Bernhard Blüher

Bernhard Blüher
Robert Sterl: Bernhard Blüher (1929)
Grab von Bernhard Blüher auf dem Johannisfriedhof in Dresden.

Curt Bernhard Ottomar Blüher (* 11. April 1864 in Freiberg; † 12. Juli 1938 in Dresden) war vom 1. Oktober 1915 bis zum 31. März 1931 Oberbürgermeister der Stadt Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Freiberger Rechtsanwalts und Notars Ottomar Blüher besuchte die Fürstenschule in Meißen (St. Afra) und studierte in Leipzig und Berlin Rechtswissenschaft. Zunächst übernahm er 1892 die Rechtsanwaltspraxis seines Vaters. 1899 wurde Blüher zum Bürgermeister von Freiberg (Sachsen) gewählt. Im Jahr 1909 nahm er den Ruf an das Sächsische Oberverwaltungsgericht in Dresden an.

Als Vertreter des 3. städtischen Wahlkreises wurde er 1915 in die II. Kammer des Sächsischen Landtags gewählt. Vom 1. Oktober 1915 bis zum 31. März 1931 war er Oberbürgermeister der Stadt Dresden. Mit diesem Amt verbunden war die Berufung in die I. Kammer des Landtags, so dass er sein Mandat in der II. Kammer am 30. September 1915 niederlegte. Aufgrund seiner Verdienste um die Stadt wählte ihn der Stadtrat im Juni 1918 zum Oberbürgermeister auf Lebenszeit. Durch die politische Lage blieb ihm dies aber verwehrt. Er bemühte sich um eine leistungsfähige Verwaltung der Stadt (Stadthaus-Neubau an der Theaterstraße 1929), die aufgrund der Eingemeindungen in dieser Zeit eine starke Zunahme der Einwohnerschaft verzeichnete (1919: ca. 530.000, 1930: ca. 630.000). Er nahm Einfluss auf eine geordnete Stadtentwicklung. In seine Amtszeit fallen zahlreiche Bauvorhaben von Wohnungsgenossenschaften.

Von 1920 bis 1930 war er Fraktionsvorsitzender der DVP in Sächsischen Landtag. Er legte sein Amt infolge von Auseinandersetzung über die Stellung zur Sozialdemokratie nieder.

Sonstiges

Nach ihm benannt sind in Dresden der Blüherpark, die Blüherwiese und die Blüherstraße. Er ist Ehrenbürger von Freiberg/Sachsen.

Der Philosoph Hans Blüher (1888–1955) war ein Neffe Bernhard Blühers.

Literatur

  • Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952. Sächsischer Landtag, Dresden 2001, S. 92.
  • Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten der II. Kammer des Königreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien. Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6, S. 350 (Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 5).

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Gustav Otto Beutler Oberbürgermeister von Dresden
1915-1931
Wilhelm Külz

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