Bernhardskirche (Speyer)

Bernhardskirche (Speyer)
von Südosten
Glockenturm

Die katholische Kirche St. Bernhard in Speyer, meist bezeichnet als Bernhardskirche wurde in den Jahren 1953 bis 1954 erbaut und unter Anwesenheit französischer und deutscher Bischöfe als Friedenskirche eingeweiht, denn sie sollte als Symbol der Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich dienen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 1952 beriet sich das Speyerer Domkapitel über Feiern zum 800. Todestag des Heiligen Bernhard von Clairvaux, der an Weihnachten des Jahres 1146 im Speyerer Dom zum Kreuzzug aufrief. Es kristallisierte sich bald die Idee einer Pfarrkirche heraus, die als Friedenskirche der Völkerverständigung dienen sollte. Gleichzeitig war diese Kirche auch als Begräbniskirche des Domkapitels gedacht.

Die Hälfte der Bausumme wurde durch Sammlungen bei französischen Katholiken aufgebracht.

Am 23. August 1953 legte der Apostolische Nuntius Aloysius Muench, in Anwesenheit des deutschen Außenministers Heinrich von Brentano, des französischen Außenministers Robert Schumann und des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz Peter Altmeier den Grundstein. Geweiht wurde die Kirche am 26. September 1954 von Kardinal Joseph Wendel zusammen mit deutschen und französischen Bischöfen.

St. Bernhard war bis ca. 1982 eine eigenständige Pfarrgemeinde. Als der letzte Pfarrer, Roland Muy, der die Pfarrei viele Jahre lang geleitet hatte, aus persönlichen Gründen aus dem Kirchendienst ausschied, wurde die Pfarrei aufgelöst. Die Gläubigen wurden, je nach dem wo sie wohnten, auf die umliegenden Pfarreien (u.a. die Dompfarrei) verteilt.

Die Kirche gehört jetzt zur Dompfarrei und wird regelmäßig für die Hauptgottesdienste der Dompfarrei benutzt.

Architektur

Bernhardskirche von Westen

Die Kirche hat, was in Deutschland ungewöhnlich ist, einen frei stehenden Glockenturm und wurde auf Speyers Alten Friedhof errichtet. Der eigentliche Mittelpunkt des Friedensgedenkens ist die Pax-Christi-Kapelle in der Krypta der Kirche. Sie steht im Zusammenhang mit der Pax Christi-Bewegung.

Der Saalraum wurde im Wechsel von Ziegel und Sandstein errichtet.

Ausstattung

Glocken

Im Campanile hängen vier Glocken in der Schlagtonfolge c1-es1-f1-as1. Die große Glocke wiegt 1.680 kg und wurde zusammen mit den beiden kleineren Glocken im Jahre 1954 in der Glockengießerei Hamm/Frankenthal gegossen. Die zweite Glocke (es1) musste nach einem Sprung 1987 in der Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei neu gegossen werden. Im offenen Giebeltürmchen auf dem Kirchdach hängt die Totenglocke (Schlagton es2, 1954 v. Hamm); sie ist jedoch derzeit stillgelegt.

Literatur

  • Fr. Klotz: Die Friedenskirche St. Bernhard, Speyer am Rhein. Libertas Verlag für Kirche und Heimat, 1955. ISBN B0000BN5H6

Weblinks

 Commons: Bernhardskirche Speyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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