Boris Gryslov

Boris Gryslov
Boris Gryslow

Boris Wjatscheslawowitsch Gryslow (russisch Бори́с Вячесла́вович Грызло́в; * 15. Dezember 1950 in Wladiwostok) ist ein russischer Politiker. Er war von 2001 bis 2003 Innenminister Russlands und von 2004 bis 2008 Vorsitzender der Partei Einiges Russland. Seit 2003 ist er Vorsitzender der russischen Staatsduma.

Biografie

Gryslow wurde in Wladiwostok geboren, zog jedoch im Alter von vier Jahren mit seiner Familie nach Sankt Petersburg (damals Leningrad). Dort schloss er die Schule mit Auszeichnung ab und studierte von 1967 bis 1973 an der Leningrader Elektrotechnischen Hochschule für Kommunikationstechnik das Funkingenieurwesen. Danach arbeitete er in einem Gerätebauunternehmen zunächst als Ingenieur, später als Chefkonstrukteur und Abteilungsleiter.

Die politische Karriere Gryslows begann erst in den später 90er-Jahren, wobei für seinen Aufstieg unter anderem die seit den Studienjahren bestehende Freundschaft mit dem späteren Geheimdienstchef Nikolai Patruschew eine Rolle gespielt hat. 1998 kandidierte Gryslow bei den Wahlen ins Petersburger Stadtparlament, scheiterte jedoch. Im Wahlkampf zu den Dumawahlen 1999 leitete er den Petersburger Regionalstab der Bewegung Einheit (Jedinstwo), die später in der Partei Einiges Russland aufging. Bei den anschließenden Wahlen wurde er zum Abgeordneten gewählt und kurz darauf zum Fraktionschef der Jedinstwo ernannt. Am 28. März 2001 ernannte Präsident Putin Gryslow zum Innenminister der Russischen Föderation. In diesem Amt wurde er vor allem für sein hartes Vorgehen gegen korrupte Polizeibeamte bekannt – er selbst prägte für diese den prominent gewordenen Begriff „Werwölfe in Uniform“. Liberale Oppositionelle warfen Gryslow jedoch vor, mit diesen Maßnahmen lediglich Populismus im Vorfeld der Parlamentswahlen zu betreiben.

Im November 2002 wählte der Parteivorstand von Einiges Russland Gryslow zum Vorsitzenden des höchsten Rates des Partei. Bei den Parlamentswahlen 2003 zog Gryslow erneut in die Staatsduma ein und wurde Vorsitzender der Fraktion Einiges Russland sowie von den Abgeordneten zum neuen Parlamentspräsidenten gewählt. Kurz nach den Wahlen im Dezember 2003 reichte Gryslow bei Putin seinen Rücktritt als Innenminister ein; zu seinem Nachfolger in diesem Amt wurde daraufhin Raschid Nurgalijew ernannt. Im November 2004 wurde Gryslow zum Vorsitzenden der Partei Einiges Russland gewählt. Diesen Posten trat er 2008 an Premierminister und Ex-Präsident Putin ab und ist seitdem Vorsitzender des Obersten Rats der Partei.

Gryslow ist verheiratet und hat einen Sohn (* 1979) und eine Tochter (* 1980).

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