Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil

Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil
Eingangsbereich des Bergmannsheil

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil bildet eine nicht landeseigene Universitätsklinik am Klinikum der Ruhr-Universität Bochum.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zwischen 1888 und 1890 wurde das Bergmannsheil (damals: Bergbau-Berufsgenossenschaftliche Krankenanstalten Bergmannsheil) zur speziellen Unfallversorgung der Bergbauarbeiter errichtet, um einer größeren Anzahl von Arbeitern eine schnelle Behandlung zu ermöglichen.

1919 wurden eine Prosektur und 1920 eine „Innen- und Nervenabteilung“ eingerichtet, die 1929 ein eigenes Gebäude bezog. Die Prosektur ging später in das Institut für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum an den Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil über.

Während des Zweiten Weltkriegs legte die Organisation Todt unter dem Bergmannsheil ein System von Stollen zum Schutz gegen Luftangriffe an. In der Bombennacht des 4. November 1944 wurde das Krankenhaus vollständig zerstört.

Nach dem Wiederaufbau, der unter anderem durch Kompensation von Kohle, die beim Bau der Stollen gefunden worden war, gegen Baumaterialien finanziert werden konnte, wurden Abteilungen für Rückenmarkverletzte, Anästhesie, Radiologie und Nuklearmedizin, Schwerbrandverletzte, Plastische Chirurgie und mehrere Bereiche der Inneren Medizin eingerichtet.

Seit dem Jahr 1977 ist das Bergmannsheil eine Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen des Bochumer Modells.

Seit 1. Januar 2007 firmiert das Bergmannsheil nach Umwandlung der Rechtsform als „Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH“. Heute ist das Klinikum eine Akutklinik zur Maximalversorgung im weiten Umkreis.

Bekannte Mitarbeiter

Zahlen & Fakten

In 21 verschiedenen Kliniken und Fachabteilungen werden bis zu 624 Patienten gleichzeitig stationär behandelt. Das Bergmannsheil verfügt über 4 spezialisierte Intensivstationen, eine interdisziplinäre Intermediate Care-Station und 20 Normalstationen, darüber hinaus über eine Notfallaufnahme, mehrere Polikliniken und verschiedene Spezialambulanzen. Dadurch sichert die Klinik ein breites, hoch differenziertes Spektrum an medizinischen Leistungsbereichen ab. Mehr als 60.000 Patienten behandelt das Klinikum Bergmannsheil jährlich, über 10.000 Operationen, fast 3.000 Notarztwageneinsätze und 200 Hubschrauberanflüge gab es alleine im letzten Jahr. Knapp 2.000 Mitarbeiter sind an dem Universitätsklinikum beschäftigt. Neun angeschlossene Institute, sowie zahlreiche Tochterfirmen, Einrichtungen und kooperierende Praxen zur Weiterbehandlung der Patienten sind auf dem Bürkle-de-la-Camp-Platz, dem Klinikgelände mit einer Größe von über 72.000 m² konzentriert.

Bauarbeiten

Zur Zeit werden große Beträge in Erweiterungen und Bau neuer Bettenhäuser und Nebengebäude investiert.

Ein neues achtstöckiges Bettenhaus, dessen Baukosten rund 50 Millionen Euro betrugen, wurde im Dezember 2006 eröffnet. Das Haus, das alle anderen Gebäude überragt, stellt 2 Hubschrauberlandeplätze, 253 Bettenplätze mit sehr hohem Komfort und 41 Intensivüberwachungsbetten bereit. Großteilig finanziert wurde dieser Bau, sowie das ganze Klinikum durch seinen Träger, die Bergbau-Berufsgenossenschaft, die die gesetzliche Unfallversicherung aller deutschen Bergbau-Unternehmer ist.

Derzeit wird ein Verbindungsgang errichtet, der das Klinikum Süd (Häuser 1, 2 und 6 bis 16) mit dem Klinikum Nord (Häuser 3, 4 und 5) verbindet. Gleichzeitig wird Haus 6 erweitert. Im April 2008 wurde mit dem Bau eines mehrstöckigen Forschungsgebäudes zwischen den Häusern 2 und 10 begonnen.

Weitere Baumaßnahmen, die derzeit vorbereitet werden, umfassen u. a. die Sanierung und den teilweisen Neubau eines weiteren Bettenhauses (Haus 2) und die Erneuerung der Notfallaufnahme.

Forschung und Lehre

Die Einrichtungen und Institutionen zur direkten Behandlung der Patienten sind auch in universitäre Aufgaben der Forschung und Lehre eingebunden. Neben diesen und der Verwaltung sind darüber hinaus drei spezialisierte Forschungsinstitute an die Klinik angegliedert. Dabei handelt es sich um das BGFA - Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, ein Institut der Ruhr-Universität Bochum, das Institut für Gefahrstoff-Forschung (IGF), ein Institut der Bergbau-Berufsgenossenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, und das Institut für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum an den Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil.

51.46757.21138888888897Koordinaten: 51° 28′ 3″ N, 7° 12′ 41″ O

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