Bernhard Emil Vogler

Bernhard Emil Vogler

Bernhard Emil Vogler (* 24. März 1832 in Thalau bei Schondra/Rhön; † 9. Januar 1880 in München) war Jurist, und von 1864 bis 1867 Bürgermeister der unterfränkischen Stadt Aschaffenburg im Freistaat Bayern.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Volksschullehrers Augustin Vogler und der Agnes Dörflinger, besuchte das Gymnasium in Münnerstadt, legte das Abitur, „ das Gymnasial Absolutorium – Übergang an eine Universität oder an ein Lyceum -“ am 31. August 1849 mit „ 1. Note für vorzüglich würdig, als Primus der Schule“ , ab, immatrikulierte sich an der Universität Würzburg für Philosophie und Jurisprudenz. Er promovierte aber am 15. September 1858 mit summa cum laude an der Universität Erlangen.

Als am 10. August 1864 die feierliche Installation Dr. Bernhard Emil Voglers zum neuen Stadtoberhaupt stattfand war er bereits mit Margaretha Sophia Jungleib verheiratet.

Am 20. November 1866 konnte Dr. Vogler den Bayerischen König Ludwig II. In Aschaffenburg begrüßen. Er begleitete den Monarchen bei seinen Rundgängen, zeigte ihm öffentliche Einrichtungen (Krankenanstalt, Institut der Englischen Fräulein) und stand neben dem Herrscher als die Bevölkerung bei Schlossbeleuchtung und Feuerwerk ihrem König zujubelten. Am Tage nach der Abreise König Ludwig II. Veröffentlichte das Intelligenzblatt eine Erklärung des Aschaffenburger Bürgermeisters: „Seine Majestät der König haben unmittelbar vor Allerhöchst ihrer Abreise den Unterzeichneten zur Audienz berufen, die Befriedigung über den Aufenthalt dahier ausgesprochen, und den Auftrag ertheilt, der Bürgerschaft wiederholt den Dank und die Anerkennung für den herzlichen Empfang und die vielfachen Beweise der Liebe und Anhänglichkeit auszusprechen.Ich beehre mich, dieses zur Kenntnis der Einwohner zu bringen.“ [1]

Zwei Jahre nach Amtsantritt hat Dr. Vogler um eine Rückversetzung an die Regierung von Würzburg - aus familiären Gründen - gebeten. Zum Assessor extra statum bei der königlichen Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg ernannt, wurde er am 31. Juli 1867 in einer feierlichen Sitzung verabschiedet. Magistratsrat Heinrich Reuß dankte dem scheidenen Bürgermeister für seine geleistete Arbeit zum Wohl der Stadt, wobei besonders der Einsatz um die Versorgung der Kriegsgefangenen und zur Behebung der gewaltigen Kriegsschäden, die am 14. Juli 1866 durch das Gefecht in der Fasanerie entstanden waren, hervorzuheben ist. In Abänderung vorheriger Pläne ging Dr. Vogler dann doch nicht nach Würzburg; er wurde am 4. Oktober 1867 Regierungsassessor an der königlichen Regierung von Schwaben und Neuburg. (1871 – 1875). 1876 verließ er endgültig den Untermain und arbeitete bis zu seinem Tode 1880 als Bezirksamtmann für die Kreise rechts und links der Isar in München.

Neben seiner beruflichen Arbeit widmete sich Dr. Vogler noch anderen Aufgaben, karitativer und wirtschaftlicher Art. In Hilders in der Rhön wurde auf seine Anregung hin eine „Beschäftigungsanstalt“ gegründet, die „sich auch auf die Unterbringung verwahrloster Kinder erstreckt“ und er setzte sich vorausschauend für den Bau einer Eisenbahnstrecke von Wertheim nach Gemünden am Main ein.

Dr. Bernhard Emil Vogler, eine Persönlichkeit, als typischer Repräsentant seiner Zeit. Beispielhaft waren sein Fleiß und seine Zielstrebigkeit, Eigenschaften, die für die Gründerzeit insgesamt prägend geworden sind. Er erhielt ein Ehrengrab im Münchener Nordfriedhof das heute noch besteht.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • Ritterkreuz I. Klasse des Kgl Bayerischen Verdienstordens vom Hl. Michael
  • Ritterkreuz I. Klasse des Großherzogl. Hessischen Verdienstordens Philipp des Großmütigen

Einzelnachweis

  1. "Intelligenzblatt" Nr. 274 vom 25. November 1866

Literatur

  • Carsten Pollnick: Aschaffenburger Stadtoberhäupter Würzburg: Volksblatt Verlagsgesellschaft mbH 1983, ISBN 3-429-00875-1

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Vogler (Familienname) — Vogler ist ein Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Joseph Vogler — Georg Joseph Vogler, auch Abbé Vogler oder Abt Vogler (* 15. Juni 1749 in Würzburg; † 6. Mai 1814 in Darmstadt) war ein deutscher Komponist, Organist, Kapellmeister, Priester, Musikp …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Vo — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Obernau am Main — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Ritter von Medicus — (* 11. November 1847 in Karlstadt am Main; † 30. März 1904 in Aschaffenburg) war ein Bürgermeister von Aschaffenburg. Leben Medicus wurde als Sohn des Gerichtsarztes Dr. Friedrich Medicus und seiner Ehefrau Auguste geb. Eschenbach, geboren. Nach… …   Deutsch Wikipedia

  • Magnus Will — (* 3. Januar 1834 in Wiesen; † 17. Mai 1896 in Aschaffenburg) war Jurist und von 1867 bis 1877 Bürgermeister der unterfränkischen Stadt Aschaffenburg im Freistaat Bayern. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Einzelnachweis …   Deutsch Wikipedia

  • Von Medicus — Friedrich Ritter von Medicus (* 11. November 1847 in Karlstadt am Main; † 30. März 1904 in Aschaffenburg) war ein Bürgermeister von Aschaffenburg. Leben Medicus wurde als Sohn des Gerichtsarztes Dr. Friedrich Medicus und seiner Ehefrau Auguste… …   Deutsch Wikipedia

  • Adalbert von Herrlein — Bürgermeister von 1835 1864 Adalbert Christoph Franz von Herrlein (* …   Deutsch Wikipedia

  • Aschaffenburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Pfaff — (* 6. Januar 1770 in Antwerpen; † 2. Mai 1845 in Aschaffenburg) war ein deutscher Handelsmann. Von 1818 bis 1824 war er der erste Bürgermeister der unterfränkischen Stadt Aschaffenburg im Freistaat Bayern. Leben Durch das neue Zweite… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”