Blue Heeler

Blue Heeler
Australian Cattle Dog
Australian Cattle Dog
FCI-Standard Nr. 287
  • Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde)
  • Sektion 2: Treibhunde
  • Ohne Arbeitsprüfung
Ursprung:

Australien

Alternative Namen:

Australischer Treibhund, (Australischer) Heeler, Blue Heeler, Hall's Heeler, Queensland Heeler

Widerristhöhe:

Rüden: 46–51 cm, Hündinnen: 43–48 cm

Liste der Haushunde

Der Australian Cattle Dog ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse aus Australien (Gruppe 1, Sektion 2, Standard Nr. 287).

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Geschichtliches

Der Australian Cattle Dog ist von den frühen Siedlern in Australien für die Treibarbeit an Kühen entwickelt worden. Die ersten importierten Hunde sahen vermutlich den Ahnen des Old English Sheepdogs ähnlich. Diese Tiere waren jedoch dem heißen Klima nicht angepasst, und ihr langes Fell war völlig ungeeignet für die australische Vegetation.

Anfang 1830 importierte der Großgrundbesitzer und Rinderzüchter Thomas Hall blau getüpfelte Drover Dogs (eine Art Collie) aus Nordengland. Die Drover Dogs kreuzte er mit dem einheimischen Dingo. Etwa 10 Jahre später war dies eine etablierte Rasse, bekannt unter dem Namen Hall's Heeler. Diese harten, genügsamen Arbeitshunde konnten halbwilde Rinderherden unter rauhen klimatischen Bedingungen Hunderte von Kilometern durch schwierigstes Gelände treiben. Sie waren auch gute Wächter und so wertvoll, dass die Familie Hall bis zum Tode von Thomas Hall im Jahre 1870 keine Hunde verkaufte.

Es gibt über die anschließenden Einkreuzungen in die Hall's Heeler viele mündliche Überlieferungen, aber praktisch keine Dokumente. Damals war Arbeitsleistung und nicht Schönheit das oberste Zuchtziel. Der für die Arbeit an den Schafen verwendete Australische Kelpie wird von den meisten Quellen aufgeführt. Der Dalmatiner wird jedoch als Ahne heutzutage in Frage gestellt,[1] auch aufgrund der Erkenntnisse zur Farbvererbung. Die in der Rasse vorkommende angeborene, sensorineurale Taubheit könnte auch auf einen weißen Bullterrier oder die Drover Dogs zurückzuführen sein.

1903 verfasste der Journalist und Hundezüchter Robert Kaleski den ersten Standard für den Australian Cattle Dogs, worin er sein Erscheinungsbild als das eines kleinen, untersetzten blauen Dingos beschreibt. Der Standard wurde zweimal abgeändert. Aktuell lautet die Beschreibung im FCI-Standard:

„Das allgemeine Erscheinungsbild stellt einen kräftigen, kompakten und symmetrisch gebauten Gebrauchshund dar, der die Fähigkeit und den Willen hat, die ihm zugewiesene Aufgabe zu erfüllen, wie beschwerlich sie auch sei. Die Vereinigung von Substanz, Kraft, Ausgewogenheit und leistungsfähiger, starker Muskulatur muss den Eindruck von großer Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer erwecken. Jedes Anzeichen von Schwerfälligkeit oder Schwächlichkeit ist ein schwerer Fehler.“

Beschreibung

Der Australian Cattle Dog ist ein kompakter, robuster, sehr wendiger Hund. Er ist 43 bis 51 cm groß und 16 bis 25 kg schwer. Es gibt die Farben Rot gesprenkelt (red speckled) sowie Blau, Blau gesprenkelt (blue speckled), Blau getüpfelt (blue mottled), immer mit lohfarbenen Abzeichen. Abzeichen an Kopf und Rutenansatz sind teils vorhanden.

Der Australian Cattle Dog ist ein harter, unermüdlicher und intelligenter Arbeitshund. Fremden gegenüber ist er manchmal eher reserviert. In der ursprünglichen Zucht der Siedler wurde nur mit den besten Treibhunden und Wächtern gezüchtet. Deren Merkmale hat die Rasse bis heute.

Der Australian Cattle Dog zeigt – wie viele andere Hunderassen auch – ein sehr breites Verhaltensspektrum. Während einige Tiere leicht führbar sind, bedarf es bei anderen eines guten Wissens um die Spezifik ihres Verhaltens, um ihnen gerecht zu werden. Rüden können sehr rangbewusst sein. Unsichere und inkonsequente Menschen sollten keinen Cattle Dog halten. Im Umgang mit anderen Hunden bedarf es besonderer Verantwortung, da vor allem Rüden gern auf eine Kampfaufforderung eingehen.

Erbkrankheiten

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Der Australian Cattle Dog ist ein robuster, pflegeleichter und allgemein gesunder Hund. Für den Nachweis der Progressiven Retinaatrophie (fortschreitendes Absterben der Netzhaut), die bei dieser Rasse auftritt, gibt es inzwischen einen aussagekräftigen Gentest. Seriöse Züchter testen ihre Zuchthunde und verpaaren ihre Tiere so, dass keine Welpen mehr erblinden.

Cattle-Dog-Welpen kommen weiß auf die Welt. Tiere mit weißem Fell sind vermehrt von Taubheit betroffen. Die angeborene sensorineurale Taubheit ist mit dem weißen Farb-Gen verbunden, und deren komplizierter Erbgang ist bis jetzt noch nicht entschlüsselt. Die Haarzellen in der Hörschnecke verkümmern, und betroffene Tiere können keine Geräusche auffangen und ans Gehirn weiterleiten. Es gibt einseitig oder beidseitig taube Hunde.

Häufig in anderen Rassen vorkommende Krankheiten wie Epilepsie, Patellaluxation, Spondylose, Von Willebrand-Krankheit und Katarakt sind beim Cattle Dog sehr selten. Auch Hüftdysplasie (HD) kommt beim Cattle Dog selten vor. Es ist aber sinnvoll, nur mit geröntgten HD-freien Tieren zu züchten, damit diese Erbkrankheit sich nicht ausweiten kann.

Verwendung

Der Cattle Dog wird auch heute noch an der Herde oder als Hilfe in der Rinderzucht beziehungsweise Milchwirtschaft ausgebildet und eingesetzt. Die dazu notwendigen Verhaltensanlagen sind in Australian Cattle Dogs immer noch vorhanden. Als Familienhund ist er anspruchsvoll und sollte über tägliche Spaziergänge hinaus beschäftigt werden wie zum Beispiel durch Hundesport. Auch als Rettungshunde werden mittlerweile einige Australian Cattle Dogs mit Erfolg eingesetzt. Sie sind auch beliebte Reitbegleithunde, da sie kaum Jagdverhalten zeigen.

Einzelnachweise

  1. Noreen R. Clark: A Dog Called Blue

Literatur

  • Noreen R. Clark: A dog called Blue : the Australian cattle dog and the Australian stumpy tail cattle dog, 1840-2000. WriteLight, Blackheath, N.S.W. 2003, ISBN 0-9581934-3-6 (Standardwerk)
  • Richard G. Beauchamp: Australian Cattle Dogs. 1997, ISBN 0-8120-9854-4
  • Katherine Buetow: The Australian Cattle Dog - An owner´s guide to a happy pet. 1998, ISBN 0-87605-446-7
  • Cheryl Edwards: Australian Cattle Dogs - Old Timers. 1995, ISBN 0-646-20813-6
  • Angela Goode: Working Dogs - Stories from all around Australia. 1996, ISBN 0-7333-0327-7
  • John und Mary Holmes: The Complete Australian Cattle Dogs. 1993, ISBN 0-87605-014-3
  • Narelle Robertson: Australian Cattle Dogs. 1994, ISBN 0-7938-1085-X
  • Eva Holderegger Walser: Australian Cattle Dogs, Geschichte, Standard und Charakter. 2006, ISBN 978-3-033-00889-2

Weblinks


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