Blutskirche

Blutskirche
Sankt Petersburg: Auferstehungskirche

Die Auferstehungskirche, auch als Blutkirche, Erlöserkirche und Bluterlöser-Kirche (russisch Спас на крови) bekannt, ist eine Kathedrale in Sankt Petersburg. Die Kirche ist nach dem Vorbild der Moskauer Basilius-Kathedrale im so genannten "Neuen Stil" (entspricht dem Jugendstil) gestaltet und als einziges Gebäude der Petersburger Innenstadt, das sich nicht an den italienischen und klassizistischen westlichen Baustilen orientiert, entsprechend auffällig. Erbaut wurde sie von 1883 bis 1912 an der Stelle, an der Alexander II. einem Attentat zum Opfer fiel. Sie wurde zur Hundertjahrfeier des Sieges über Napoleon und zum 300 jährigen Jubiläum der Romanow-Dynastie eröffnet.

Die Kirche steht in der Nähe des Newski-Prospektes am Gribojedow-Kanal. Die an altrussischen Vorbildern angelehnte Gestaltung des Gebäudes bedeckt eine Fläche von etwa 7000 Quadratmetern; die innere flächendeckende Ausgestaltung mit russischen Fresken im Ikonenstil und äußere Verzierung besteht vor allem aus Mosaiken. Die Kathedrale dient heute als Museum. Erbaut wurde die Kirche nach den Plänen Alfred Parlands (Alfred Alexandrowitsch Parland (1842–1919)), einem damals in Russland bedeutenden Architekten, der auch in Moskau, Wladimir und anderen Städten baute. Er war Mitglied der Akademie der Künste in Petersburg und entstammte einer deutsch-baltisch-schottischen Familie, die im Dienst des Zaren seit der Zeit um 1800 am Peterhof stand.

Die Geschichte der Kirche war sehr wechselhaft. Einst als ein Denkmal und weniger als ein Gotteshaus konzipiert, diente sie nie sakralen Zwecken. Anfänglich als Konzerthalle und Museum, später als Theater genutzt, sollte sie in der Geschichte Russlands und der Sowjetunion mehrfach niedergerissen werden und war Jahrzehnte lang für die Öffentlichkeit geschlossen. Erst in den 90er Jahren konnte die über Epochen andauernde Renovierung abgeschlossen und das Gebäude als Museum wiedereröffnet werden. Nach unbestätigten Quellen hat die Kathedrale ihre enormen Baukosten, für die die Stadt Petersburg seinerzeit einen Kredit aufnehmen musste, bis heute nicht gedeckt.

Weblinks

59.9430.3286111111117Koordinaten: 59° 56′ 24″ N, 30° 19′ 43″ O


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