Blueliner

Blueliner

Abwehrspieler sind diejenigen Spieler einer Mannschaft, die die Gegner daran hindern sollen, ein Tor zu erzielen. Sie sind die dem eigenen Tor am nächsten stehenden Feldspieler und befinden sich zumeist direkt vor dem Torhüter. Als Synonym wird häufig der Begriff Verteidiger verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Fußball

Beim Fußball wird in den modernen Spielsystemen die Position des Abwehrspielers noch einmal in die des Außenverteidigers und Innenverteidigers unterteilt, wobei Innenverteidiger direkt vor dem Tor, Außenverteidiger auf den Außenpositionen spielen. Die moderne Raumdeckung erfordert von Abwehrspielern ein größeres Spielverständnis als die Manndeckung, die bis Anfang der Neunziger Jahre noch praktiziert wurde, teilweise (von deutschen Teams) noch später. Der moderne Abwehrspieler muss neben den Aufgaben in der Defensive die Offensive unterstützen, also Angriffe mittragen und initiieren. Insbesondere bei Standardsituationen übernehmen auch Verteidiger die Aufgabe, Tore zu erzielen. Vor allem die Außenverteidiger sind in modernen Spielsystemen auch für die Offensive wichtig. Sie sollen sich immer wieder ins Angriffsspiel einschalten, Tore erzielen oder zumindest vorbereiten.

Die Positionen in der Abwehr früherer Spielsysteme sind die des Manndeckers, Vorstoppers und des Liberos, wobei nur der Libero aktiv den Spielaufbau unterstützte und die Manndecker reine "Zerstörer" gegnerischer Angriffsbemühungen sein sollten.

Handball

Die Abwehrspieler im Handball haben es, je nach Angriffskonzeption der gegnerischen Mannschaft und Verteidigungskonzept der abwehrenden Mannschaft, meist nicht mit einem festen Gegenspieler zu tun. Für jedes Angriffskonzept, wie beispielsweise Sperren, Kreuzen, „Auf Lücke und weiter“, Einlaufen und natürlich Kombinationen daraus, gibt es eine oder mehrere Abwehrvarianten, die von Spiel zu Spiel und auch während eines Spiels variieren können. Unabdingbar für das unvermeidliche Übergeben und Übernehmen von Angriffsspielern zwischen zwei oder mehreren Abwehrspielern, sind feste Absprachen vor dem Spiel und entsprechende – meist lautstarke Kommandos – während des Spiels, mit denen auf die entsprechenden Aktionen der Angriffsspieler reagiert wird.

Bei ihren Abwehraktionen ist es den Abwehrspielern laut Regelwerk erlaubt, den jeweiligen Gegenspieler von vorn mit angewinkelten Armen zu begleiten, den Ball mit der flachen Hand herauszuspielen oder Laufwege der Angreifer mit ihrem Körper zu blocken, wobei unterschieden wird, ob die Abwehrspieler ihre Aktionen erkennbar dazu nutzen, den Ball zu erobern oder lediglich, den Angriffsspieler am Wurf oder Abspiel zu hindern. Was seitens der Schiedsrichter in der Praxis als regelgerechtes Abwehrverhalten interpretiert wird, hängt maßgeblich von der Spielklasse bzw. der individuellen Spielstärke der Mannschaften ab. Dabei wird oft erst dann auf Foul entschieden, wenn der Angreifer nicht mehr in der Lage ist, kontrolliert zu werfen oder zu passen. Gelingt ihm das auch in Bedrängnis durch den Abwehrspieler, greift meist die Vorteilsregel beziehungsweise nur bei harten Vergehen wird der Abwehrspieler progressiv (zusätzlich) bestraft.

Eishockey

Position der Spieler auf der Eisfläche

Auch im Eishockey ist es die Hauptaufgabe der Abwehr Tore des Gegners zu verhindern. Es stehen meist zwei Abwehrspieler pro Team auf dem Eis. Wenn das Team in Überzahl spielt, rückt die Abwehr (auch: Defense) in die Angriffszone an die Blaue Linie. In diesem Fall bezeichnet man die Abwehrspieler als Blueliner. Ihre Aufgabe dann ist das Erzielen von Treffern aus der zweiten Reihe und Pässe vor das Tor als Vorlage für den Center. Bei einer 4:5-Unterzahl laufen auch noch zwei Abwehrspieler, bei einer 3:5-Unterzahl meist nur noch einer auf.

Außerdem gibt es beim Eishockey die sogenannten Stay-At-Home-Verteidiger, deren Aufgabe hauptsächlich in der Defensivarbeit vor dem eigenen Tor liegt und die bei Angriffen des eigenen Teams, zur Absicherung hinter den Angreifern, lange in der eigenen Hälfte verbleiben. Oftmals sind Abwehrspieler robuster und erhalten mehr Strafzeiten als ihre offensiven Mannschaftskameraden, da sie mit (fast) allen Mitteln einen gegnerischen Treffer verhindern müssen.

Berühmte deutsche Abwehrspieler sind und waren: Sven Butenschön, Christian Ehrhoff, Uli Hiemer, Udo Kießling, Harold Kreis, Uwe Krupp, Mirko Lüdemann, Christoph Schubert

Tischtennis

Auch beim Tischtennis gibt es Abwehrspieler. Diese greifen selten oder nie an, sondern versuchen, mit ausdauernder und akkurater Abwehr der Angriffe des Gegners diesen zu zermürben und zu Fehlern zu zwingen. Abwehrspieler versuchen heute meist mit der modernen Abwehr den Ball mit Unterschnitt zurückzuspielen und später mit Topspin oder Sidespin gegenzuziehen (Störspiel) oder mit Ballonabwehr zu punkten (nur notfalls). Selten sind die sog. Blockspieler, die nah am Tisch spielen und den Ball ohne Schnitt, manchmal mit, manchmal ohne Tempo retournieren. Doch auch solche Spieler kommen in unteren Kreisebenen vor. Abwehrspieler waren nur eine sehr kurze Zeit lang die Könige unter den Tischtennisspielern, nämlich so lange, bis der aus Schweden stammende Jan-Ove Waldner das Angriffspiel revolutionierte und konkurrenzfähig machte. Nicht nur deshalb gilt er heute als Tischtennislegende und wird selbst in China, der Tischtennisnation schlechthin, verehrt.

In den letzten Jahren wurde das Abwehrspiel immer weiter eingeschränkt und erschwert. Heutige Angriffsspieler bekommen immer bessere und schnellere Beläge. Die heutige Abwehr wird durch die Zweifarbenregel, die Vergrößerung des Balles (von 38 auf 40 mm Durchmesser), die Verniedrigung des Netzes und neuerdings auch durch den Verbot von Glattennoppen immer weiter beeinträchtigt.


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