Berlin-Warszawa-Express

Berlin-Warszawa-Express
Berlin-Warszawa-Express
Strecke der Berlin-Warszawa-Express
Kursbuchstrecke (DB): 201 (Berlin–Frankfurt)
Streckenlänge: 575 km
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Zuglauf
Legende
Kopfbahnhof – Streckenanfang
0 Berlin Hauptbahnhof
Bahnhof, Station
5 Berlin Ostbahnhof
Bahnhof, Station
85 Frankfurt (Oder)
Bahnhof ohne Personenverkehr
Frankfurt (Oder) Grenze
   
Verwaltungswechsel DB / PKP
Bahnhof, Station
108 Rzepin
BSicon BS2+l.svgBSicon BS2+r.svg
BSicon BHF.svgBSicon STR.svg
161 Świebodzin
BSicon STR.svgBSicon BHF.svg
183 Zbąszynek
BSicon BS2l.svgBSicon BS2r.svg
Bahnhof, Station
264 Poznań Główny
Bahnhof, Station
364 Konin
Bahnhof, Station
443 Kutno
Bahnhof, Station
566 Warszawa Zachodnia
Bahnhof, Station
570 Warszawa Centralna
Kopfbahnhof – Streckenende
575 Warszawa Wschodnia

Der Berlin-Warszawa-Express (BWE) ist ein internationaler Gemeinschaftszug der Polnischen Staatsbahn PKP und der DB Fernverkehr. Beide Gesellschaften führen ihn in der Zuggattung EuroCity mit den Zugnummern 40 bis 47. Er bedient zur Zeit achtmal täglich mit jeweils vier Zügen je Richtung die Strecke von Berlin über Frankfurt (Oder) nach Warschau. Je drei Züge halten zwischen Rzepin und Posen in Świebodzin, die Züge EC 42 und EC 43 halten stattdessen in Zbąszynek. Die Fahrtzeit für die Gesamtstrecke betrug zunächst 5 Stunden und 44 Minuten, seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2011 nur noch 5 Stunden und 24 Minuten. Grenztarifpunkt ist Frankfurt (Oder) Grenze zwischen dem Güterbahnhof Frankfurt (Oder)-Oderbrücke und Słubice.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Lokwechsel in Rzepin gehören der Vergangenheit an

Der Markenbegriff Berlin-Warszawa-Express wurde im Frühjahr 2002 eingeführt, davor trugen die auf dieser Strecke verkehrenden Euro-City-Züge individuelle Zugnamen (die fortan nicht mehr verwendet wurden). Insgesamt wurden vier Zugpaare unter dem neuen Markennamen zusammengefasst, darunter auch das Zugpaar EC 48/49, welches zwar auf seinem Laufweg nicht die polnische Hauptstadt erreichte, jedoch mit den anderen drei Zugpaaren durch einen gemeinsamen Umlauf verbunden war.

Zu den Fahrplanwechseln im Dezember 2002 und im Dezember 2003 gab es beim BWE nur geringfügige Änderungen im Minutenbereich. Im Dezember 2004 entfiel das Tagesrand-Zugpaar EC 48/49 zwischen Berlin und Posen, jedoch wurde es zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 wieder eingeführt. Seit 2006 endet und beginnt der Berlin-Warszawa-Express in Berlin nicht mehr am Bahnhof Berlin Zoologischer Garten, sondern im Berliner Hauptbahnhof.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wurde die Zahl der täglichen Züge von sechs auf acht erhöht. Durch den Einsatz der neuen Mehrsystemlok vom Typ 1216 „Husarz“ ist der Lokwechsel an der Grenze entfallen und die Fahrzeit konnte um zehn Minuten verkürzt werden. Darüber hinaus wird der Einsatz neuer Fahrzeuge geprüft.[1]

Fahrzeugmaterial

„Husarz“ vor dem Berlin-Warszawa-Express in Poznań Główny

Heutiges Fahrzeugmaterial

Eingesetzt werden im Berlin-Warszawa-Express Fernverkehrs-Reisezugwagen der beiden beteiligten Bahngesellschaften, jeder Zug besteht aus insgesamt sechs Wagen. Für den planmäßigen Verkehr werden vier Garnituren benötigt, zusätzlich existieren zwei Reservegarnituren:

  • Wagen 267: 2. Klasse, PKP-Großraumwagen mit acht Fahrrad-Stellplätzen (Gattung Bpmdz)
  • Wagen 268: 2. Klasse, PKP-Abteilwagen mit behindertengerechtem Abteil (Gattung Bvmb)
  • Wagen 269: 2. Klasse, PKP-Abteilwagen (Gattung Bvmz)
  • Wagen 270: 2. Klasse, PKP-Abteilwagen (Gattung Bvmz)
  • Wagen 271: BordRestaurant/BordBistro und 1. Klasse, DB (ARkimbz266.9)
  • Wagen 272: 1. Klasse, DB-Abteilwagen (Gattung Avmz 108.5)

Der Abteilwagen der 1. Klasse (Typ Avmz 108.5) stammt aus dem normalen Fernverkehrswagenpark der DB (FIS- und Reservierungsanzeigen im und am Wagen sind noch vorhanden, obwohl diese beim BWE nicht aktiv sind). Der gemischte Wagen mit Bord-Restaurant und einem kleinen Großraum sowie zwei Abteilen der 1. Klasse (Typ ARkimbz 266.9) gehört zwar ebenfalls der DB, wird jedoch von der polnischen Speisewagengesellschaft WARS bewirtschaftet. Anders als beim Avmz 108 wurde an diesem Wagentyp eine größere Anpassung für den Einsatz im BWE vorgenommen. Im Speiseraum sind statt den Sitzgruppen aus der InterRegio-Zeit nun normale Stühle und Tische vorhanden. Unabhängig von ihren Besitzverhältnissen sind alle Wagen des BWE in einem einheitlichen Design lackiert, die dafür vorgesehenen Wagen (nicht jedoch die vorgespannten Lokomotiven) sind in der Grundfarbe weiß und tragen unterhalb der Fensterkante zusätzlich einen dunkelblauen Streifen, in welchen die Wortmarke „Berlin-Warszawa-Express“ als Aufschrift integriert ist. Diese besondere Lackierung gilt als Markenzeichen des BWE und ist deshalb nur bei diesem Zug zu finden.

Früheres Fahrzeugmaterial

Statt dem heutigen DB-Abteilwagen 1. Klasse (Typ Avmz 108.5) verkehrten früher erst DB-Abteilwagen des Typs Avmz 111.5 (Rheingold-Bauart) und danach einige Jahre Großraumwagen aus dem ehemaligen DB-Touristikzug (Typ Apmz 857.5) im 1. Klasse-Teil. Die sechs früher eingesetzten Wagen des Typs Avmz wurden aus Altersgründen durch die Großraumwagen ersetzt. Nach dem Tausch der Großraumwagen gegen die Abteilwagen laufen die Apmz 857 nun - im ICE-Design lackiert - im normalen Fernverkehrswagenpark der DB. Anfänglich setzte die DB sechs Speisewagen des Typs ARmz 211.1 ein. Die Wagen wurden ebenfalls aus Altersgründen von den BWE-Zügen abgezogen und gegen ehemalige IR-Bistrowagen des Typs ARkimbz 266.9 ersetzt.

Als Triebfahrzeuge kamen u. a. Loks der DB-Baureihen Zweisystemlokomotiven der 180, zeitweilig auch der ČD-Baureihe 371 und der 186, zum Einsatz. Wegen Problemen beim Wechsel des Stromsystems auf der Oderbrücke verkehrten auch Dieselloks der 232 und 234, die eine Lok der 115 für die Klimatisierung der Wagen mitführten.

Tarif

Der Berlin-Warszawa-Express ist reservierungspflichtig. Es galt dabei bis 13. Juni 2009 ein Globalpreis, der mit Einführung des Europa-Spezial Polen bei der Deutschen Bahn abgeschafft wurde. Andere europäische Bahnen inklusive der PKP tarifieren aber weiterhin nach dem alten Preissystem (Stand: 13. Juni 2009). Rabattkarten wie BahnCard bzw. RailPlus werden beim Kauf in Deutschland und an Fahrkartenschaltern in Polen anerkannt. Die Ausstellung von Online-Tickets der DB ist im grenzüberschreitenden Verkehr nach Polen möglich. Bei Ticketkauf in Polen werden für den Vor- und Nachlauf zum BWE separate Fahrscheine benötigt, wodurch das degressive Preissystem der PKP seinen Preisvorteil auf weiten Strecken nur bedingt ausspielen kann. Tickets in Polen gibt es ausschließlich an den InterCity-Ticketschaltern (Orangefarbgebung) und können bis vor Abfahrt gekauft werden.

Fahrradmitnahme

Seit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 können im Berlin-Warszawa-Express auch Fahrräder mitgenommen werden. Dies wurde durch die Einrichtung eines Fahrradabteils durch die PKP in einem Großraumwagen der 2. Klasse möglich. Pro Zug stehen seither acht Fahrrad-Stellplätze zur Verfügung.[2] Die Fahrradmitnahme ist kostenpflichtig, der Preis für die internationale Fahrradkarte beträgt 10 Euro. Die Stellplätze müssen vorab reserviert werden, die Reservierungsgebühr ist bereits im Preis der Fahrradkarte enthalten.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutsche Bahn AG: DB und PKP Intercity bauen Zusammenarbeit aus. Presseinformation vom 19. März 2010
  2. Berliner Zeitung vom 11. Dezember 2006

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