Bernhard Weiß (Theologe)

Bernhard Weiß (Theologe)

Bernhard Weiß (* 20. Juni 1827 in Königsberg; † 14. Januar 1918 in Berlin) war ein evangelischer Theologe und Exeget und Textkritiker des Neuen Testaments.

Nach einem Studium der Theologie an den Universitäten von Königsberg, Halle und Berlin wurde er 1852 außerordentlicher Professor in Königsberg, 1862 ordentlicher Professor in Kiel und 1877 nach Berlin berufen. 1880 wurde er zum Oberkonsistorialrat ernannt.

1902 veröffentlichte er seine Übersetzung des Neuen Testaments, wobei er die Übersetzung Martin Luthers an die zwischenzeitlich gewonnenen textkritischen und sprachlichen Erkenntnisse anpasste.

Weiß’ textkritische Arbeiten sind heute weitgehend in Vergessenheit geraten. In jahrelanger Arbeit untersuchte er Tausende von Varianten in den Unzialhandschriften des griechischen Neuen Testaments und bewertete sie nach textkritischen und exegetischen Prinzipien. Trotz unterschiedlicher Methodik ist der resultierende Text bemerkenswerterweise dem von Westcott und Hort sehr ähnlich.

Eberhard Nestle in seinem Novum Testamentum Graece benutzte den griechischen Text von Bernhard Weiß (neben dem von Westcott-Hort und Tischendorf) als Basis für seinen Text.

Werke:

  • Exegetische und textkritische Kommentare zu allen Teilen des Neuen Testaments
  • Lehrbuch der biblischen Theologie des Neuen Testaments (1868, 9. Auflage 1903)
  • Das Leben Jesu (1882, 4. Aufl. 1902)
  • Lehrbuch der Einleitung in das Neue Testament (1886; 3. Aufl. 1897)
  • Das Neue Testament: Berichtigter Text (3 Bände, 1902)
  • Die Quellen des Lukasevangeliums (1907)

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