Bombach (Kenzingen)

Bombach (Kenzingen)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Kenzingen
Kenzingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kenzingen hervorgehoben
48.1916666666677.7683333333333177Koordinaten: 48° 12′ N, 7° 46′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Emmendingen
Höhe: 177 m ü. NN
Fläche: 36,93 km²
Einwohner: 9079 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 246 Einwohner je km²
Postleitzahl: 79341
Vorwahl: 07644
Kfz-Kennzeichen: EM
Gemeindeschlüssel: 08 3 16 020
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 15
79341 Kenzingen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Matthias Guderjan
Lage der Gemeinde im Landkreis Emmendingen
Karte

Kenzingen ist eine Kleinstadt im nördlichen Breisgau. Sie gehört zum Landkreis Emmendingen im deutschen Bundesland Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt Kenzingen liegt in der Oberrheinebene am Rand des Schwarzwalds an der Alten Elz, etwa 25 km nördlich von Freiburg im Breisgau.

Stadtgliederung

Die Stadt Kenzingen besteht aus den Stadtteilen Bombach, Hecklingen, Kenzingen und Nordweil. Die räumlichen Grenzen der Stadtteile sind identisch mit denen der früher selbstständigen Gemeinden gleichen Namens. Die offizielle Benennung der Stadtteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Stadt und durch Bindestrich verbunden nachgestellt der Namen des jeweiligen Stadtteils. Die Stadtteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung und mit Ausnahme des Stadtteils Kenzingen sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet. In den Ortschaften sind örtliche Verwaltungsstellen mit der Bezeichnung „Ortschaftsverwaltung“ eingerichtet.[2]
Zum Stadtteil Kenzingen gehören die Stadt Kenzingen, der Weiler Wonnental, die Höfe Auhof, Hof Mundinger und Kirnhalder(Maier)hof und die Wohnplätze Im Kaisergrün, Kirnhalden, Forsthaus Muckental, Hammerschmiede Muckental und Hof Hepp Muckental. Zu den drei anderen Stadtteilen gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Im Stadtteil Kenzingen liegen die abgegangenen Ortschaften Langenbogen und Altenkenzingen und im Stadtteil Nordweil liegen die abgegangenen Ortschaften Bramenweiler, Hochstetten (?) und Furnik.[3]

Geschichte

Geschichte des Stadtteils Kenzingen

Luftbild von Kenzingen

Kenzingen wird erstmals 772 im Lorscher Codex Urkunde 2652 erwähnt. Das Kloster Lorsch hatte in dieser Zeit umfangreichen Besitz im nördlichen Breisgau.

Die Könige Karl der Dicke und Otto der Große schenken im 10. Jahrhundert Besitzungen in Kenzingen an das Kloster Andlau sowie das schweizerische Kloster Einsiedeln.

Spätestens um 1200 gerät der Ort unter die Herrschaft der Herren von Üsenberg, 1249 verleiht Rudolf II. von Üsenberg Kenzingen die Stadtrechte. Nach dem Aussterben der Üsenberger werden Markgrafen von Hachberg 1354 neue Ortsherren. Nachdem über Markgraf Heinrich IV. die Reichsacht verhängt wurde, fällt Kenzingen 1359 an Österreich und gehört dort zum Landesteil Vorderösterreich. Kurzfristig ist die Stadt von 1415 bis 1427 Freie Reichsstadt, fällt dann aber in Habsburgischen Besitz zurück. Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses fällt Kenzingen 1806 an das Großherzogtum Baden.

siehe auch Burg Kenzingen

Geschichte der weiteren Stadtteile

Bombach

Bombach

Die erste urkundliche Erwähnung Bombachs erfolgt im Jahr 1144. Es gehörte zum Kloster St. Trudbert im Münstertal. Im 13. Jahrhundert fällt der Ort an die Herren auf der Kirnburg, später kam er an das Haus Habsburg und blieb bis 1805 habsburgisch. Im Jahr 1971 wurde Bombach nach Kenzingen eingemeindet. Bombach ist mit ca. 650 Einwohnern der kleinste Ortsteil von Kenzingen, ist aber durch sein Weinfest am 1. Augustwochenende am Hummelberg seit 1978 weit über die Region hinaus bekannt geworden.

Hecklingen

Hecklingen

Hecklingen von den südöstlichen Rebbergen aus gesehen

Die erste urkundliche Erwähnung Hecklingens erfolgt im Jahr 1147, allerdings waren vermutlich bereits keltische Stämme hier sesshaft, da der Ort am Anfang der Breisgauer Bucht an alten Handelswegen verkehrsgünstig lag. Nach der Römerzeit war Hecklingen im 6. Jahrhundert, wie der Name zeigt, der sich in dieser Zeit geprägt haben muss, eine alemannische Siedlung. Die oberhalb Hecklingens gelegene Burg Lichteneck stammt aus dem Mittelalter.

Die Zähringer waren im 12. Jahrhundert die Herren des Ortes, und wurden von den Grafen von Freiburg sowie den Herren von Üsenberg gefolgt. Durch eine Heirat fiel der Ort in den Besitz der Herren von Tübingen. Im Jahr 1774 ließ sich Graf Henin im Ort nieder, von welchem auch das Schloss unterhalb der Burg errichtet wurde. Seit 1805 gehörte Hecklingen zum Großherzogtum Baden. Im Jahr 1974 wurde Hecklingen nach Kenzingen eingemeindet.

Nordweil

Nordweil

Die erste urkundliche Nennung des Ortes Nordweil erfolgte im Jahr 1095. Der Ort gehörte zu dieser Zeit dem Kloster Alpirsbach und wurde vor Ort von den Herren von Üsenberg regiert. Nach der Auflösung des Klosters in der Reformation ging der Besitz an das Herzogtum Württemberg über, seit 1805 gehörte Nordweil zum Großherzogtum Baden. 1971 wurde Nordweil nach Kenzingen eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1300 1615 1648 1721 1871 1900 1925 1950 1970 1990 2000 2006
Einwohner 1000 2000 300 900 4105 4046 4477 5452 6821 7634 8884 9133

Quelle für die Zahlen ab 1871: Statistik Kommunal – Kenzingen, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Zahlen davor: Schätzung

Politik

Kenzingen ist Sitz des Gemeindeverwaltungsverbandes Kenzingen-Herbolzheim, dem neben den Städten Kenzingen und Herbolzheim auch die Gemeinden Rheinhausen und Weisweil angehören.

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:

SPD 14,8 % -6,9 3 Sitze
CDU 36,8 % -2,6 8 Sitze
FWG 30,2 % +8,4 6 Sitze
ABL 18,2 % +1,1 3 Sitze

Bürgermeister

  • 1932–1945: Josef Kreth
  • 1946–1950: Otto Fasoli
  • 1950–1959: Camill Leberer
  • 1959–1979: Walter Rieder
  • 1979–1995: Claus Kopinski
  • 1995–1998: Edeltraud Bart
  • 1998–2000: Rolf Schmidt (1. BM-Stellvertreter)
  • 2000–heute: Matthias Guderjan

Am 17. Februar 2008 wurde Matthias Guderjan mit über 90 % der abgegeben Stimmen für eine zweite Amtszeit von acht Jahren wiedergewählt.

Wappen

Die Blasonierung des Stadtwappens lautet: „In gespaltenem Schild unter blauem Schildhaupt worin ein silberner Flug, vorn in Rot ein silberner Balken, hinten in Silber zwei pfahlweis gestellte abgewendete blaue Fische.“

Die Stadtfarben sind rot-blau.

Städtepartnerschaften

Am 8. Juli 2007 wurde in Kenzingen eine Partnerschaft zwischen der Stadt im Breisgau und der kroatischen Stadt Vinkovci besiegelt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Kenzingen ist durch die Bundesstraße 3 (Buxtehude - Weil am Rhein) die mitten durch das Stadtgebiet führt, sowie durch die Bundesautobahn 5 mit den Anschlussstellen Riegel (59, südlich) und Herbolzheim (58, nördlich) an das überregionale Straßennetz angeschlossen.

Der Bahnhof Kenzingen liegt an der Rheintalbahn, Abschnitt BaselOffenburg. Die nächsten ICE-Halte sind in Freiburg (südlich, 20 Minuten mit dem Regionalzug) und Offenburg (nördlich, 25 Minuten mit dem Regionalzug).

Gerichte

Kenzingen verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Freiburg im Breisgau und zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehört.

Bildung

Kenzingen ist ein alter Schulstandort, bereits für das Jahr 1300 ist eine Volksschule nachgewiesen. Neben dem Gymnasium und Hauptschule mit Werkrealschule gibt es heute in Kenzingen auch drei Grundschulen (in Kenzingen, Hecklingen und Nordweil).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Oberrheinische Narrenschau in der alten Schulstraße 20.

Musik

Stadtkapelle Kenzingen, ein Blasorchester mit Ursprung Mitte des 18. Jahrhunderts

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Erhard Hensle, ehemaliger langjähriger Ortsvorsteher von Nordweil
  • Rolf Schmidt, ehemaliger stellvertretender Bürgermeister
  • Bernhard Bilharz, ehemaliger stellvertretender Bürgermeister
  • Franz Sales Meyer (1849–1927), Aquarellmaler, Professor an der Karlsruher Kunstgewerbeschule

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

  • Jakob Otter, Theologe und Reformator, wirkte 1522-1524 in Kenzingen

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Hauptsatzung der Stadt Kenzingen vom 14. Dezember 2006
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 239–242

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bombach — ist ein Stadtteil der Stadt Kenzingen, siehe Bombach (Kenzingen) ein Weiler der Stadt Lohmar, siehe Bombach (Lohmar) Bombach ist der Name von folgenden Personen Erich Bombach (1908–1985), deutscher Politiker (KPD/SED) und Gewerkschafter Gottfried …   Deutsch Wikipedia

  • Kenzingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hecklingen (Kenzingen) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Emmendingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Dörfer und Ortsteile in Baden-Württemberg/B — Dörfer und Ortsteile in Baden Württemberg A B C D E F G H …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orte im Landkreis Emmendingen — Die Liste der Orte im Landkreis Emmendingen listet die geographisch getrennten Orte (Ortsteile, Stadtteile, Dörfer, Weiler, Höfe, (Einzel )Häuser) im Landkreis Emmendingen auf.[1] Systematische Liste Alphabet der Städte und Gemeinden mit den… …   Deutsch Wikipedia

  • Nordweil — Gemeinde Kenzingen Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Wappen im Landkreis Emmendingen — Diese Liste beinhaltet alle in der Wikipedia gelisteten Wappen des Landkreis Emmendingen in Baden Württemberg, inklusive historischer Wappen. Fast alle Städte, Gemeinden und Kreise in Baden Württemberg führen ein Wappen. Sie sind über die… …   Deutsch Wikipedia

  • Dortu — Johann Maximilian Dortu (* 29. Juni 1826 in Potsdam; † 31. Juli 1849 in Freiburg im Breisgau) war Jurist und Teilnehmer der Märzrevolution 1848, ein Jahr später der Badischen Revolution. Dortu entstammte einer nach Preußen umgezogenen… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Maximilian Dortu — (* 29. Juni 1826 in Potsdam; † 31. Juli 1849 in Freiburg im Breisgau) war Jurist und Teilnehmer der Märzrevolution 1848, ein Jahr später der Badischen Revolution. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Herkunft und Ausbildung …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”