Berlin-Marathon

Berlin-Marathon

Der Berlin-Marathon ist ein deutscher Straßen- und Volkslauf, der jährlich, in der Regel am letzten Septemberwochenende (2011 am 24./25. September), in Berlin stattfindet. Er wird vom Sportverein SC Charlottenburg veranstaltet und von der SCC EVENTS GmbH organisiert.

Er besteht aus einem Rennen für Inlineskater und einem Mini-Marathon (4,2195 km) für Kinder und Schüler am Sonnabend, sowie dem Marathonlauf für Rollstuhlfahrer, Power-Walker und Läufer am Sonntag.

Der Lauf gehört neben den Veranstaltungen in New York, Chicago und London zu den größten und neben London und Chicago zu den schnellsten Marathonläufen der Welt. Hier wurden seit 2003 auch die jeweils gültigen offiziellen IAAF-Weltrekorde der Männer von Paul Tergat, Haile Gebrselassie und Patrick Makau Musyoki (2:03:38 im Jahr 2011) aufgestellt.

Im Startblock E beim Berlin-Marathon 2004 kurz vor dem Startschuss

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Berlin-Marathon 2009
Teilnehmermedaille des Berlin-Marathons 1983

Die Geburtsstunde der großen Laufveranstaltungen in West-Berlin war der 8. November 1964. An diesem Tag fand der erste Berliner Crosslauf am Teufelsberg mit über 700 Teilnehmern statt. Horst Milde und andere organisierten diesen Lauf, nachdem sie von einem Rennen in Le Mans inspiriert worden waren. In den folgenden Jahren entwickelte sich der SCC-Cross am Teufelsberg zu einer festen Institution in der Berliner Sportszene.

Zehn Jahre später, 1974, fand der 1. Berliner Volksmarathon erstmals statt. Inspiriert wurde Horst Milde von einem Marathon, der am 14. Oktober 1973 mit Start und Ziel am Mommsenstadion mit 92 Teilnehmern vom Berliner Leichtathletik-Verband ausgerichtet worden war. Überzeugt davon, dass unter den Volksläufern an einem Lauf über diese Distanz ein weitaus größeres Interesse besteht, organisierte Milde im Jahr darauf einen Marathon auf derselben Strecke, für den sich 286 Läufer anmeldeten, von denen 244 das Ziel erreichten. Gestartet wurde vor dem Mommsenstadion auf der Waldschulallee und gelaufen wurde eine Pendelstrecke im Grunewald, entlang der AVUS, fast bis zum Strandbad Wannsee.[1] Bei den Männern siegte Günter Hallas (* 18. Januar 1942) in 2:44:53 h, bei den Frauen die ehemalige Mittelstreckenläuferin Jutta von Haase in ihrem ersten Wettkampf über eine längere Strecke als 1500 m in 3:22:01 h.[2] 34 mal startete Hallas bislang beim Berlin-Marathon; nur Bernd Hübner, der bislang alle Berlin-Marathons absolvierte, hat mehr Teilnahmen aufzuweisen.[3]

Ab 1975 wurde dann die Strecke ein wenig geändert, so dass nun im Mommsenstadion gestartet wurde. Das Ziel befand sich ebenfalls im Stadion. Auch die zweite Austragung richtete sich an die Berliner Volksläufer. Es siegte ein Ehepaar: Ralf Bochröder (* 8. Juli 1940) bei den Männern und Kristin Bochröder (* 6. Mai 1941) bei den Frauen.[4][5]

1977 wurde die Deutsche Marathon-Meisterschaft in die Veranstaltung integriert, sie startete eine Stunde später. Im Rahmen dieser Meisterschaften stellte Christa Vahlensieck mit 2:34:47,5 h einen inoffiziellen Weltrekord auf.

Als die französische Besatzungsmacht im Mai 1981 die 25 km de Berlin als ersten Stadtlauf Berlins durchführte, reifte der Plan, auch den Marathon in die Innenstadt zu verlegen. Dabei stieß Horst Milde zunächst auf behördliches Unverständnis. So soll er z. B. Klaus Hübner, dem damaligen Polizeipräsidenten von Berlin, mit dem Satz vorgestellt worden sein: „Dort drüben sitzt ein Verrückter – der will durch die Stadt rennen“ und Seitens der Polizei wurde dem Veranstalter zunächst mitgeteilt: „Die Straßen sind für die Autos da.“ Obwohl es beim Berliner Senat keine Einwände gegen das Rennen gab, ergaben sich dennoch einige politische Hürden, die aber mit Hilfe der westlichen Alliierten – Horst Milde hatte sich an John Kornblum, den Chef der US-Mission, gewandt – überwunden werden konnten. 1981 verließ der Lauf also den Grunewald und wurde zum Stadtmarathon. Start war auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude, die Strecke führte unter anderem am Checkpoint Charlie vorbei, und das Ziel befand sich auf dem Kurfürstendamm. Auf der Asphaltstrecke war es nun auch möglich, Rollstuhlfahrer an dem Rennen zu beteiligen. Mit 3486 gemeldeten Teilnehmern war der Berlin-Marathon 1981 bereits der größte deutsche Stadtlauf.[6]

Aufgrund der stetig steigenden Teilnehmerzahlen wurde der Start 1987 auf die Straße des 17. Juni verlegt. Außerdem engagierte der Veranstalter erstmals über 30 Musikgruppen, die an der Strecke für Stimmung sorgten.

Premiere hatte 1989 der Mini-Marathon der Schüler. Dabei laufen Mannschaften je zehn Schüler die letzten 4,2195 km. Zusammenaddiert ergibt das die gesamte Marathondistanz.

Am 30. September 1990, drei Tage vor der deutschen Wiedervereinigung, führte der Lauf durch das Brandenburger Tor. Der Start verblieb auf der Straße des 17. Juni, allerdings wurde nun in die entgegengesetzte Richtung gestartet. Das Interesse an diesem Rennen war so groß, dass die Veranstalter erstmals Anmeldungen ablehnen mussten: das Teilnehmerlimit war erreicht. Erstmals wurde ein Marathonlauf live im deutschen Fernsehen übertragen, auch in Japan gab es eine Live-Übertragung.[7]

1994 wurde die elektronische Zeitnahme mit Hilfe des ChampionChips eingeführt. Im selben Jahr wurde in Berlin das Rollstuhl-Marathonrennen der Behinderten-Weltmeisterschaften ausgetragen, das Heinz Frei mit einer Weltbestzeit von 1:22:12 gewann.

Sammy Lelei lief 1995 mit 2:07:02 die damals zweitschnellste je gelaufene Zeit und verfehlte die Weltbestzeit um nur zwölf Sekunden.

1997 stellten die Kenianer Elijah Lagat, Eric Kimaiyo und Sammy Lelei mit 6:23:24 einen inoffiziellen Mannschaftsweltrekord auf. Erstmals gingen Inlineskater auf die Strecke.

Zum 25. Berlin-Marathon 1998 wurde erstmals wieder der Teilnehmerrekord des historischen Laufs von 1990 erreicht. Sieger wurde Ronaldo da Costa, der mit 2:06:05 die zehn Jahre alte Weltbestleistung von Belayneh Dinsamo (2:06:50) brach. Ronaldo da Costa war der erste Läufer, der einen Marathon mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 20 km/h lief.[8]

Im Folgejahr 1999 fiel die Weltbestleistung der Frauen: Tegla Loroupe siegte mit 2:20:43. Im Männerrennen wurden erstmals zwei Zeiten unter 2:07 gelaufen, Berlin stand in der Liste der schnellsten Marathonläufe auf Platz eins. Erstmals nahmen Power-Walker an dem Lauf teil.

2001 gab es wieder eine Weltbestleistung: Die japanische Olympiasiegerin Naoko Takahashi lief mit 2:19:46 als erste Frau unter 2:20. Der Lauf wurde in Japan live übertragen und erreichte Einschaltquoten von über 50 %.

2002 kam es durch eine unzureichend befestigte Matte zu einem Massensturz der Skater. Die Abdeckung, der quer über die Straße verlegten Kameraverkabelung, wurde durch eine Windböe unmittelbar vor einer Skatergruppe angehoben und führte zu einem schweren Sturz von bis zu 20 Inline-Speedskatern. Nachdem der Berlin-Marathon der Skater mit über 7.000 Finishern [9] der größte seiner Art geworden war, wurde die Durchführung ab 2003 auf den Vorabend des Hauptlaufes verlegt.

2003 wurde die Streckenführung geändert. Das Ziel war nun nicht mehr am Kurfürstendamm, sondern am Brandenburger Tor. Der Start wurde ebenfalls vor das Tor verlegt.

Damit entfiel der heikle Transport der „Klamotten für hinterher“, die die Sportler schon immer am Start abgeben konnten. Die Strecke führte im Ganzen länger durch den ehemaligen Ostteil der Stadt und die Straße Unter den Linden wurde zur Zielgeraden. Der 30. Berlin-Marathon wurde wieder mit einer Weltbestleistung gekrönt, die später als erster offizieller Marathon-Weltrekord anerkannt wurde: Paul Tergat aus Kenia lief mit 2:04:55 als erster Mann unter 2:05, sein Landsmann und Tempomacher Sammy Korir benötigte nur eine Sekunde mehr. Mit dem kenianischen Drittplatzierten Titus Munji (2:06:15), ebenfalls Tempomacher Tergats, stellten sie einen neuen inoffiziellen Mannschaftsweltrekord auf.

2004 löste Mark Milde seinen Vater Horst Milde als Race-Director ab. Mark hatte sich seit 1999 um die Verpflichtung der Topläufer gekümmert und regte 1997 die Integration der Inline-Skater an.

Seit 2004 beinhaltet der Berlin-Marathon auch einen Wettkampf für Handbiker.

2006 gründeten die fünf weltgrößten Marathonveranstaltungen die Laufserie World Marathon Majors. Sie umfasst den Berlin-Marathon, den Boston-Marathon, den London-Marathon, den Chicago-Marathon und den New-York-City-Marathon. Die jeweils über zwei Jahre laufende Serie ist mit je 500.000 US-Dollar für den besten Mann und die beste Frau dotiert.

Statistik Marathonlauf

Berlin-Marathon 2011: Musyoki und Gebrselassie bei km 27 (Breitenbachplatz) noch gleichauf
Berlin-Marathon 2008 - auf der Strecke

Streckenrekorde

Siegerliste

Quellen: Website des Veranstalters[10] und ARRS[11]
Datum Männer Zeit Frauen Zeit
13. Okt. 1974 Günter Hallas (GER) 2:44:53 Jutta von Haase (GER) 3:22:01
28. Sep. 1975 Ralf Bochröder (GER) 2:47:08 Kristin Bochröder (GER) 3:59:15
26. Sep. 1976 Ingo Sensburg (GER) 2:23:08 Ursula Blaschke (GER) 3:05:19
10. Sep. 1977 Norman Wilson (GBR) 2:16:21 Angelika Brandt (GER) 3:10:27
10. Sep. 1977[12] Günter Mielke (GER) 2:15:19 Christa Vahlensieck (GER) 2:34:48
03. Sep. 1978 Michael Spöttel (GER) 2:20:03 Ursula Blaschke -2- 2:57:09
30. Sep. 1979 Ingo Sensburg -2- 2:21:09 Jutta von Haase -2- 3:07:07
28. Sep. 1980 Ingo Sensburg -3- 2:16:48 Gerlinde Püttmann (GER) 2:47:18
27. Sep. 1981 Ian Ray (GBR) 2:15:42 Angelika Stephan (GER) 2:47:24
26. Sep. 1982 Domingo Tibaduiza (COL) 2:14:47 Jean Lochhead (GBR) 2:47:05
25. Sep. 1983 Karel Lismont (BEL) 2:13:37 Karen Goldhawk (GBR) 2:40:32
30. Sep. 1984 John Skovbjerg (DEN) 2:13:35 Ágnes Sipka (HUN) 2:39:32
29. Sep. 1985 Jimmy Ashworth (GBR) 2:11:43 Magda Ilands (BEL) 2:34:10
28. Sep. 1986 Bogusław Psujek (POL) 2:11:03 Charlotte Teske (GER) 2:32:10
04. Okt. 1987 Suleiman Nyambui (TAN) 2:11:11 Kerstin Preßler (GER) 2:31:22
09. Okt. 1988 Suleiman Nyambui -2- 2:11:45 Renata Kokowska (POL) 2:29:16
01. Okt. 1989 Alfredo Shahanga (TAN) 2:10:11 Päivi Tikkanen (FIN) 2:28:45
30. Sep. 1990 Steve Moneghetti (AUS) 2:08:16 Uta Pippig (GER) 2:28:37
29. Sep. 1991 Steve Brace (GBR) 2:10:57 Renata Kokowska -2- 2:27:36
27. Sep. 1992 David Tsebe (RSA) 2:08:07 Uta Pippig -2- 2:30:22
26. Sep. 1993 Xolile Yawa (RSA) 2:10:57 Renata Kokowska -3- 2:26:20
25. Sep. 1994 António Pinto (POR) 2:08:31 Katrin Dörre-Heinig (GER) 2:25:15
24. Sep. 1995 Sammy Lelei (KEN) 2:07:02 Uta Pippig -3- 2:25:37
29. Sep. 1996 Abel Antón (ESP) 2:09:15 Colleen De Reuck (RSA) 2:26:35
28. Sep. 1997 Elijah Lagat (KEN) 2:07:41 Catherina McKiernan (IRL) 2:23:44
20. Sep. 1998 Ronaldo da Costa (BRA) 2:06:05 Marleen Renders (BEL) 2:25:22
26. Sep. 1999 Josephat Kiprono (KEN) 2:06:44 Tegla Loroupe (KEN) 2:20:43
10. Sep. 2000 Simon Biwott (KEN) 2:07:42 Kazumi Matsuo (JPN) 2:26:15
30. Sep. 2001 Joseph Ngolepus (KEN) 2:08:47 Naoko Takahashi (JPN) 2:19:46
29. Sep. 2002 Raymond Kipkoech Chemwelo (KEN) 2:06:47 Naoko Takahashi -2- 2:21:49
28. Sep. 2003 Paul Tergat (KEN) 2:04:55 Yasuko Hashimoto (JPN) 2:26:32
26. Sep. 2004 Felix Limo (KEN) 2:06:44 Yōko Shibui (JPN) 2:19:41
25. Sep. 2005 Philip Kipkurgat Manyim (KEN) 2:07:41 Mizuki Noguchi (JPN) 2:19:12
24. Sep. 2006 Haile Gebrselassie (ETH) 2:05:56 Gete Wami (ETH) 2:21:34
30. Sep. 2007 Haile Gebrselassie -2- 2:04:26 Gete Wami -2- 2:23:17
28. Sep. 2008 Haile Gebrselassie -3- 2:03:59 Irina Mikitenko (GER) 2:19:19
20. Sep. 2009 Haile Gebrselassie -4- 2:06:08 Atsede Habtamu (ETH) 2:24:46
26. Sep. 2010 Patrick Makau Musyoki (KEN) 2:05:08 Aberu Kebede (ETH) 2:23:58
25. Sep. 2011 Patrick Makau Musyoki -2- 2:03:38 Florence Jebet Kiplagat (KEN) 2:19:44

Entwicklung der Finisher-Zahlen

Läufer im Ziel; Hervorhebungen: Rekordzahlen
Jahr Gesamtzahl Männer Frauen Anteil der
Männer
Anteil der
Frauen
1974 244 234 10 96% 4%
1975 236 232 4 98% 2%
1976 311 296 15 95% 5%
1977 230 219 11 95% 5%
1978 197 187 10 95% 5%
1979 222 207 15 93% 7%
1980 294 276 18 94% 6%
1981 2561 2.418 149 94% 6%
1982 3448 3.318 130 96% 4%
1983 5.121 4.886 235 95% 5%
1984 7.297 6.875 422 94 % 6 %
1985 9.810 9.146 664 93 % 7 %
1986 11.450 10.574 876 92 % 8 %
1987 12.674 11.651 1023 92 % 8 %
1988 13.117 11.986 1131 91 % 9 %
1989 13.433 12.233 1200 91 % 9 %
1990 22.806 20.415 2391 90 % 10 %
1991 14.849 13.456 1393 91 % 9 %
1992 13.225 11.918 1307 90 % 10 %
1993 14.107 12.586 1521 89 % 11 %
1994 12.263 10.980 1283 90 % 10 %
1995 13.088 11.682 1406 89 % 11 %
1996 16.529 14.489 2040 88 % 12 %
1997 14.982 13.120 1862 88 % 12 %
1998 21.004 17.795 3209 85 % 15 %
1999 19.129 16.537 2592 87 % 13 %
2000 22.879 19.332 3547 84 % 16 %
2001 25.792 21.669 4123 84 % 16 %
2002 25.286 20.880 4406 83 % 17 %
2003 30.709 25.108 5.601 82 % 18 %
2004 28.022 22.800 5.222 81 % 19 %
2005 30.373 24.501 5.872 81 % 19 %
2006 30.182 24.094 6.088 80 % 20 %
2007 32.486 25.994 6.492 80 % 20 %
2008 35.783 28.354 7.429 79 % 21 %
2009 35.035 27.965 7.070 80% 20 %
2010 34.225 26.726 7.499 78 % 22 %
2011 32.986 25.572 7.414 78 % 22 %

Inlineskating-Wettbewerb

Spitzengruppe bei Kilometer 24 des Skater-Marathons 2008

Entwicklung

1997 wurde der Inlineskate-Marathon Bestandteil des Berlin-Marathons und damit zur ersten Veranstaltung, die das Inlineskaten als Bestandteil eines großen City-Marathons in Deutschland anbot. Das Rennen wird seit 2003 separat am Sonnabend vor dem Laufmarathon ausgetragen. Race-Direktor und damit verantwortlich für alle Belange der Inlineskating-Wettbewerbe ist Alexander Uphues von der SCC-RUNNING Events GmbH.

1997 gingen 446 Skater an den Start und die beiden Franzosen Caroline Jean und Pascal Briand wurden die Prämiensieger. Auch im Folgejahr dominierten die Franzosen und belegten sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern die Plätze eins bis drei.

Im Jahr 1999 liefen bereits 4179 Inline-Skater mit. Die Streckenrekorde wurden bei den Frauen und bei den Männern um mehrere Minuten verbessert. Die Siegerin Anne Titze war erste Frau unter 1:10:00.

Beim Rennen 2000 mit über die 6700 Teilnehmern fuhr Angèle Vaudan eine neue Weltbestzeit (1:08:29). Die Berliner Eisschnellläuferin Claudia Pechstein wurde 19. Neben vielen Bestzeiten für die Teilnehmer stieg die Leistungsdichte stetig an und es kam immer öfter zu Massensprintentscheidungen, bei denen in wenigen Augenblicken das Feld die Ziellinie überquert.

2002 kam es aufgrund einer sich wölbenden Matte, welche für die Läufer gedacht war, in der Spitzengruppe des Rennens zu einem Massensturz. Mit über 7000 Finishern war das Rennen groß und attraktiv genug für eine eigene Veranstaltung. 2003 bekamen die Skater, am Vorabend des Hauptlaufes ihre Veranstaltung und mit 9612 Sportlern war dies auch der weltgrößte Skater-Marathon. Bei den Frauen gab es einen Dreifacherfolg für die USA.

Aufgrund von Beschwerden von Autofahrern und Einzelhandel startete das Rennen der Skater 2004 bereits Sonnabendmorgens. Mit nur 8191 Startern führte die frühe Startzeit aber zu einem Rückgang sowohl der Teilnehmer- als auch der Zuschauerzahl. Also wurde 2005 der Start wieder auf den Nachmittag gelegt. Bei den Herren gab es einen Dreifach-Triumph der Italiener und bei den Damen gewann eine Kolumbianerin.

Die zehnte Austragung 2007 war von der regennassen Fahrbahn geprägt, somit kam es entgegen den letzten Jahren nicht zu einer Massensprintentscheidung. Der Schweizer Nicolas Iten konnte sich rund 2,5 Kilometer vor dem Ziel von seinen vier Fluchtgefährten absetzen und siegte im Alleingang. Bei den Damen konnte sich überraschend Hilde Goovaerts aus Belgien im Sprint einer kleinen Gruppe durchsetzen. Zu dieser gehörten die Deutschen Michaela Neuling (5.) und die erst siebzehnjährige Sabine Berg (2.).

Seit 2000 ist das Rennen Bestandteil des World-Inline-Cup (WIC), der ranghöchsten Rennserie weltweit und seit 2004 findet in Berlin auch das Weltcup-Finale statt.

Statistik

2009 siegten Luca Saggiorato und Cecilia Baena jeweils zum dritten Mal. Juan-Carlos Betancur, Luca Saggiorato und Cecilia Baena konnten den Marathon zweimal hintereinander gewinnen.

Streckenrekorde halten bei den Frauen mit 1:08:29 Stunden Angèle Vaudan (FRA), die seit dem Jahr 2000 diese Weltbestzeit hält, und bei den Männern mit 1:00:33 Stunden Joey Mantia (USA) seit dem Jahr 2008.

Siegerliste (Streckenrekorde farbig unterlegt)[13]
Jahr Sieger Zeit (Std.) Siegerin Zeit (Std.)
1997 FrankreichFrankreich Pascal Briand 1:07:52 FrankreichFrankreich Caroline Jean 1:15:30
1998 FrankreichFrankreich Johann Langenberg 1:07:32 FrankreichFrankreich Caroline Lagree 1:14:20
1999 FrankreichFrankreich Tristan Loy 1:01:08 DeutschlandDeutschland Anne Titze 1:09:32
2000 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chad Hedrick 1:01:45 FrankreichFrankreich Angèle Vaudan 1:08:29
2001 FrankreichFrankreich Arnaud Gicquel 1:04:17 SpanienSpanien Sheila Herrero 1:12:57
2002 KolumbienKolumbien Juan-Carlos Betancur 1:04:44 FrankreichFrankreich Angèle Vaudan -2- 1:13:59
2003 KolumbienKolumbien Juan-Carlos Betancur -2- 1:02:03 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Julie Glass 1:11:28
2004 SchweizSchweiz Roger Schneider 1:04:43 KolumbienKolumbien Cecilia Baena 1:17:08
2005 ItalienItalien Luca Saggiorato 1:01:21 KolumbienKolumbien Brigytte Mendez 1:10:43
2006 ItalienItalien Luca Saggiorato -2- 1:02:25 ItalienItalien Giovanna Turchiarelli 1:14:02
2007 SchweizSchweiz Nicolas Iten 1:12:30 BelgienBelgien Hilde Goovaerts 1:23:20
2008 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Joey Mantia 1:00:33 KolumbienKolumbien Cecilia Baena -2- 1:13:24
2009 ItalienItalien Luca Saggiorato -3- 1:02:50 KolumbienKolumbien Cecilia Baena -3- 1:14:47
2010 SchweizSchweiz Severin Widmer 1:09:19 ItalienItalien Giovanna Turchiarelli -2- 1:22:25
2011 FrankreichFrankreich Ewen Fernandez 1:01:26 DeutschlandDeutschland Sabine Berg 1:14:56

Rollstuhl- und Handbiker-Marathon (Streckenrekorde)

Rollstuhlfahrer
Männer: 1:21:39, Heinz Frei (SUI), 1997
Frauen: 1:39:31, Sandra Graf (SUI), 2009
Handbiker Liegebike
Männer: 01:04:12, Vico Merklein (GER), 2011
Frauen: 01:17:09, Ursula Schwaller (SUI), 2011
Handbiker Kniebike
Männer: 1:10:04, Wim Decleir (BEL), 2008
Frauen: 1:13:55, Dorothee Vieth (GER), 2008

Trivia

Im Jahr 1990 führte die Strecke durch das jahrzehntelang nicht zugängliche Brandenburger Tor. Kurz nach dem Startschuss verstarb ein Teilnehmer an einem Herzinfarkt. Er wollte wohl nur die ersten drei Kilometer bis zum symbolträchtigen Bauwerk laufen, das er allerdings nie erreichte.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Berlin Marathon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jörg Wenig & Horst Milde: 35 Jahre Berlin-Marathon – Eine Bewegung aus dem Grunewald. Folge I. Website der German Road Races. 17. September 2008
  2. Jörg Wenig & Horst Milde: 35 Jahre Berlin-Marathon – Eine Bewegung aus dem Grunewald. Folge V. Website der German Road Races. 22. September 2008
  3. Website des Berlin-Marathons: Jubilee-Club (alle Läuferinnen, Läufer und Rollstuhlfahrer, die den Berlin-Marathon zehnmal oder öfter absolviert haben)
  4. Horst Milde: Marathon-Sieg mit Seltenheitswert – Der Doppelschlag der Bochröders beim 2. Berlin-Marathon 1975. Website der German Road Races. 25. März 2003
  5. Ralf Bochröder: Der Tag, an dem ich den Berlin-Marathon gewann. Website der German Road Races. 23. Februar 2009
  6. Jörg Wenig & Horst Milde: 35 Jahre Berlin-Marathon – Berlin etabliert sich in der Welt des Laufsports. Folge II. Website der German Road Races. 18. September 2008
  7. Jörg Wenig & Horst Milde: 35 Jahre Berlin-Marathon – Der Lauf in neue Dimensionen. Folge III. Website der German Road Races. 19. September 2008
  8. Jörg Wenig & Horst Milde: 35 Jahre Berlin-Marathon – Eine Bewegung aus dem Grunewald. Folge V. Website der German Road Races. 20. September 2008
  9. www.scc-events.com - Finisherzahlen der Inline-Skater 2002
  10. Die Siegerinnen und Sieger des Berlin-Marathon im Überblick
  11. arrs.net: Berlin Marathon
  12. Deutsche Marathonmeisterschaft als gesondertes Rennen
  13. Inline-Skating Marathon Sieger (Deutsch). Abgerufen am 21. September 2009.

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