Betriebswirt

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Der Betriebswirt ist eine höhere kaufmännische Qualifikation. Betriebswirte bearbeiten kaufmännische oder betriebswirtschaftliche Aufgabenstellungen in Unternehmensbereichen wie Marketing, Personal, Controlling, Rechnungswesen und Steuerwesen.

Inhaltsverzeichnis

Berufsbild

Betriebswirte sind auf Grund der zahlreichen neuen Bachelor Studiengänge zunehmend spezialisiert ausgebildet. Beispielhaft seien genannt die Spezialisierungen im funktionellen Bereich, wie Marketing, Produktion, Personal oder Steuern oder die Spezialisierung im institutionellen Bereich wie Bankwesen, Gesundheitswesen, öffentlicher Dienst oder Industrie. Betriebswirte ersetzen zunehmend auch die traditionellen kaufmännischen Ausbildungsberufe wie Industriekaufmann oder Bankkaufmann. Nur noch ein kleiner Bruchteil der Betriebswirte wird im Laufe seines Berufslebens noch Führungsaufgaben wahrnehmen. Im Bereich der betrieblichen Führungsaufgaben entsteht dem Betriebswirt heute zahlreiche Konkurrenz durch Volkswirte, Juristen und Ingenieure, die gleichberechtigt nebeneinander stehen und ebenso häufig wie Betriebswirte in Positionen wie Prokuristen oder Geschäftsführer zu finden sind. In den letzten Jahren ist im Zuge der Globalisierung von Arbeitsinhalten eine zunehmende Gewichtung der betriebswirtschaftlichen Ausbildung in Bezug auf Kompetenzen im Bereich von Sprachen und bei interkulturellen Fähigkeiten zu beobachten (sog. Schlüsselqualifikationen).

Fachkompetenzen

  • Im Bereich Marketing das Analysieren der Marktsituation, Marktforschung und die Festlegung der Elemente des Marketing-Mix, ggf. die Steuerung des Beschaffungsmarketing. Weiterhin Vertriebsleitung und Mitarbeiterführung im Verkauf, Reklamationssteuerung sowie Qualitätsmanagement im Hinblick auf Kundenbindung und Image.

Studium

Alternativ zur Berufsausbildung ist es auch möglich, Betriebswirtschaftslehre an einer Universität oder Fachhochschule zu studieren.

Diplom-Betriebswirt

An Fachhochschulen dauert das Diplomstudium der Betriebswirtschaftslehre sieben bis acht Semester, an der Universität acht bis zehn. Es gliedert sich in zwei Studienabschnitte: Das Grundstudium mit einer Studienzeit von drei bis vier Semestern dient der breiten Wissensvermittlung in den Grundlagenfächern Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Rechtswissenschaften, Mathematik, Wirtschaftsinformatik und Sprachen. Den Abschluss bildet das Vordiplom, das entweder grundstudiumsbegleitend oder als Abschlussprüfung durch schriftliche und mündliche Prüfungsleistungen in den Grundlagenfächern erlangt wird und den Beginn des Hauptstudiums ermöglicht.

Das Hauptstudium, welches sich an das Grundstudium anschließt, soll die Grundlagenfächer vertiefen und die Möglichkeit bieten, aus einer Auswahl betriebswirtschaftlicher Funktionsfächer wie bspw. Unternehmensführung, Finanzierung, Investition, Marketing, Personal und fachspezifischer spezieller Wirtschaftszweiglehren wie Bankbetriebslehre, Industriebetriebslehre, Immobilienökonomie, betriebswirtschaftliche Steuerlehre oder betriebswirtschaftliche Prüfungslehre eine Spezialisierung vorzunehmen. Das Hauptstudium dauert in der Regel drei bis fünf Semester.

Die Diplomprüfung wird über schriftliche und mündliche Prüfungsleistungen in den genannten Fächern sowie der Anfertigung einer Diplomarbeit abgeschlossen. Nach Absolvierung weitergehender Berufsprüfungen ist auch die Zulassung als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer möglich.

Im Rahmen des Bologna-Prozesses wurden die Diplomstudiengänge durch Bachelor- und Masterstudiengänge ersetzt. Daneben existiert das weiterbildende MBA-Studium, das nicht auf den Inhalten eines vorangehenden Bachelors aufbaut und sich an Absolventen anderer Fachrichtungen wie Ingenieure, Natur- und Geisteswissenschaftler, Juristen und Mediziner richtet, die sich auf Managementpositionen vorbereiten wollen und eine Alternative zu einem betriebswirtschaftlichen Aufbaustudium suchen. Es können sich jedoch auch Wirtschaftswissenschaftler durch ein MBA-Studium spezialisieren.

Berufliche Weiterbildung

Unterschiede ergeben sich im Wesentlichen bezüglich des zeitlichen Umfanges und der Art des Lehrganges (Vollzeit oder berufsbegleitend), der Zugangsvoraussetzungen sowie der Art des Abschlusses (als Staatsexamen oder Kammerprüfungen). Im Vergleich zu Hochschulabschlüssen bauen diese Lehrgänge auf einer Berufsausbildung und entsprechender Berufserfahrungen auf und sind stärker praxisbezogen konzipiert.

Diplom-Betriebswirt (BA)

Der Diplom-Betriebswirt (BA) wird von Berufsakademien nach dem Abschluss eines sechssemestrigen Ausbildungsganges[1] der Betriebswirtschaftslehre als staatlicher Abschluss vergeben. Er ist in einigen Bundesländern (Baden-Württemberg, Sachsen, Berlin) ein Ausbildungsabschluss im tertiären Bildungsbereich.[2] Abschlüsse von akkreditierten Bachelor-Ausbildungsgängen an Berufsakademien sind hochschulrechtlich Bachelorabschlüssen von Hochschulen gleichgestellt.[3]

Das Studium an einer Berufsakademie soll sich durch einen soliden Praxisbezug ausweisen, da es zusammen mit einer betrieblichen Ausbildung absolviert wird. Im Unterschied zu einem Studium an einer Hochschule ist das Fächerspektrum auf ein bestimmtes Fachgebiet/Berufsfeld wie z. B. Steuern und Prüfungswesen oder Dienstleistungsmarketing ausgelegt.

Unternehmen, die BA-Studenten betrieblich ausbilden, erwarten in der Regel ein überdurchschnittliches Abitur, insbesondere in den Fächern Mathematik und Deutsch, sehr gutes sprachliches Ausdrucksvermögen sowie Eigeninitiative und hohe Belastbarkeit.

Voraussetzungen
  • Fach- bzw. Allg. Hochschulreife
  • Abschluss eines Ausbildungsvertrages mit einem kooperierenden Unternehmen
Dauer
  • 6 Semester im dualen System, d. h. ca. 10 Wochen pro Semester wird an der BA unterrichtet. Die übrige Zeit verbringt der Student zur Erlangung berufspraktischer Kenntnisse und Fähigkeiten im jeweiligen Betrieb.
  • 1.800 bis 2.100 Unterrichtsstunden
Art der Abschlussprüfung
  • staatliche Abschlussprüfung

Diplom-Betriebswirt (DH)

Die Duale Hochschule Baden-Württemberg kann den staatlichen Abschluss Diplom-Betriebswirt (Berufsakademie) auf Antrag in den akademischen Grad Diplom-Betriebswirt (Duale Hochschule) nachgraduieren.

Staatlich geprüfter Betriebswirt

Der Staatlich geprüfte Betriebswirt (engl. State examined Business Manager) ist ein Abschluss, der durch ein zweijähriges Fachschulstudium in Vollzeit (optional vier Jahre Teilzeit) an Fachakademien oder Fachschulen für Wirtschaft nach mindestens 2.400 Stunden Lehrumfang über eine mit Erfolg abgelegte staatliche Prüfung an der Fachschule/Fachakademie erworben werden kann[4]. Die Prüfungsaufgaben werden an Fachschulen von den Lehrkräften erstellt und bedürfen der Genehmigung durch die zuständige staatliche Stelle[5], um einen Mindeststandard sicherzustellen[6]. An den bayerischen Fachakademien werden die Prüfungen dagegen zentral über das bayerische Kultusministerium erstellt.

Die berufliche Weiterbildung gliedert sich in ein betriebswirtschaftliches Grundstudium, welches die ersten beiden Semester umfasst und in ein Schwerpunktstudium im dritten und vierten Semester. Das Grundstudium beinhaltet einen umfangreichen allgemeinbildenden Anteil, der speziell zum Erwerb der Fachhochschulreife dient. Diese kann im Rahmen des Abschlusses unter bestimmten Voraussetzungen zusätzlich erworben werden. Im Schwerpunktstudium soll sich der Student darüber hinaus fundiertes Spezialwissen in einem von ihm zu wählenden Schwerpunktfach wie z. B. Marketing, Personalwesen, Finanzwirtschaft, Informatik oder Controlling aneignen.

Zum Abschluss des Schwerpunktstudiums wird eine Projektarbeit (auch Betriebswirtarbeit genannt) angefertigt. Sie besteht aus einer schriftlichen Arbeit, die durch eine Präsentation mit Kolloquium ergänzt wird. Mit dieser Betriebswirtarbeit sollen die Fachschüler zeigen, dass sie komplexere betriebliche Problemstellungen unter Einsatz der bisher erworbenen theoretischen Kenntnisse und ihrer berufspraktischen Erfahrungen analysieren, strukturieren und selbstständig lösen können. Die Fachschülerinnen und Fachschüler sollen nachweisen, dass sie im Sinne von Schlüsselqualifikationen an wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen herangeführt wurden sowie befähigt sind, fächerübergreifend zu denken, zu arbeiten und Arbeitsergebnisse angemessen zu präsentieren. Die Projektarbeit bezieht sich in der Regel auf eine konkrete betriebliche Fragestellung und ist fächerübergreifend angelegt. Sie soll sowohl einen betriebswirtschaftlichen als auch branchenbezogenen Schwerpunkt aufweisen.[7] Thema und Bewertung der Projektarbeit werden auf dem Abschlusszeugnis aufgeführt.

Voraussetzungen
  • Fachoberschulreife
  • kaufmännische Berufsausbildung
  • Abschlusszeugnis der Berufsschule
  • mindestens 12 Monate kaufmännische Berufserfahrung[8]

Die Bestimmungen der einzelnen Bundesländer können von den oben angegebenen Regelungen abweichen. Sondergenehmigungen können außerdem erteilt werden.

Dauer
  • 4 Semester in Vollzeit
  • 8 Semester in Teilzeit
  • 2400 bis 2800 Unterrichtsstunden
Art der Abschlussprüfung
  • staatliche Abschlussprüfung
Weitere Bildungsmöglichkeiten nach Abschluss der Ausbildung (Auszug)
  • Seit 2009 berechtigt die erfolgreich abgeschlossene staatliche Abschlussprüfung (Staatlich geprüfter Betriebswirt) in allen Bundesländern zum ordentlichen Studium an einer Fachhochschule oder Universität (allgemeiner Hochschulzugang), was jedoch in der Regel mit einem Beratungsgespräch oder einer Aufnahmeprüfung verbunden ist. Da der allgemeine Hochschulzugang keine zertifizierte (Fach-)Hochschulreife beinhaltet, ist weiterhin der Erwerb der Fachhochschulreife über eine Ergänzungsprüfung im Rahmen des Studiums zum staatlich geprüften Betriebswirt zu empfehlen.
  • Die Private Fachhochschule Göttingen (PFH) erkennt beim Studium zum Diplom-Betriebswirt den Abschluss des Staatlich geprüften Betriebswirt als Vordiplom an[9]. Für das Bachelor-Nachfolgemodell (Fernstudium BWL) wird der Einstieg ins 4. Semester empfohlen. Ähnliches gilt auch für andere Fernhochschulen in Deutschland.
  • Der Fachbereich Sozialökonomie der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in der Universität Hamburg (ehemals Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik) erkennt beim Studium zum Bachelor of Arts in Sozialökonomie vom Abschluss des Staatlich geprüften Betriebswirtes die Noten des Abschlusszeugnisses in einigen Fächern ohne Zusatzprüfung als Klausurnoten an, was ca. 60 Credit Points und damit ein Drittel der insgesamt benötigten Credit Points ausmacht. Dasselbe Verfahren hat sich auch an der staatlichen bayerischen Hochschule Landshut durchgesetzt.
  • An manchen englischen Universitäten (z.B. Liverpool,Lincoln) können staatlich geprüfte Betriebswirte in einem Jahr ein betriebswirtschaftliches Bachelor- und in einem weiteren Jahr ein Masterstudium abschließen[10].
Beispiele möglicher Tätigkeiten

Als Freiberufler nach § 18 EStG – beratender Betriebswirt lt. Bundesfinanzhof.[11] Dies eröffnet dem staatlich geprüften Betriebswirt ein breites Spektrum der selbstständig beratenden Tätigkeit.

Betriebswirt (HWK)

Der Fortbildungslehrgang Betriebswirt (HWK) ist die höchste Ausbildung im Handwerk, welche mit einer deutschlandweit anerkannten Fortbildungsprüfung vor der Handwerkskammer endet. Ziel dieser managementorientierten Fortbildung ist es, Meister, leitende Mitarbeiter sowie den Führungsnachwuchs auf Veränderungen – von komplexer werdenden Betriebsabläufen bis hin zu marktgerechten Entscheidungen – in klein- und mittelständischen Unternehmen vorzubereiten. Daher liegt in diesem Lehrgang der Schwerpunkt in der praxisorientierten Weiterbildung, damit der Betriebswirt (HWK) in der Lage ist, betriebswirtschaftliche Leitungsfunktionen wahrzunehmen, betriebliche Abläufe und Strukturen durch zeitgemäße Management-Techniken an veränderte Marktgegebenheiten anzupassen und eine entsprechende Personalentwicklung zu betreiben.

Inhalt und Dauer der Fortbildung

Durch das Institut für Technik und Betriebsführung (itb) wurde ein bundeseinheitlicher Rahmenplan mit 500 Stunden für diese Fortbildung entwickelt. In 25 Modulen á 20 Stunden wird Führungswissen aus folgenden Bereichen vermittelt:

  • Betriebswirtschaft
  • Organisation- und Planung (Betriebsorganisation, Auftragsorganisation, Zeitwirtschaft, Betriebsplanung, Materialwirtschaft); Marketing (Marktanalyse, Marketingziele und –strategien, Marktgestaltung, Verkaufstechniken); Finanz- und Rechnungswesen (Bilanz-analyse/Erfolgsrechnung, Betriebsabrechnung und Kalkulation, Finanzierung, Controlling)
  • Recht (Privat- und Prozessrecht; Arbeitsrecht; Steuerrecht und Sozialversicherung; Besondere Aspekte des Steuerrechts; Rechtliche Gestaltung des Betriebes)
  • Volkswirtschaftslehre (Grundlagen der Volkswirtschaftslehre; Ausgewählte volkswirt-schaftliche Fragen)
  • Personalführung und Personalentwicklung (Persönlichkeitsentwicklung; Führung und Motivation der Mitarbeiter; Mitarbeiterauswahl und Entlohnung; Rhetorik und Gesprächs-führung)
Prüfende Einrichtung

Die Prüfung zum/zur Betriebswirt/-in (HWK) wird durch die Handwerkskammern abgenommen. Die jeweils prüfende Handwerkskammer bestimmt einen Prüfungsausschuss, der für die Durchführung der Prüfungen verantwortlich zeichnet.

Prüfungszulassungsvoraussetzungen

Zur Prüfung zugelassen wird, wer einer der folgenden Abschlüsse nachweisen werden kann:

  • erfolgreich abgeschlossene Meisterausbildung oder eine gleichwertige Qualifikationen
  • abweichend davon kann zur Prüfung zugelassen werden, wer durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, dass er Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen erworben hat, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.
Finanzielle Fördermöglichkeiten

Teilnehmer können zur Förderung der Fortbildungskosten und Prüfungsgebühren Leistungen über das Meister-BAföG beantragen.

Geprüfter Betriebswirt (ehemals Betriebswirt IHK)

Der Geprüfte Betriebswirt ist eine kaufmännische Aufstiegsfortbildung, die mit einer öffentlich-rechtlich anerkannten Prüfung vor einer Industrie- und Handelskammer abschließt. Der Geprüfte Betriebswirt zählt zu den höchsten Abschlüssen der IHK in Deutschland. Als gleichgestellte Sonderform gibt es den Geprüften technischen Betriebswirt. Um eine dieser Qualifikationen zu erlangen muss man sich der entsprechenden Fortbildungsprüfung der zuständigen IHK unterziehen.

Geprüfte Betriebswirte sind befähigt, unternehmerisch kompetent, zielgerichtet und verantwortungsvoll Lösungen für betriebswirtschaftliche Problemstellungen der Unternehmen insbesondere im Zusammenhang mit den Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs entwickeln zu können. Dabei sind die ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimensionen eines nachhaltigen Wirtschaftens zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang üben sie folgende Aufgaben aus:

  • Strategiefindung und -umsetzung im Rahmen einer nachhaltigen Unternehmensführung
  • Gestaltung der organisatorischen Rahmenbedingungen des Unternehmens unter Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechniken
  • Auswahl und Einsatz der personalwirtschaftlichen Instrumente zur Sicherung der Unternehmensziele
  • Leitung und Koordination der betrieblichen Leistungsprozesse unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen.
Fortbildungsinhalte

Geprüfte Betriebswirte verfügen über Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen, die sie in der Regel durch eine einschlägige Berufsausbildung, einer Fachwirte- oder Fachkaufmannfortbildungsprüfung, mehrjährige Berufserfahrung sowie in einem gesonderten Vorbreitungslehrgang zur Prüfung erworben haben, der sie zu folgenden Qualifikationen befähigt:

Wirtschaftliches Handeln und betriebliche Leistungsprozesse

  • Marketing-Management
  • Bilanz- und Steuerpolitik des Unternehmens
  • Finanzwirtschaftliche Steuerung des Unternehmens
  • Rechtliche Rahmenbedingungen der Unternehmensführung
  • Europäische und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Führung und Management im Unternehmen

  • Unternehmensführung
  • Unternehmensorganisation und Projektmanagement
  • Personalmanagement
Fortbildungsdauer

Die Fortbildung zum Geprüften Betriebswirt umfasst gemäß IHK-Rahmenstoffplan ca. 750 Unterrichtsstunden[12] und wird von Weiterbildungsanbietern sowohl in Vollzeit[13] als auch berufsbegleitend zwischen dreieinhalb und 24 Monaten angeboten. Grundsätzlich besteht keine Pflicht, einen Vorbereitungslehrgang zu besuchen. Die Zahl der Unterrichtsstunden für eine Fortbildung stellt lediglich eine Empfehlung dar, von der abgewichen werden kann.

Prüfende Einrichtung

Zur Durchführung einer Prüfung zum/zur Geprüften Betriebswirt/-in wurde eine Rechtsverordnung des Bundes vom 12. Juli 2006 verabschiedet, die eine öffentlich-rechtliche Prüfung vor einer Industrie- und Handelskammer regelt. Die jeweils prüfende IHK bestimmt einen Prüfungsausschuss, der für die Durchführung der Prüfungen verantwortlich zeichnet.

Prüfungszulassungsvoraussetzungen

Zur Prüfung kann zugelassen werden, wer

  • eine mit Erfolg abgelegte IHK-Aufstiegsfortbildungsprüfung zum Fachwirt oder Fachkaufmann oder eine vergleichbare kaufmännische Fortbildungsprüfung nach dem Berufsbildungsgesetz nachweist oder
  • eine mit Erfolg abgelegte staatliche oder staatlich anerkannte Prüfung an einer auf eine Berufsausbildung aufbauenden kaufmännischen Fachschule und eine anschließende mindestens dreijährige Berufspraxis

nachweist.

Finanzielle Fördermöglichkeiten

Teilnehmer können zur Förderung der Fortbildungskosten und Prüfungsgebühren Leistungen über das Meister-BAföG beantragen.

Betriebswirt/-in (VWA)

Der Betriebswirt (VWA) wird von Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien (VWA) angeboten. Es gibt zwei unterschiedliche Varianten:

Abendstudiengang

Der Abendstudiengang richtet sich an kaufmännisch vorgebildete Person mit Berufserfahrung. Das Studium wird hierbei an 3-4 Abenden pro Woche berufsbegleitend durchgeführt und dauert sieben Semester.

Abiturientenstudiengang

Dieser Variante ist ausschließlich Abiturienten vorbehalten, diese müssen zudem einen Ausbildungsplatz bei einem Unternehmen haben. Im Regelfall werden die Studiengebühren und eine Ausbildungsvergütung vom Ausbildungsbetrieb gezahlt. Das Studium findet im Wechsel statt, den größeren Teil ist der Student in seinem Ausbildungsbetrieb um die praktischen Kenntnisse zu erwerben, für die theoretischen Kenntnisse besucht der Student jeweils in Vollzeitblöcken die Vorlesungen der VWA. Dauer des Studiums ist drei Jahre.

Voraussetzungen
  • Fachoberschulreife
  • kfm. Berufsausbildung
  • 1 Jahr kfm. Berufserfahrung
Dauer
  • durchschnittlich 900 Unterrichtsstunden berufsbegleitend
Art der Abschlussprüfung
  • institutsinterne Abschlussprüfung
Weitere Bildungsmöglichkeiten nach Abschluss der Ausbildung (Auszug)

Die VWA bieten verschiedene Aufbaustudiengänge an, so zum Beispiel zum Controller/in (VWA) oder zum Marketing- und Vertriebsmanager/in (VWA).

Andere bekannte Betriebswirte

  • Bankbetriebswirt/-in (Voraussetzung: Bankfachwirt),
  • Versicherungsbetriebswirt/-in (Voraussetzung: Versicherungsfachwirt),
  • Gepr. Technische/r Betriebswirt/-in (Voraussetzung: Fortbildungsprüfung zum Industriemeister oder gleiches Niveau),
  • Technische/r Fachwirt/-in HWK (Voraussetzung: Gewerblich-technische Ausbildung).

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 15. Oktober 2004
  2. Kultusministerkonferenz vom 29. September 1995
  3. KMK-Beschluss vom 25. Oktober 2004
  4. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002
  5. z. B. Hessen, Verordnung über die Ausbildung und Prüfung an Ein- und Zweijährigen Fachschulen in diesem Fall vom 7. Mai 2007, § 21
  6. Bauer, H. P.: Die Entwicklung der öffentlichen Fachschulen für Wirtschaft, Fachrichtung Betriebswirtschaft, in Hessen und deren Bewertung durch ihre Studierenden, 2001
  7. http://www.fachschule-fuer-betriebswirtschaft.de/
  8. http://www.kmk.org/doc/beschl/rvfachschul.pdf
  9. http://www.staatlich-gepruefte-betriebswirte.de/
  10. http://www.staatlich-gepruefte-betriebswirte.de/hochschulstudium.htm
  11. http://www.bfh.simons-moll.de/bfh_1991/XX910769.HTM
  12. IHK-Weiterbildungsprofil: Geprüfter Betriebswirt (IHK)
  13. HWBR Rostock: Geprüfter Betriebswirt(IHK) in 3 ½ Monaten

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