Besch

Besch
Besch
Gemeinde Perl
Ehemaliges Gemeindewappen von Besch
Koordinaten: 49° 30′ N, 6° 22′ O49.5047226.374167150Koordinaten: 49° 30′ 17″ N, 6° 22′ 27″ O
Höhe: 150 m ü. NN
Fläche: 7,82 km²
Einwohner: 1.304 (31. Dez. 2010)[1]
Eingemeindung: 1. Jan. 1974
Postleitzahl: 66706
Vorwahl: 06867
Besch (Saarland)
Besch

Lage von Besch in Saarland

Besch ist ein Ortsteil und Gemeindebezirk der Gemeinde Perl im Landkreis Merzig-Wadern (Saarland). Bis Ende 1973 war Besch eine eigenständige Gemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Besch hieß bei den Kelten vermutlich Bassius, bei den Römern Bessiacum bzw. Bessiacum. 893 findet Besch erstmals urkundliche Erwähnung: Die Trierer Abtei St. Maximin erhielt Besch von König Arnulf als Geschenk. Hierauf findet sich die Bezeichnungen Bessich, Biske, Piche und Becha.[2] 1433 kam Besch zu Burgund. Die nächsten Herren waren Habsburg, Spanien (1555) und die österreichischen Niederlande (1714). Nach der Besetzung durch die französischen Revolutionstruppen 1798 wurde Besch verwaltungsmäßig dem heute luxemburgischen Remich zugeordnet. 1816 wurde Besch preußisch.

Im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde zum 1. Januar. 1974 die bis dahin eigenständige Gemeinde Besch zusammen mit 13 anderen Gemeinden der damals neu gebildeten Gemeinde Perl zugeordnet.

Zwischen 1967 und 1992 befand sich im heutigen Industriegebiet direkt an der Mosel die CSL (Chemische Werke Saar-Lothringen), die nach Übernahme durch die Elf Aquitaine zugunsten der Chemischen Werke Leuna (Sachsen) geschlossen wurde. Dadurch verloren über 400 Arbeitnehmer aus der Region ihren Arbeitsplatz. Die ehemaligen Werkshallen sowie das Verwaltungsgebäude sind noch erhalten und zeugen von dieser Zeit. Die CSL erzeugte für einen internationalen Abnehmerkreis (hauptsächlich Möbelindustrie) Leim und Harnstoff. Aufgrund der günstigen Infrastruktur (eigener Hafen, Anbindung an das Gleisnetz der DB, wenige Autominuten nach Benelux/Frankreich und die bundesdeutschen Autobahnen) galt die CSL als stabiles zukunftsicheres Unternehmen.

Der Luxemburger Bauernverband hat entschieden, in Besch eine Futttermittelfabrik zu bauen (Baubeginn: Anfang 2012).[3]

Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Besch, die Werte von 1939 bis 1974 beruhen auf Volkszählungen:[1]

Jahr Einwohner
1939 827
1950 854
1961 938
1970 1.105
1974 1.216
2004 1.184
2010 1.304

Sehenswertes

Besch / Mosel mit Kriegsgräberstätte und St. Georg Denkmal

Die katholische Kirche (Schutzheilige: St. Margarethe) mit Trutzburgcharakter, direkt an der Mosel gelegen, ist der Dorfmittelpunkt. Das daneben befindliche Pfarrhaus ist nach Meinung anerkannter Historiker vermutlich 800 Jahre alt (Belege hierfür fehlen jedoch).

Kriegsgräberstätte

Gedenktafel

Die größte Kriegsgräberstätte des Saarlandes befindet sich in Besch. Sie ist sowohl den gefallenen Deutschen als auch Soldaten anderer Länder zur letzten Ruhestätte geworden. Geographisch liegt der Ehrenfriedhof in einer Linie mit dem Westwall (Reste sind noch als Friedhofsmauer im nahegelegenen Tettingen-Butzdorf zu sehen). Auf dem Friedhofgelände sind als Mahnmal noch Reste des Ende der 70er gesprengten Bunkers zu sehen. Der zweite Bunker lag 200 m weiter an der heutigen Kreuzung nach Nennig/Tettingen und wurde komplett gesprengt und unsichtbar gemacht. Unweit im Wald finden sich auch heute noch Reste der Bunkeranlage sowie zugeschüttete Zugangsschächte. Bis weit in die 70er waren im Bereich um den Friedhof Waffen- und Gerätefunde aus dem Zweiten Weltkrieg keine Seltenheit. Die Kinder spielten damals in den noch unverschütteten Bunkeranlagen. Heute hat sich die Natur die sichtbaren Reste überwiegend durch Wucherung wieder zurückgeholt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Statistische Übersicht Gemeinde Perl auf www.perl-mosel.de
  2. Gemeinde Perl, der Bürgermeister (Hrsg.): Die Gemeinde Perl im Dreiländereck an der Mosel. MDV, Merzig 2007, ISBN 978-3-938-415-27-6 S. 184.
  3. Jürgen Boie: Luxemburger investieren 23 Millionen Euro in Perl Trierischer Volksfreund, 6. November 2011.

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