Černčický von Kácov

Černčický von Kácov

Černčický von Kácov (Černčický von Katzow) (tschechisch Černčický z Kácova), war ein altes böhmisches Adelsgeschlecht, dessen erste Nachweise aus dem 14. Jahrhundert stammen.

Bei dieser Adelsfamilie handelt sich um einen Ast der Herren von Martinic und Talmberg.

Der erste urkundlich erwähnte Adelige war Ješek z Černčic pán na Kácově, der in der Urkunde vom 18. August 1365 als Patron der Kirche in Býšte genannt wird.

Veit von Černčic (Vít z Černčic) war Domherr auf Vyšehrad. Katzow hielt zu dieser Zeit sein Bruder Heinrich († 1392). Die Vormundschaft über seine nicht volljährigen Söhne Benesch und Heinrich übernahm Ritter Johann von Skalitz. Nach dem Erreichen der Volljährigkeit teilten sich beide Brüder das väterliche Erbe, Benesch erhielt die Hälfte der Festung und die Oberstadt sowie einige Höfe in der Umgebung. Die andere Hälfte erhielt Heinrich. Nach dem Tod der Brüder fiel Katzow zunächst an die königliche Krone. Am 10. April 1454 übergab König Ladislaus Postumus den Ort an Alesch von Sternberg.

Der ursprüngliche Sitz war Katzow, bis Ulrich von Katzow, Cousin des Veit von Černčice, die Ländereien von Tscherntschitz bei Neustadt an der Mettau übernahm, die zuvor den inzwischen ausgestorbenen Herren von Talmberg gehörten. Ulrich wählte von 1405 bis 1426 den Ort zu seinem Sitz und hielt zuletzt auch die Burg Rýzmburk. Sein Erbe hinterließ er seinen zwei Söhnen Ernst (Arnošt) und Burkhart (Purkart).

Burkhart starb nach 1444. Ernst war ein entschiedener Gegner der Hussiten. Gegen diese kämpfte er 1423 bei Horschitz und 1424 bei Skalitz. Noch 1466 nahm er Landesversammlungen der Adeligen teil.

Sein Sohn Johann heiratete Magdalena Žehušická z Nestajova, kaufte 1484 Krčín hinzu, das 1497 aus dem Lehen entlassen wurde und baute 1501 auf dem Berg Hradiště eine Burg und die Stadt aus, die er mit zahlreichen Privilegien ausstattete. Er war Hauptmann der Region Hradec und verkaufte 1527 die Ländereien um Nové Město nad Metují, wie Krčín und Čerbčice an Vojtěch von Pernstein (1490–1534). Für den Erlös erwarb er Kunštát, Lysice und Opatovice in Mähren. Als Todesjahr wird mehrheitlich 1529 angegeben, bestattet wurde er in Neustadt an der Mettau.

Durch Heirat mit Elisabeth von Pacov kam sein Sohn Ernst zu den Ländereien von Borotín. Er starb 1545 und hinterließ drei Söhne, von denen lediglich Johann “Der Ältere“ volljährig war.

Johann der Ältere heiratete 1544 Katharina z Kraselova, hielt mit ihr Střely, von 1546 bis 1548 Loutkov und kaufte 1548 kurzzeitig Srutsch an der Sasau hinzu. Nach dem Tod der Mutter teilte er mit seinen Brüdern neben den mährischen Höfen, die sie vom Vater erbten auch Borotín, das Erbe der Mutter. Als sie diese Höfe 1548 an Jan Hodějovský z Hodějova verkauften, besaßen sie nur noch Ländereien in Mähren. Später erhielt er noch Kunštát, das er 1550 verkaufte und sich nach Lysice und Opatovice zurückzog. Johann starb 1558. Er hinterließ die Tochter Elisabeth und die Söhne Diwisch, Eigentümer von Lysice, Wenzel, Johann Burkhart († 1585), verheiratet mit Elisabeth z Krajku, sowie Bernhard (Bernart).

Johann und Bernhard hielten eine Zeit lang Lysice und Chropin, das sie später verkauften. Bernhard war vermutlich das letzte männliche Familienmitglied. Mit ihm starb das Geschlecht das Anfang des 17. Jahrhunderts vermutlich aus.

Quellen

Ottův slovník naučný
František Palacký: Archiv český
Lib. Confirm

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