Koralmtunnel

Durch den in Planung befindlichen Semmeringbasistunnel soll die Kapazität der Südbahn bis zum Jahr 2016 erheblich gesteigert werden. Bereits im Bau befindet sich die Koralmbahn, die bis zum Jahr 2016 die Südbahn durch den Koralmtunnel mit Kärnten verbinden wird und eine Fahrzeit zwischen den Landeshauptstädten Graz und Klagenfurt von nur einer Stunde ermöglichen soll. Die Koralmbahn wird südlich von Graz von der Südbahn abzweigen und soll einen Tunnelbahnhof beim Flughafen Graz erhalten.

Bilder


Einzelnachweise

  1. Josef Dultinger: Die Erzherzog Johann-Bahn, Verlag Dr. Rudolf Erhard, Rum 1985, p.16.

Literatur

  • k.k. priv. Südbahngesellschaft – Die Südbahn und ihr Verkehrsgebiet in Österreich-Ungarn, Wien-Brünn-Leipzig um 1900.
  • Artl – Gürtlich – Zenz (Herausgeber): Mit Volldampf in den Süden, Verlag Fassbaender, Wien 2007, ISBN 978-3-902575-01-2.
  • Gerhard M. Dienes (Herausgeber): Die Südbahn – Vom Donauraum zur Adria, Leykam Verlag, Graz-Wien 1987, ISBN 3-7011-7178-5.
  • Herbert Dietrich: Die Südbahn und ihre Vorläufer, Bohmann Verlag, Wien 1994, ISBN 3-7002-0871-5.
  • Sepp Tezak: Die Südbahnstrecke I, Bahn im Bild Band 45, Verlag Pospischil, Wien 1985.
  • Sepp Tezak: Die Südbahnstrecke II, Bahn im Bild Band 68, Verlag Pospischil, Wien 1989.
  • Sepp Tezak: 150 Jahre Eisenbahnstrecke Graz-Spielfeld/Straß-(Celje), Graz 1996.

Siehe auch

Weblinks


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