Bochumer Eisenhütte Heintzmann

Bochumer Eisenhütte Heintzmann
Das 1899 errichtete Verwaltungsgebäude, Stand 2009
Fenstergitter mit dem Logo der Bochumer Eisenhütte
Koksausdrückmaschine von Heintzmann & Dreyer
Standort Klosterstraße in Bochum
Standort Bessemerstraße in Bochum

Die Bochumer Eisenhütte Heintzmann GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen in Bochum mit den Schwerpunkten Bergbau, Tunnelbau und Wärmebehandlung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Unternehmen wurde als Eisengießerei am 17. Mai 1851 vom Rechtsanwalt Egmont Heintzmann zusammen mit dem Bankier Carl Korte und dem Gerichtsrat Moritz Bölling gegründet. Es trug in den Anfängen den Namen Korte & Co. Das Unternehmen machte sich schon bald als Zulieferer von Maschinen und sonstigem Zubehör für den Bergbau einen Namen. 1867 zählte man schon 90 Mitarbeiter.

Als 1874 der Bankier Korte ausschied, beteiligte sich der seit 1860 im Unternehmen tätige Ingenieur Albert Dreyer, das Unternehmen hieß Bochumer Eisenhütte Heintzmann und Dreyer. Im Jahre 1890 stellte man unter anderem Dampfpumpen, Koksausdruckmaschinen und Dämmtüren her. 1899 wurde das Verwaltungsgebäude an der damaligen Blücherstraße (heute Stümeyerstraße) bezogen, das noch heute von dem Industriestandort in der Bochumer Innenstadt zeugt- auch das Verwaltungsgebäude der benachbarten Fahrendeller Hütte, die 1919 übernommen wurde[1], existiert noch heute.

Nach dem Ersten Weltkrieg beschäftigte man bereits 500 Arbeiter und Angestellte und firmierte um in Bochumer Eisenhütte Heintz-mann & Co., GmbH. Der Berliner Heinrich Toussaint entwickelte zusammen mit Egmont Heintzmann 1930 das TH-Profil, daß beim Stahlausbau im Berg- und Tunnelbau aufgrund seiner definierten Nachgiebigkeit einen Entwicklungssprung darstellte[2]. Das Werk an der Blücherstraße wurde 1944 völlig zerstört, aufgrund der Expansion nach dem Krieg allerdings 1954 das Werk Klosterstraße und 1974 das Werk an der Bessemerstraße (ehemals Teil der "Stahlindustrie" des Bochumer Vereins und später der Deutschen Edelstahlwerke AG) bezogen. Zu den weiteren Entwicklungen zählen weitere Profile und Montagezubehör, Schilde, Stempel und Stützen für den Bergbau.

Heute

Im Laufe der Jahre wurden andere Unternehmen übernommen oder gegründet. Die Heintzmann Gruppe ist heute international tätig, hat sich aber vom Maschinenbau entfernt und bietet vorwiegend Konstruktionsmaterialien und zugehörige Dienstleistungen an. Die 1949 für die Belieferung der Lothringischen und Saarländischen Gruben gegründete Tochter Saarländische Gesellschaft für Grubenausbau und Technik beschäftigt sich heute z.B. mit der Herstellung von Leitplanken.

Literatur und Einzelquellen

  • Gustav Hempel: 100 Jahre Bochumer Eisenhütte Heintzmann., Bochum: Kamps, 1951
  • Kurt Heinz Voss: Hundertvierzig Jahre Bochumer Eisenhütte Heintzmann. In: Glückauf. Jahrgang 127 (1991), S. 998-1004
  • Wirtschaftsspiegel deutscher Städte - Bochum - Produktion und Wirtschaftsraum, W.Giradet Graphische Betriebe und Verlag, Essen 1952, ohne Seitenzahlen
  1. Abschnitt 100 Jahre Bochumer Eisenhütte (1851 - 1951) in der Rubrik Neue Heimatbücher auf www.bochum.de
  2. Geschichte der Spritzbetonbauweise, Teil II - Meilensteine der Entwicklung bis 1960, Prof. Dr. K. Kovári, ETH Zürich in Tunnel 2/2002

Weblinks

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