Blow (Film)

Blow (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Blow
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2001
Länge 124 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Ted Demme
Drehbuch David McKenna,
Nick Cassavetes,
Bruce Porter (Roman)
Produktion Denis Leary,
Ted Demme,
Joel Stillerman
Musik Money Mark,
Graeme Revell
Kamera Ellen Kuras
Schnitt Kevin Tent
Besetzung

Blow ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 2001. Er entstand unter der Regie von Ted Demme und basiert auf der Lebensgeschichte von George Jung, der in den 1970er und 1980er Jahren als der größte Kokaindealer der USA galt. Der Titel kommt von der Slang-Bedeutung des Wortes „blow“ im Englischen für Kokain.

In den Hauptrollen spielen Johnny Depp und Penélope Cruz. Die Deutsche Franka Potente spielte in einer Nebenrolle.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

George Jung wächst in einer zerrütteten Familie auf und muss mit ansehen, wie sich sein geliebter Vater Fred als Heizungsinstallateur abrackert, die Mutter jedoch nicht zufriedenstellen kann. Schon bald wird ihm klar, dass er nie so leben möchte. Nach der Schulzeit wandert er mit seinem Freund Tuna nach Kalifornien aus. Es ist die Zeit der Hippies. Am Strand lernt er Marihuana kennen und die Stewardess Barbara. Durch sie kommt er mit dem Friseur Derek Foreal zusammen, dem örtlichen Marihuana-Dealer. George steigt ins Dealergeschäft ein und kann sich bald mit Hilfe von Barbara, die als Stewardess zwischen den Küsten pendelt, auch an der Ostküste einen großen Kundenstamm aufbauen. Da die Nachfrage rasant steigt, reist er nach Mexiko, um direkt von einem Marihuanaproduzenten größere Mengen zu kaufen. Diese transportiert er mit einer Cessna, die er vorher mit Tuna geklaut hat.

Eines Tages wird George mit mehr als 330 kg Marihuana erwischt und zu einer Haftstrafe verurteilt. Er tritt die Haft jedoch nicht an, sondern taucht unter, um bis zu ihrem Tod bei der krebskranken Barbara zu bleiben. Als er, immer noch auf der Flucht vor dem Gesetz, seine Eltern besucht, alarmiert seine Mutter die Polizei, da sie seine Geschäfte nicht duldet und zu ihm ein äußerst angespanntes Verhältnis hat. So wird er doch noch inhaftiert.

Im Gefängnis lernt George den Kolumbianer Diego Delgado kennen. Dieser macht ihn auf Kokain aufmerksam und verhilft ihm nach ihrer Entlassung zu einem Treffen mit kolumbianischen Dealern. Nach ein paar kleineren Deals lernen sie schließlich Pablo Escobar kennen; auch genannt: El Patrón. Sie kommen mit ihm ins Geschäft und beginnen, Kokain von Kolumbien in die Staaten zu importieren, was George vor allem durch die Hilfe von Derek gelingt, seiner geheimgehaltenen „California-Connection“. Dort wird der Bedarf der Kundschaft aus dem Musik- und Showbusiness so groß, dass George der größte Kokaindealer der USA wird. Innerhalb kurzer Zeit verdient er Millionen von Dollar, die er auf einer Bank in Panama deponiert.

George lernt Mirtha kennen, eine junge Kolumbianerin und Verlobte eines seiner Partner. Sie verlieben sich und feiern das Leben mit Alkohol und Drogen (insbesondere Kokain). George wird stark süchtig und verliert teilweise den Bezug zur Realität. Seine Geschäftspartner – besonders Diego Delgado – nutzen die Gunst der Stunde und beginnen, ihn aus dem Geschäft zu drängen. Dies gelingt ihnen, nachdem George nach einem Streit mit Diego die Identität Derek Foreals preisgibt. Bald darauf erfährt er, dass Diego hinter seinem Rücken mit Derek zusammenarbeitet, und er selbst somit aus dem Geschäft gedrängt wurde.

Bei der Geburt seiner Tochter Kristina bricht George im Kreißsaal zusammen. Der behandelnde Arzt macht ihn später auf die Auswirkungen seiner Sucht aufmerksam, und George bekommt sein Leben soweit in den Griff, dass er clean wird. An seinem Geburtstag wird George erneut verhaftet. Um seine Familie zu entlasten, unterschreibt er einen Handel mit der Staatsanwaltschaft, nimmt alle Schuld auf sich und kommt auf Kaution frei. Als er in Panama sein Geld abheben will, wird ihm erklärt, dass der Staat seine Konten eingefroren hat – beziehungsweise, dass die Bank, die das Geld verwaltet hat, inzwischen von Noriegas Regime zwangsenteignet wurde.

Mirtha will vom bisherigen Lebensstandard jedoch nicht abrücken und entfernt sich von George, weil es plötzlich kein Geld mehr gibt. Daraufhin versucht George erneut einen speziellen Kokaindeal. Bei einer Autofahrt gerät er dermaßen mit Mirtha in Streit, dass der Wagen von der Straße abkommt. Ein Polizeiwagen, der zufällig hinter ihnen fährt, stoppt den Wagen, und die Polizisten versuchen Mirtha zu beruhigen. Diese verrät, wer George ist, und als Folge wird er verhaftet. Als George im Gefängnis ist, trennt sich Mirtha von ihm. Auch seine Tochter Kristina ist enttäuscht. Nach der Entlassung kann George jedoch langsam wieder eine Beziehung zu ihr (inzwischen ungefähr neun Jahre alt) aufbauen. Beide wollen miteinander leben, Mirtha jedoch verlangt im Gegenzug Geld für den Unterhalt, da sie jahrelang keines für ihre Tochter bekam. Daher plant George 1994 einen letzten Deal mit alten Freunden und neuen Partnern, um seine Frau ausbezahlen und mit seiner Tochter ein neues Leben aufbauen zu können. Der Deal stellt sich jedoch als Falle der Polizei und des FBI heraus, und George wird als Wiederholungstäter zu 60 Jahren Staatsgefängnis verurteilt (von denen er 20 Jahre absitzen muss). Zurück bleiben Kristina und Georges nicht eingelöstes Versprechen, für sie da zu sein.

Während des Gefängnisaufenthalts stellt er sich vor, von seiner Tochter besucht zu werden. Im Abspann erfährt der Zuschauer jedoch, dass Kristina ihren Vater bis dato noch nie besuchte. Danach ist ein Foto des echten George Jung zu sehen.

Auszeichnungen

Der Film gewann den Prism Award als bester Kinofilm, Penélope Cruz wurde für ihre schauspielerische Leistung für einen MTV Movie Award in der Kategorie „Breakthrough Female Performance“ nominiert, gleichzeitig aber auch für eine Goldene Himbeere als „schlechteste Schauspielerin“.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films bemängelte, dass der Film es vermeide, Stellung zu beziehen: „statt zu problematisieren, flüchtet er sich in die Stereotypen des Biopics, die er professionell bedient, ohne sie individuell auszudeuten. Seine Wirkung bezieht der Film allenfalls aus der Präsenz des Hauptdarstellers Johnny Depp, der den Dealer nicht als abgebrühten Geld-Hai anlegt, sondern als unsicheres, seinen Weg suchendes Kind, dem man die Sympathie nicht zu versagen vermag. Dies macht ihn umso gefährlicher: Die Verführung hat nicht das Antlitz des Bösen.“[1]

Hintergrund

  • Der Charakter Diego Delgado (Jordi Mollà) aus dem Film basiert auf dem Drogendealer Carlos Lehder Rivas.
  • Kristina Jung spielte eine kleine Nebenrolle in dem Film, diese Szenen fielen jedoch dem Schnitt zum Opfer und wurden in der Endfassung nicht verwendet. Dennoch wird sie im Abspann erwähnt.
  • Kristina Jung besuchte ihren Vater im Frühling 2002, ca. ein Jahr nach dem Erscheinen des Films.
  • George Jung wird voraussichtlich im Frühjahr 2012 (ursprünglich angesetzter Entlassungstermin: 27. November 2014) entlassen. Er wird zu diesem Zeitpunkt 69 Jahre alt sein.
  • Der Film wurde bereits vor dem Schreiben des Drehbuchs mit George Jung abgestimmt und laufend abgesprochen. Jung stimmt mit dem Drehbuch im Großen und Ganzen überein, auch Johnny Depp lernte er persönlich kennen. Der Regisseur stellte sich die Aufgabe, den Film so zu gestalten, wie Jung selbst ihn erzählt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Lexikon des internationalen Films, abgerufen am 17. Januar 2009

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