Červený Kostelec

Červený Kostelec
Červený Kostelec
Wappen von Červený Kostelec
Červený Kostelec (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Královéhradecký kraj
Bezirk: Náchod
Fläche: 2406 ha
Geographische Lage: 50° 29′ N, 16° 6′ O50.47666666666716.092777777778414Koordinaten: 50° 28′ 36″ N, 16° 5′ 34″ O
Höhe: 414 m n.m.
Einwohner: 8.542 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 549 41
Verkehr
Straße: Náchod - Trutnov
Bahnanschluss: Jaroměř–Trutnov
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 7
Verwaltung
Bürgermeister: Petr Mědílek (Stand: 2007)
Adresse: náměstí T.G. Masaryka 120
549 41 Červený Kostelec
Gemeindenummer: 573965
Website: www.cervenykostelec.cz

Červený Kostelec (deutsch Rothkosteletz) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt acht Kilometer nordwestlich von Náchod und gehört zum Okres Náchod.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Straßenszene

Die Stadt befindet sich am Flüsschen Olešnice. Westlich liegt das Tal der Aupa mit der Ruine der Burg Vízmburk, unterhalb der der Fluss das Tal Babiččino údolí durchfließt. Im Südosten von Červený Kostelec liegen die Teiche Špinka und Brodský rybník, letzterer mit einem Campingplatz. Durch die Stadt führt die Staatsstraße 14 von Náchod nach Trutnov.

Nachbarorte sind Rtyně und Lhota za Červeným Kostelcem im Norden, Bohdašín und Horní Kostelec im Nordosten, Kostelecké Končiny und Horní Radechová im Osten, Končiny und Zábrodí im Südosten, Olešnice im Süden, Stolín im Südwesten sowie Havlovice im Nordwesten.

Geschichte

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Das Dorf Kostelec wurde erstmals am 22. August 1362 urkundlich erwähnt. Es gehörte zur Herrschaft Rothenburg und später zu Wiesenburg. Nach der Schleifung der Wiesenburg durch die schlesischen Städte im Jahre 1447 wurde der Markt der Herrschaft Nachod zugeschlagen.

Im Dreißigjährigen Krieg erhielt Octavio Piccolomini die Herrschaft und 1668 erfolgte der Wiederaufbau der 1591 abgebrannten Kirche. In den Jahren 1744–1754 wurde die Kirche durch einen abgeänderten Barockbau nach Plänen von Kilian Ignaz Dientzenhofer ersetzt. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zu einem Zentrum der Leineweberei. Am 11. August 1831 wurden große Teile des Ortes durch einen Brand zerstört. Wegen des Anstriches der Kirche bürgerte sich der Name Roth Kosteletz ein. 1841 gründete Leopold Abeles die Mechanische Baumwollspinnerei.

Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften gehörte Rothkosteletz ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Bezirkshauptmannschaft Neustadt an der Mettau. Mit dem Bau der Eisenbahn von Josefstadt nach Liebau durch die Österreichische Nordwestbahn erhielt Rothkosteletz 1859 einen Eisenbahnanschluss. 1860 entstand die Färberei Just. Vorteilhaft war auch die Nähe zum ostböhmischen Steinkohlenrevier. Am 11. August 1867 wurde der Markt Kosteletz zur Stadt erhoben und im selben Jahre durfte der Namenszusatz „Roth“ bzw. „Červený“ zum Stadtnamen geführt werden. 1880 hatte die Stadt 2405 Einwohner. Seit 1881 lautete der offizielle Name der Stadt „Rothkosteletz“ oder „Červený Kostelec“. 1889 bestanden in Rothkosteletz 40 Textilunternehmen mit 312 Beschäftigten, hinzu kamen noch 84 Textilhändler. Bis 1910 wuchs die Einwohnerzahl auf 4422 an und die Anzahl der Häuser wuchs auf fast das Doppelte gegenüber 1880.

Während des Zweiten Weltkrieges gehörte Rothkosteletz zum Protektorat Böhmen und Mähren. In der Stadt agierte die Sokol-Abwehr-Gruppe S21 und in Bohdašín und Končiny befand sich der Unterschlupf des aus Londoner Exil eingeflogenen und zuvor von Ležáky aus agierenden Jiří Potůček-Tolar. Nachdem die Gruppe den deutschen Besatzern in die Hände gefallen war, wurden die Beteiligten hingerichtet.

Nach Kriegsende erfolgte 1948 die Verstaatlichung der Textilbetriebe. Während der kommunistischen Herrschaft verlor die Textilherstellung, die Červený Kostelec einst zu Reichtum gebracht hatte, ihre Bedeutung und der Maschinenbau wurde zum größten Industriezweig der Stadt. 1950 erfolgte die Eingemeindung von Lhota, Horní Kostelec, Stolín und Mstětin. 1960 kamen noch Bohdašín und Olešnice hinzu.

Červený Kostelec gehört seit 1996 der Euroregion Glacensis an und ist das Zentrum der Mikroregion Úpa.

Ortsgliederung

Die Stadt Červený Kostelec besteht aus folgenden Ortsteilen:

  • Bohdašín nad Olešnicí (Bochdaschin)
  • Červený Kostelec (Rothkosteletz)
  • Horní Kostelec (Oberkosteletz)
  • Lhota za Červeným Kostelcem (Lhota hinter Rothkosteletz)
  • Mstětín (Mistietin)
  • Olešnice u Červeného Kostelce (Woleschnitz)
  • Stolín (Stolin).

Städtepartnerschaften

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche Jakobus des Älteren, am Marktplatz. Der zwischen 1744 und 1754 errichtete Barockbau wurde während der Schlesischen Kriege entgegen dem ursprünglichen Plänen Dientzenhofers durch Franz Kermer mit einem deutlich verkleinerten Schiff und unter Wegfall eines Turmes errichtet
  • Rathaus
  • Mariensäule auf dem Markt
  • Kapelle des Hl. Kyrill und Method, auf dem Friedhof
  • Viktorka-Grab, symbolisches Grab für die verrückte Viktorka Židová, eine Figur des Romanes „Die Großmutter“ Božena Němcová, angelegt 1868 auf dem alten Friedhof an der Laurentiuskirche
  • Božena-Němcová-Haus
  • Josef Kajetán Tyl-Theater
  • Großmuttertal
  • Burgruine Vízmburk, die 1279 erbaute Burg wurde 1447 durch den schlesischen Städtebund dem Ritter Georg von Dubá, der von der Burg aus Raubzüge in die schlesischen Städte unternahm, abgekauft und geschleift.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Gustav Watzek (1821-1894), Historienmaler
  • Břetislav Kafka (1891-1967), Psychotroniker
  • Jindřich Křeček (1909-1979), Maler und Graphiker
  • Martin Růžek (1918-1995), Schauspieler
  • Viktor Kalabis (1923-2006), Komponist

Ehrenbürger

  • Martin Růžek (1918-1995), Schauspieler
  • Jan Kratochvíl (1889-1975), General

Weblinks

 Commons: Červený Kostelec – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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