Bernd Wunderlich (Fußballspieler)

Bernd Wunderlich (Fußballspieler)

Bernd Wunderlich (* 24. Februar 1957 in Stralsund) ist ein ehemaliger Fußballspieler in der DDR und absolvierte ein Länderspiel in der DDR-Nationalmannschaft.

Bernd Wunderlich begann seine Fußballerlaufbahn mit elf Jahren in der Kindermannschaft der Armeesportgemeinschaft Vorwärts Stralsund. Von 1976 bis 1982 spielte er in der DDR-Liga-Mannschaft der Stralsunder, die zu dieser Zeit zu den Spitzenmannschaften der Staffel A zählte. In den ersten Jahren wurde er als Mittelfeldspieler eingesetzt, spielte zum Schluss aber als Stürmer. In seiner letzten Stralsunder Saison 1982/83 übernahm er die Funktion des Mannschaftskapitäns. Noch im Laufe dieser Spielzeit wurde Wunderlich zum zentralen Klub der Armeesportvereinigung Vorwärts FC Vorwärts Frankfurt delegiert, der sich in den letzten Jahren stets im oberen Drittel der DDR-Oberliga platziert hatte. Auch in Frankfurt war Wunderlich als Stürmer vorgesehen und sollte den 125-fachen Oberligaspieler Ralph Conrad ersetzen, der in seiner nun beendeten Karriere 38 Oberligatore für die Frankfurter erzielt hatte.

Wunderlich spielte bis 1986 beim FC Vorwärts. Üblicherweise musste er eine Armeelaufbahn absolvieren, die ihn vom Obermeister bis zum Stabsobermeister führte. Sportlich stehen für ihn 101 Oberligaspiele zu Buche, in denen er 7 Tore erzielte. Im Jahre 1983 wurde Wunderlich in fünf Qualifikationsspielen der Fußballolympiaauswahl der DDR eingesetzt. Der Boykott der Olympischen Spiele 1984 durch die DDR brachte ihn um die Teilnahme am olympischen Fußballturnier in Los Angeles. Am 16. Februar 1984 absolvierte er sein einziges A-Länderspiel. In der Begegnung Griechenland - DDR wurde er in der 2. Halbzeit als Stürmer für den Dresdener Matthias Döschner eingewechselt.

Die magere Torausbeute war wohl der Anlass, dass Wunderlich zum Ende der Saison 1985/86 den FC Vorwärts verließ. Er schloss sich der DDR-Liga-Mannschaft der BSG Kernkraftwerk Greifswald an, die nach ihrem Aufstieg aus der Bezirksliga 1985 das ehrgeizige Ziel des weiteren Aufstiegs in die Oberliga verfolgte. Dieses Vorhaben konnte nicht realisiert werden, und nach Abschluss der Hinserie 1987/88 wechselte Wunderlich zum Oberliga-Aufsteiger FC Hansa Rostock. Er hatte sich inzwischen zum Mittelfeldspieler spezialisiert, und Hansa brauchte dringend einen Spielgestalter, denn die Mannschaft lag nach 13 Runden auf einem Abstiegsplatz. Wunderlich wurde in allen Spielen der Rückrunde eingesetzt und trug dazu bei, dass die Hanseaten am Ende der Spielzeit mit Platz 9 den Klassenerhalt sichern konnten. Auch in der folgenden Saison war Wunderlich in allen Punktspielen dabei und verhalf seiner Mannschaft zu einem guten 4. Platz. Nachdem er inzwischen das 32. Lebensjahr erreicht hatte, beendete er im Sommer 1989 seine Karriere als Hochleistungssportler. In Rostock hatte er noch einmal 39 Oberligaspiele bestritten, sodass er insgesamt auf 140 Einsätze in der höchsten DDR-Spielklasse gekommen war.

Für eine Saison kehrte Wunderlich noch einmal zur BSG KKW Greifswald zurück, wo er in der Saison 1989/90 in 25 von 34 Punktspielen der DDR-Liga eingesetzt wurde. Anschließend schloss er sich dem TSV 1860 Stralsund an, wo er im Winter 1990 seine aktive Fußball-Laufbahn endgültig beendete. Als Trainer blieb Wunderlich dem Fußball jedoch weiter erhalten; bevor er 2009 die HSG Uni Greifswald übernahm, betreute er die Mannschaften von Tollense Neubrandenburg, Pommern Stralsund, Pasewalker FV und des Rostocker FC.

Spieler-Stationen im Überblick:
1975-1982 Vorwärts Stralsund
1982-1986 Vorwärts Frankfurt/Oder 101 Oberligaspiele, 7 Tore
1986-1988 Kernkraftwerk Greifswald 15 DDR-Liga-Spiele, 4 Tore
1988-1989 Hansa Rostock 39 Oberligaspiele, 2 Tore
1989-1990 Kernkraftwerk Greifswald 25 DDR-Liga-Spiele, 1 Tor
1990 TSV 1860 Stralsund

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