AMB Generali

AMB Generali
Generali Deutschland Holding AG
Logo der Generali Deutschland Holding AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE0008400029
Gründung 2001
Unternehmenssitz Aachen
Unternehmensleitung

Dietmar Meister,
Vorstandssprecher

Mitarbeiter 15.202 (09/2008) [1]
Umsatz 13,769 Mrd. Euro (2007) [2]
Branche Versicherungen, Finanzdienstleistungen
Website

www.generali-deutschland.de

Die Generali Deutschland (bis 2008: AMB Generali) ist eine große deutsche Versicherungsgruppe. Sie besteht aus der Dachgesellschaft Generali Deutschland Holding AG (bis 2008: AMB Generali Holding AG), unter der etwa zwanzig deutsche Versicherungsunternehmen angesiedelt sind.

Die Generali Deutschland ist nach der Allianz der zweitgrößte Erstversicherer in Deutschland.[3] Sie ist ihrerseits in mehrheitlichem Besitz der italienischen Assicurazioni Generali S.p.A. mit Sitz in Triest.

Inhaltsverzeichnis

Aktuelles

Zum 1. Januar 2009 firmierte die Konzern-Holding zur Generali Deutschland Holding AG um. Ausschlaggebend für den Wegfall des Kürzels „AMB“ war nach Aussagen des Unternehmens[4], dass das Kürzel nicht mehr der aktuellen Konzernstruktur entspreche, ferner sei die Stärkung der Marke „Generali“ in Deutschland weiteres Motiv. Vorstandssprecher Dietmar Meister verlautbarte hierzu: „Durch die Angleichung unseres Auftritts an das internationale Corporate Design der Generali Gruppe signalisieren wir noch deutlicher die Zugehörigkeit zu einem starken, internationalen Verbund.“[4]

Kennzahlen

Der Gesamtkonzern der Generali erzielte im Geschäftsjahr 2007 Brutto-Prämieneinnahmen von 11,771 Mrd. € (2006: 11,743 Mrd. €). Inklusive Sparanteilen aus Lebensversicherungen und Beiträgen aus Investmentverträgen ergibt sich ein Gesamtumsatz von 13,769 Mrd. € (2006: 13,408 Mrd. €). Die Mitarbeiterzahl sank gegenüber 2006 von 17.606 auf 15.994. Das Konzernergebnis belief sich 2007 auf 499 Mio. € (2006: 451 Mio. €).

Es sind 53.679.994 Aktien der Generali Holding AG ausgegeben. Es handelt sich um Inhaberaktien, die als Stückaktien gehandelt werden. Die Aktien sind unter der ISIN DE0008400029 und der WKN 840002 börsennotiert; das Börsenkürzel ist „AMBG“ (bei Reuters) beziehungsweise „AMB2“ bei Bloomberg.[5] Der Jahresschlusskurs 2007 bei XETRA betrug 106,75 €. Die Aktie ist Bestandteil des Börsenindex MDAX.

Der Konzern-Lagebericht zum 30. September 2005 weist unter anderem folgende Eckzahlen aus:

Für das abgelaufene Zeitjahr
Gesamtbeiträge 9.449 Mio. €
Erträge aus Kapitalanlagen 2.670 Mio. €
Leistungen −7.919 Mio. €
Steuern −263 Mio. €
Zum 30. September 2005
Kapitalanlagen 78.742 Mio. €
Assets under Management 90.183 Mio. €
Eigenkapital 3.682 Mio. €
Rückstellungen 75.052 Mio. €

Am 31. Dezember 2007 beschäftigte die Generali Deutschland Holding AG 15.536 Mitarbeiter. Hierfür entstand ein Personalaufwand von 1.052 Mio. €. Die Aktien des an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelten Unternehmens stiegen von einem Kurswert von 60 € zum Jahresbeginn 2005 fast kontinuierlich auf 100 € im Februar 2006. Damit liegt der Börsenwert bei 5,4 Milliarden Euro. Die Aktie ist unter anderem im MDAX enthalten. Der Mutterkonzern hält knapp 85 % der Aktien. Durch Verschlankung seiner Strukturen will der Konzern sein Ergebnis bis 2008 von 410 Mio.€ auf 450 Mio. € steigern. Dies wird hauptsächlich durch Arbeitsplatzabbau erwirtschaftet. [2]

Gremien

Den Vorstand der Generali Deutschland Holding AG bilden Dietmar Meister (Vorstandssprecher), Christoph Schmallenbach und Winfried Spies.

Der Aufsichtsrat besteht aus Wolfgang Kaske (Vorsitzender), Monika Hendricks (stellvertretende Vorsitzende /Arbeitnehmervertreterin), Sergio Balbinot (Geschäftsführer des Mutterkonzerns), Antoine Bernheim, Helmut Kohl, Gerardo Broggini, Reinfried Pohl, und Wilhelm Winterstein sowie, als Arbeitnehmervertreter, Michael Kuß, Martin Lemcke, Marlies Pörtner, Rolf Stockem, Karl-Rupert Hasenkopf, und Maximilian Jetzlsperger (Stand Januar 2009).

Beteiligungen

Zu 100 % unter dem Dach der Generali Deutschland Holding AG arbeiten unter anderem folgende Versicherer und Finanzdienstleister:

Zudem besteht eine 30-%-Beteiligung an der Generali Investments S.p.A. in Triest, deren Tochtergesellschaft Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH in Köln als Vermögensverwalter und Fondsgesellschaft für die Generali Gruppe agiert. Hinzu kommen die Generali Immobilien GmbH und die Generali Employee Benefits GmbH als nicht konsolidierte Gesellschaften und Mehrheitsbeteiligungen an der Generali Lloyd GmbH und der Generali Lloyd AG. Mit der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG) besteht eine Kooperationsvereinbarung, bei einer Beteiligung von 40% minus zehn Aktien. Mit der Commerzbank besteht eine enge und langfristig ausgelegte gegenseitige Vertriebskooperation, 1998 hielt Generali 9,9 % der Commerzbank-Aktien. Zu weiteren Minderheitsbeteiligungen gehört die Allgemeine Wohnungsvermögens-Aktiengesellschaft (ALLWO).

Generali Zukunftsfonds

Der Generali Zukunftsfonds geht zurück auf den Gründer der Aachener und Münchener Feuerversicherung, David Hansemann, der 1824 verfügt hatte, dass jeweils die Hälfte des jährlichen Gewinnes für soziale und kulturelle Zwecke eingesetzt werden solle.

Im Jahre 1858 überreichte auf Betreiben des Generaldirektors dieser Versicherung Friedrich Adolph Brüggemann zusammen mit seinem Verwaltungsratsvorsitzenden Robert Oskar Julius von Görschen sowie einflussreichen Aachener Kaufleuten, Fabrikanten und reichen Privatiers der amtierende Aachener Regierungspräsident Friedrich von Kühlwetter an König Friedrich III. eine Spende der Aachener und Münchener Mobiliar-Feuer-Versicherungs-Gesellschaft für wohltätige Zwecke in Höhe von 5.000 Talern. Dies geschah anlässlich eines Zwischenstopps des Königs in Aachen während einer Rückreise von London nach Potsdam. Diese Spende wurde vom König angewiesen als Anschubfinanzierung für die Gründung einer polytechnischen Schule in Aachen, der späteren Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH Aachen). Daraus entstand 1865 im Sinne der Stiftungsverfügung von David Hansemann unter anderem die Idee der Gründung der Friedrich-Wilhelm-Stiftung [6], die jetzt unter dem Dach der Generali Deutschland angesiedelt ist. Die Zielsetzung dieser Stiftung ist, rund 40.000 Euro jedes Jahr an die neun Fakultäten der RWTH sowie bis zu 2.500 Euro an die 16 besten Diplom- oder Magisterarbeiten, die 15 besten Dissertationen und die zwei besten Habilitationen nach festgelegten Kriterien zu vergeben.

Ein weiterer Förderbereich des Zukunftsfonds ist die 1962 gegründete Carl-Arthur Pastor-Stiftung [7], deren Ziel es ist, besonders begabte Auszubildende und Studierende mit Stipendien zu unterstützen sowie Ingenieursleistungen durch den Preis der Aachener und Münchener für Technik und angewandte Naturwissenschaften in Höhe von 30.000 Euro zu fördern.

Ein dritter und nicht unwesentlicher Fördertopf steht den Bürgern für ihre Bildung, Gesundheit, Kultur und Umwelt zur Verfügung und bezieht sich ebenfalls auf das Vermächtnis von David Hansemann. So konnte in der Vergangenheit nicht nur der Bau des Polytechnikums bezuschusst werden, sondern auch der Neubau des Einhard-Gymnasiums Aachen (1886) und anderen Schulen, der Bau von Denkmälern (David Hansemann Monument und Bismarckturm in Aachen) und Wirtschaftsförderungsmaßnahmen beispielsweise für die Feuerspritzen- und Glockengießereifirma Joseph Beduwe sowie in der heutigen Zeit Projekte wie die Seniorenbildung EFI Deutschland (Erfahrungswissen für Initiativen) oder die Stiftung Bürger für Bürger und noch vieles mehr [8].

Seit 2008 wird außerdem das bürgerschaftliche Engagement der so genannten Generation 50 plus gefördert. Das hierfür aufgelegte Corporate-Citizenship-Programm Bürger unternehmen Zukunft unterstützt lokale, regionale und bundesweite Projekte, in denen ältere Menschen freiwillige Hilfe leisten. Als wissenschaftliche Grundlage dient in erster Linie der Engagementatlas 2009. Die Studie analysiert Art und Umfang des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland wie auch dessen zukünftiges Potenzial.

Geschichte

Historisches Logo bis Ende 2008

1998 erwarb die italienische Assicurazioni Generali eine Mehrheitsbeteiligung von gut 65 % an der AMB Aachener und Münchener Beteiligungs-AG, der heutigen Generali Deutschland Holding AG. In den Folgejahren wurden weitere deutsche Versicherungsunternehmen erworben und zusammen mit bereits bestehenden Beteiligungen des Mutterkonzerns in die Holding eingegliedert. Die Holding hat die Aufgabe, die deutschen Beteiligungen des Konzerns zu bündeln und produktübergreifend zu steuern. Im November 2002 wurde der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl in den Aufsichtsrat berufen. Im Januar 2004 verkaufte die Allianz AG ihren 9,5-prozentigen Aktienanteil. Über ihre Töchter hat die Generali Deutschland insgesamt 13,5 Millionen Kunden.

Hinweis

Es ist zwischen den folgenden drei Unternehmungen zu unterscheiden:

  • Assicurazioni Generali (Triest) - ist der italienische Mutterkonzern
  • Generali Deutschland Holding AG (Aachen) - ist die deutsche Holdingsgesellschaft, unter der mehrere Versicherungsgesellschaften gebündelt sind
  • Generali Versicherungen (München) - sind die unter dem Namen Generali auf dem Markt auftretenden Lebens- und Sachversicherung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Generali Deutschland Holding AG: Dritter Quartalsbericht 2008. Abgerufen am 25. Januar 2009. (PDF)
  2. a b Generali Deutschland Holding AG: Konzern-Geschäftsbericht 2007. Abgerufen am 25. Januar 2009. (PDF)
  3. AMB Generali überholt die Ergo (Bericht vom 20. März 2008.
  4. a b Neuer Name: Aus AMB Generali Gruppe wird Generali Deutschland Gruppe, Pressemitteilung vom 2. Januar 2009.
  5. Angaben des Unternehmens.
  6. Friedrich-Wilhelm-Stiftung: [1]
  7. Carl-Arthur Pastor-Stiftung: [2] und Carl-Arthur Pastor-Stipendien: [3]
  8. Zukunftfonds Bürgerprojekte: [4]

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