Blitz Basic

Blitz Basic

Blitz Basic ist eine Programmiersprache, die sich an der Basic-Syntax orientiert und sich vor allem zum Programmieren von PC-Spielen eignet.

Blitz Basic entstand auf dem Amiga. Nach dem Untergang der Homecomputer beschloss der Autor Mark Sibly, Blitz Basic auf den PC für Windows zu portieren. Mittlerweile wird beim aktuellen BlitzMax-Ableger auch Macintosh und Linux berücksichtigt. Aus dieser Familie stammen folgende Sprachvarianten: Blitz2D, Blitz3D, BlitzPlus und BlitzMax. Blitz2D wird heute allerdings nicht mehr weiter entwickelt, da BlitzPlus und Blitz3D den vollen Sprachumfang von Blitz2D besitzen. Es existiert jedoch noch eine Demoversion von Blitz2D, die unbegrenzt genutzt werden kann und somit zum Lernen sehr gut geeignet ist.

Inhaltsverzeichnis

Amiga

Blitz Basic

Blitz Basic ist ein Dialekt der BASIC-Programmiersprache. Der Compiler kam Anfang der 90er Jahre für den Amiga auf den Markt. Mark Sibly von Acid Software in Neuseeland hatte ihn im Hinblick auf die Programmierung von Computerspielen entwickelt. Er enthält zusätzliche Sprachelemente und Funktionen, die es erlauben, ohne größere Vorkenntnisse Multimediaanwendungen und Spiele zu schreiben. Der Vorteil von Blitz Basic im Bereich der Spieleprogrammierung ist, dass die Programmiersprache im grafischen Bereich sehr schnell arbeitet.

Blitz Basic 2

Mit Blitz Basic 2 konnte man später noch Workbench-Anwendungen schreiben, außerdem wurden eine Menge neue Befehle hinzugefügt. Blitz Basic 2 wurde gegen Ende des Amigas zur Open Source AmiBlitz, welche immer noch intensiv weiterentwickelt wird.

PC

Blitz2D

Anfang 2000 begann dann die Entwicklung von Blitz Basic für den PC, einer 2D-Spieleprogrammiersprache basierend auf DirectX 7.0 mit einer Menge Features.

Hiermit kann man die Basic-Grundsyntax benutzen (beispielsweise If-Statements sowie For- und While-Schleifen). Man kann 2D-Grafiken und Sound ausgeben. Es basiert auf DirectX 7.0, welches die meisten Befehle zur Verfügung stellt, die man für 2D Spiele braucht. Da DirectX abwärtskompatibel ist, ist es zum jetzigen Zeitpunkt unter allen Windows Versionen anzuwenden, welchen DirectX 7.0 oder höher zur Verfügung steht.

Blitz3D

Blitz3D
Blitz3DLogo.png
Blitz3D Logo
Basisdaten
Erscheinungsjahr: 2001
Entwickler: Blitz Research Ltd.
Aktuelle Version: 1.105  (Frühjahr 2010)
Einflüsse: BlitzBasic
Betriebssystem: Windows
Lizenz: Kommerziell
blitzbasic.com

Blitz3D kam nach ca. 68 Updates (bis v1.68) neu hinzu. Es fügte Blitz Basic mehr als 200 3D-Befehle hinzu. Mit dem Update 1.78 wurde der Compiler von der IDE getrennt. Die derzeitig neuste Version von Blitz3D ist 1.105.

Auch hier kann der Basic-Grundsyntax benutzt werden. Grundsätzlich steht der volle Sprachumfang von Blitz2D zur Verfügung. Neu hinzugekommen ist die Unterstützung von 3D-Objekten. Auch Manipulationen der 3D-Umgebung sind möglich. Wie bei Blitz2D kommt DirectX 7.0 zum Einsatz, wodurch Kompatibilität zu aktuelleren Versionen gewährleistet ist. Einarbeitungszeit ist hier allerdings vonnöten. Außerdem sollte man sich schon prinzipiell mit 3D-Game-Design beschäftigt haben. Die GUI-Befehle der BlitzPlus-Version sind nicht enthalten, allerdings gibt es für Blitz Basic und Blitz3D mittlerweile BlitzUI, eine kostenlose Erweiterung, welches die Sprachen um GUI-Funktionen erweitert. Die BlitzUI („Blitz User Interface“) für Blitz3D und BlitzBasic ermöglicht eine Annäherung an die Windows-typische Benutzeroberfläche wie unter anderem Menüleisten und Dropdown-Menüs, verwendet jedoch im Gegensatz zu BlitzPlus nicht die Windows Standard-GUI. Blitz 3D soll nicht mehr weiterentwickelt werden, da die Zukunft BlitzMax gehören soll.

Blitz3D SDK

Das Blitz 3D SDK gibt die Funktionen von B3D für andere Sprachen wie C++ oder auch BlitzMax frei. Da nicht alle B3D Befehle enthalten sind, gibt es keine Lösung für das Problem BlitzMax/3D. Zudem ist das SDK an Windows gebunden (Grafik- und Tonanweisungen laufen nur unter Direct X).

BlitzPlus

BlitzPlus
BlitzPlusLogo.png
BlitzPlus Logo
Basisdaten
Erscheinungsjahr: 2001
Entwickler: Blitz Research Ltd.
Aktuelle Version: 1.47  (22. November 2009)
Einflüsse: BlitzBasic
Betriebssystem: Windows
Lizenz: Kommerziell
blitzbasic.com


BlitzPlus kam 2003 als Download-Version dazu, und löste somit Blitz Basic ab. BlitzPlus beinhaltet neben dem Befehlssatz von Blitz Basic noch Befehle zur Erzeugung einer GUI. BlitzPlus beinhaltet alle Blitz2D-Befehle, allerdings ist es nicht 3D-fähig. Im Gegensatz zu Blitz2D wird es allerdings heute noch vertrieben. Dennoch wird diese Sprache nur von sehr wenigen verwendet.

Zur Programmierung aufwändigerer Anwendungen stehen Programmiersprachen wie z. B. Visual Basic von Microsoft oder Delphi von Borland zur Verfügung. BlitzPlus hingegen wird wegen der Möglichkeit, auf einfachste Weise eine Windowstypische Benutzeroberfläche zu integrieren, zunehmend geschätzt von Entwicklern, die früher Batches (Stapelverarbeitung) programmiert haben, da durch die Benutzeroberfläche die mit BlitzPlus einfach zu erstellenden Stapelverarbeitungen im Gegensatz zu den früheren.BAT-Dateien auch vom ungelernten Anwender einfach bedient werden können. BlitzPlus ist somit eine Programmiersprache für Entwickler, für welche die Anwendungsentwicklung nicht die Hauptaufgabe ist, sondern ein zusätzliches Hilfsmittel, das in erster Linie die Anforderungen schneller Erlernbarkeit und effizienter, komprimierter Sprachgrammatik stellt, so wie sie der Grundgedanke aller BASIC-Dialekte ursprünglich implizierte.

Multiplattform

BlitzMax

BlitzMax
BlitzMaxLogo.png
BlitzMax Logo
Basisdaten
Paradigmen: objektorientiert, imperativ, modular, reflektiv
Erscheinungsjahr: 2004
Entwickler: Blitz Research Ltd.
Aktuelle Version: 1.42  (März 2011)
Typisierung: statisch, schwach
Einflüsse: BlitzBasic, Blitz3D
Betriebssystem: Windows, Mac OS X, Linux
Lizenz: Kommerziell
blitzmax.com


BlitzMax erschien im Dezember 2004. Damit lassen sich nicht nur Spiele (auf OpenGL oder DirectX), sondern auch Anwendungen unter Windows, Mac OS X und Linux erstellen. Ganz neu ist die Möglichkeit, objektorientiert zu programmieren. Zudem wird der Quelltext komplett in Maschinensprache compiliert. Somit sind BlitzMax-Programme in etwa so schnell wie Anwendungen, die in C geschrieben wurden. Außer der Möglichkeit objektorientiert zu programmieren, können jetzt Pointer genutzt werden. Die Programmiersprache nutzt zum Kompilieren den FASM und kann Assembler Quelltexte sowie GCC kompilierte Module einbinden.

Einer der wichtigsten Aspekte von BlitzMax ist die Möglichkeit, vorkompilierte Module einzubinden und selbst Module zu erstellen und zu kompilieren. Die gesamte Sprache ist somit modular aufgebaut; es gibt sowohl von BlitzResearch Inc. selbst geschriebene Module, als auch solche, die die BlitzBasic-Community hervorgebracht hat. Zu vielen Modulen wird der Quelltext mitgeliefert, so dass Modifikationen durch den Programmierer möglich sind.

BlitzMax stellt den jüngsten Spross der Blitz-Familie dar. Es beherrscht mit einigen Ausnahmen auch 2D und die BB Grundsyntax (mit minimalen Abweichungen). Außerdem unterstützt es OpenGL und DirectX. Das wichtigste an BlitzMax ist die Kompatibilität mit Windows, Linux und Mac ohne Quellcodeänderung. Dieser muss lediglich auf jeder Plattform kompiliert werden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist keine offizielle 3D-Erweiterung verfügbar, eine 3D Engine auf OpenGL-Basis ist allerdings momentan noch in Arbeit.

Bereits erschienen hingegen ist das offizielle GUI-Modul, mit dem sich ähnlich BlitzPlus Anwendungen erstellen lassen, allerdings mit den allgemeinen Vorteilen von BMax. Weitere wichtige Funktionalitäten sind das Reflection-Modul, das in BlitzMax 1.26 hinzugefügt wurde, sowie die Lua- und Thread-Module welche in Version 1.32 dazu kamen.

Umfang

Blitz Basic ist eine umfangreiche Programmiersprache mit gleichnamiger Entwicklungsumgebung. Seit BlitzMax lassen sich auch Programme für Mac OS X und Linux erstellen. Geeignet ist Blitz Basic sowohl für 2D als auch für 3D Grafiken und kann damit auch für anspruchsvolle Applikationen ohne technische Einschränkungen eingesetzt werden.

Da man z. B. mit BlitzPlus auf die Windows-API zugreifen kann, ist Blitz Basic auch für normale Anwendungen nutzbar, kommt aber im Vergleich zu Sprachen wie Visual Basic oder Delphi seltener dafür zum Einsatz.

Literatur

  • René Meyer: Jetzt lerne ich Spiele programmieren mit Blitz Basic. Blitzschnell zum eigenen Spiel. Markt und Technik, München 2003, ISBN 3-8272-6544-4 (Behandelt hauptsächlich die 2D-Programmierung.)
  • René Meyer: Hack ’n’ play – Spiele programmieren. Markt und Technik, München 2002, ISBN 3-8272-6317-4 (Behandelt nur die 2D Programmierung.)

Weblinks

Wikibooks Wikibooks: BlitzBasic-Community-Tutorial – Lern- und Lehrmaterialien

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