Aldusblatt in zwei Formen
Historischer Druck um 1600 mit zwei liegenden Aldusblättern am unteren Rand

Das Aldusblatt ist eine Ornamentform, welche nach dem italienischer Buchdrucker und Verleger Aldus Manutius benannt ist. Dieser verwendete das herzförmige Blatt als Schmuck in seinen Büchern. Eine andere Bezeichnung für das Aldusblatt ist Hedera-Zeichen nach der lateinischen Bezeichnung für Efeu, mit dessen Blattform es eine gewisse Ähnlichkeit hatte. Jedoch wurde das Aldusblatt im Laufe der Zeit immer weiter zur Herzform stilisiert. Typografisch gesehen gehört es zu den Fleurons, den blumenartigen Zierornamenten.

Bereits in frühgriechischen Inschriften ist das Aldusblatt zu finden. Durch seine häufige Verwendung bei Aldus Manutius fand es im 16. Jahrhundert eine noch größere Verbreitung als Schlußstück für eine Textpassage oder zur Zierde von Titelblättern. Auf alten Drucken kennzeichnete es daneben die Druckerwerkstatt, aus der diese stammten. Heutzutage wird dieses Symbol im Allgemeinen nur noch selten verwendet. Hans Peter Willberg verwendet es in seinem Werk „Schriften erkennen“, um den Beginn zusätzlicher Kommentare zu markieren.

Im Unicode ist das Aldusblatt in drei Varianten codiert. Eine findet sich im Unicode-Block Verschiedene Symbole, zwei im Unicode-Block Dingbats:

Internationaler Zeichenkodierungsstandard Unicode
Kodierung in HTML und UTF-8
Grafik Zeichen Unicode
Position
Unicode
Bezeichnung
HTML
hexadezimal
HTML
dezimal
UTF-8
hexadezimal
U+2619 REVERSED ROTATED FLORAL HEART BULLET ☙ ☙ E2 98 99
U+2766 FLORAL HEART ❦ ❦ E2 9D A6
U+2767 ROTATED FLORAL HEART BULLET ❧ ❧ E2 9D A7

Die letzten beiden Zeichen sind unter anderem in der Schriftart ZapfDingbats BT vorhanden. Die Schriftsippe Thesis bietet daneben noch weitere Formen des Aldusblattes.

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