Biały Bór

Biały Bór
Biały Bór
Wappen von Biały Bór
Biały Bór (Polen)
Biały Bór
Biały Bór
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Szczecinek
Gmina: Biały Bór
Fläche: 12,8 km²
Geographische Lage: 53° 53′ N, 16° 50′ O53.88333333333316.833333333333Koordinaten: 53° 53′ 0″ N, 16° 50′ 0″ O
Höhe: 225 m n.p.m
Einwohner:

2219
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 78-425
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZSZ
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 20 Stargard SzczecińskiGdynia
DK 25 BoboliceOlesnica
Schienenweg: PKP-Linie 405: Piła-Ustka
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 43 Ortschaften
17 Schulzenämter
Fläche: 269,9 km²
Einwohner:

5264
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 20 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3215033
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Franciszek Kwaśniewski
Adresse: ul. Żymierskiego 10
78-425 Biały Bór
Webpräsenz: www.bialybor.com.pl

Biały Bór [ˈbʲawɨ bur]?/i (deutsch Baldenburg) ist eine Stadt mit Sitz einer Stadt- und Landgemeinde im Powiat Szczecinecki (Kreis Neustettin) in der Woiwodschaft Westpommern in Polen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt im Osten der Woiwodschaft Westpommern in Hinterpommern, und zwar am Schnittpunkt der Landesstraße 20 von Danzig nach Stargard Szczeciński (Stargard in Pommern) mit der Landesstraße 25 von Bobolice (Bublitz) nach Bydgoszcz (Bromberg) und weiter bis Oleśnica (Oels). Biały Bór liegt am Ostrand der Draheimer Seenplatte zwischen dem Labes- und dem Bölzigsee auf 182 Meter Meereshöhe. Es besteht Anschluss an die Bahnlinie Szczecinek (Neustettin) – Słupsk (Stolp).

Stadt Biały Bór (Baldenburg)

Geschichte

Der Landstrich, in dem später die Stadt Baldenburg gegründet wurde, gehörte im 12. und 13. Jahrhundert zum Herrschaftsbereich des Fürstenhauses der Samboriden. Nach deren Aussterben kam er im Ergebnis des pomerellischen Erbfolgestreits 1309 an den Deutschen Orden und bildete einen Teil der Komturei Schlochau des Ordensstaates. Die Christianisierung war vermutlich von Polen aus erfolgt, wofür die langdauernde kirchliche Zugehörigkeit zum Erzbistum Gnesen spricht. Vermutlich bestand nahe der späteren Stadt bereits ein slawisches Fischerdorf; überliefert ist ein namenloses Dorf vor der Stadt aber erst in Urkunden von 1410 und 1411.

Im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts begann der Orden, das Gebiet im Nordwesten seiner Komuturei Schlochau zu entwickeln. In diesem Zuge wurden Stadt und Burg Baldenburg angelegt. Die Stadt erhielt 1382 durch den Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein eine Handfeste (Stadtprivileg). Neue Handfesten wurden bereits 1395 durch den Hochmeister Konrad von Jungingen und 1408 durch den Hochmeister Ulrich von Jungingen ausgestellt. Die Handfesten gaben der Stadt Baldenburg das Stadtrecht nach Kulmer Recht, wiesen der Stadt Land und Fischereirechte zu und gaben ihr Rechte an den umliegenden Wäldern. Die Ordensburg Baldenburg ist erstmals 1383 als bezogen erwähnt. Sie wurde der Sitz eines Pflegers; die ersten namentlich überlieferten Pfleger sind Ulrich von Lichtenberg (1391) und Heinrich Krischwitz (1397). Das südwestlich der Stadt gelegene Dorf Bischofthum wurde 1408 durch den Hochmeister Ulrich von Jungingen dem Pfarrer von Baldenburg als Pfarrbesitz zugewiesen.

1408 wütete ein großer Brand in der Stadt. 1466 wurde der Ort ein Lehen Polens. 1691 erhielten Weber besondere Privilegien, welche zu verstärken Ansiedlungen von ihnen führten. Dadurch gab es 1624 53 Tuchmacher in Biały Bór. 1650 wird eine Schule eröffnet. Durch den Krieg gegen Schweden und eine Pestepidemie um 1710 stoppte der Aufschwung des Ortes. Im April 1765 wütete ein Brand in der Stadt und vernichtete 74 Häuser und 20 Scheunen. 1772 lebten 620 Einwohner in der Stadt.

1772 wurde Baldenburg Teil Preußens. Von 1818 bis 1919 gehörte Baldenburg zum Landkreis Schlochau und somit zur Provinz Westpreußen.

1875 wurde eine katholische Kirche errichtet. Drei Jahre später wurde die Stadt an das Schienennetz angeschlossen.

Nach der Annexion des überwiegenden Teils Westpreußens durch das neu erstandene Polen 1919 blieb der Kreis Schlochau mit Baldenburg bei Deutschland. Baldenburg gehörte zunächst zur 1922 gebildeten Grenzmark Posen-Westpreußen und kam mit deren Auflösung 1938 zur Provinz Pommern.

1939 lebten in der Stadt etwa 2.300 Menschen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort auf Grund seiner Lage zu einem wichtigen Verteidigungspunkt beim Anrücken der Roten Armee. Im Rahmen des Pommernwalls wurden Verteidigungsanlagen im Ort und dessen Umgebung errichtet. Am 26. Januar 1945 wurde der Ort von der Roten Armee eingenommen. Etwa 80 Prozent des Ortes waren zerstört. Zusammen mit ganz Hinterpommern wurde Baldenburg anschließend unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann die Zuwanderung von Polen und Ukrainern, die zunächst vorwiegend aus Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen und die dort an ihren Heimatorten von der zuständigen Sowjetkommandantur vor die Wahl gestellt worden waren, entweder eine andere Staatsangehörigkeit anzunehmen oder auswandern zu müssen. Es folgte die Vertreibung der verbliebenen deutschen Bevölkerung aufgrund der Bierut-Dekrete. 1957 lebten 1315 Menschen in Biały Bór, darunter auch viele Ukrainer polnischer Staatsangehörigkeit, die im Rahmen der Aktion Weichsel umgesiedelt worden waren.

Die Kirche der Geburt der Allerheiligsten Jungfrau Maria

Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Gmina Biały Bór

Allgemeines

Die Stadt- und Landgemeinde Biały Bór umfasst eine Fläche von 270 km² bei einer Einwohnerzahl von mehr als 5.000. Sie liegt im südlichen Osten der Woiwodschaft Westpommern unmittelbar an der Grenze zur Woiwodschaft Pommern.

Im Norden der Gemeinde erhebt sich mit 239,1 Metern der Burgwallberg als einer der höchsten pommerschen Berge.[3]

In der Gemeinde gelten zwei Postleitzahlen:

  • Drzonowo (Schönau) = 78-421
  • Biały Bór = 78-425.

Im Gemeindegebiet gibt es außer dem Bahnhof in Biały Bór noch die Bahnstation Drzonowo, beide an der Staatsbahnstrecke 405 Piła (Schneidemühl) - Ustka (Stolpmünde) gelegen.

Nachbargemeinden der Gmina Biały Bór sind:

Gemeindegliederung

Die Gmina Biały Bór untergliedert sich in 17 Ortsteile ("Schulzenämter") bei 43 Ortschaften insgesamt:

  • Ortsteile:
  • Biała (Groß Wittfelde)
  • Biały Dwór
  • Bielica (Fernheide)
  • Biskupice (Bischofthum)
  • Brzeźnica (Briesnitz)
  • Dyminek (Demmin)
  • Drzonowo (Schönau)
  • Grabowo (Grabau)
  • Kaliska (Schönberg)
  • Kazimierz (Kasmirshof)
  • Kołtki (Hölkenwiese)
  • Przybrda (Ebersfelde)
  • Sępolno Małe (Klein Karzenburg)
  • Sępolno Wielkie (Groß Karzenburg)
  • Stępień (Stepen)
  • Świerszczewo (Schönwalde)
  • Trzebiele (Neufeld)
  • Übrige Ortschaften:
  • Bagniewko (Rohrhof), Białka, Biskupice-Kolonia, Błogowo, Borzęcino (Borntin), Cieszęcino, Cybulin (Neuhof), Dalkowo (Wiesenberg), Dołgie (Dolgen), Domaradz, Donimierz, Jawory (Flußberg), Kamienna (Hohenstein), Kierzkowo, Koleśnik (Pulvermühl), Kosobudy, Linowo (Linow), Lubisz (Lubschendorf), Miłkowo (Mielenkamp), Miłobądz (Karlshof), Ponikwa (Steinberg), Radzewo, Rosłonki (Rosenhof), Rzyszczewko (Ristenkaten), Stepno und Zduny.

Verweise

Literatur

  • Hans Jakob Schmitz: Die Stadt Baldenburg und ihre Geschichte. Schneidemühl 1932.
  • August Blanke: Aus vergangenen Tagen des Kreises Schlochau. Schlochau 1936, S. 11–14.
  • Johannes Hinz, Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land, Augsburg, 1996
  • Wolfgang Kessler: Zur Geschichte von Baldenburg, einer Kleinstadt im Grenzland von Pommern, 2008, 28 Seiten.

Weblinks

 Commons: Biały Bór – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
  3. http://bip.bialybor.com.pl

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