Bremen (Hohentengen)

Bremen (Hohentengen)
Bremen
Gemeinde Hohentengen
Koordinaten: 48° 2′ N, 9° 22′ O48.0263888888899.3625Koordinaten: 48° 1′ 35″ N, 9° 21′ 45″ O
Einwohner: 296 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 88367
Vorwahl: 07572

Bremen ist ein Ortsteil der Gemeinde Hohentengen mit 296 Einwohnern (Stand: 31. Dez. 2010[1]) im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Der Ort Bremen befindet sich rund einen Kilometer westlich von Hohentengen. Er liegt an der linken Talhangseite westlich der Ostrach. Die Gemarkungsfläche umfasst rund 260 Hektar[A 1] (Stand: 31. Dez. 2010[1]).

Geologie

Bei Bremen fanden sich versteinerte Haifischzähne und Meerkonchilien.[2]

Wohnplätze

Zu Bremen gehört der Wohnplatz Sägmühle.

Geschichte

1272 wurde Bremen erstmals erwähnt. Der Ortsname Bremen leitet sich vom alten Wort „Brame“ (Brombeere) ab. 1282 war Bremen verbunden mit der Burg Friedberg Besitzung der Grafen von Nellenburg-Veringen.[3] Aus dem Jahr 1357 ist ein Zehntrecht belegt.[4] In einer Urkunde, die auf den 25. August 1553 datiert, wird der Flecken als Prema genannt.[5] Bremen war lange Zeit verwaltungstechnisch geteilt: Ein Teil gehörte zur Grafschaft Friedberg im Amt Hohentengen, ein zweiter zur Herrschaft Scheer. Beide waren Besitzungen der Fürsten von Thurn und Taxis.[6] Die Ostrach bildete die Grenze der Grafschaft Friedberg. Da fast alle Häuser auf dem linken Ufer der Ostrach in Sigmaringischem Forst standen, sprach auch Sigmaringen die Hoheit und peinliche Gerichtsbarkeit. Im Jahr 1799, während der Schlacht bei Ostrach, wurde Bremen zweimal ausgeplündert und das Wirtshaus von Kugeln durchlöchert. Es entspann sich nun ein wechselvoller Kampf um Hohentengen, welches mehrmals genommen und wieder verloren wurde, bis die kaiserlich-österreichischen Truppen durch die Wegnahme der Dörfer Bremen und Enzkofen die Franzosen endgültig zum Rückzug nötigten.[7] 1806 verlor das Fürstenhaus auf Grund der Rheinbundakte seine hoheitliche Rechte in seinen Gebieten an das Königreich Württemberg. Die Teile kamen zum Oberamt Scheer und Oberamt Saulgau. Das Oberamt Saulgau wurde 1934 zum Landkreis Saulgau. Im Zuge der Kreisreform des Jahres 1973 in Baden-Württemberg wurde Bremen zum 1. Januar 1975 nach Hohentengen eingemeindet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Das Dorfgemeinschaftshaus (früheres Rathaus) war in frühen Zeit, als sich im Dorf noch keine Kapelle befand, auch Kapelle. Dafür wurde ein Glockentürmchen auf das Rathausdach gesetzt. Im selben Gebäude wurde ab 1888 auch die Feuerwehr untergebracht. Seit 1993 werden die nicht mehr benötigten Amtsräume im Obergeschoss von örtlichen Verein als Versammlungsräume genutzt. Es wurde in den Jahren 2007/2008 renoviert und angebaut.
  • Die Kapelle Maria Königin in der Dorfmitte wurde erst 1957 gebaut. Damit ist diese Kapelle die jüngste Dorfkapelle in der Göge. Die Kapelle wurde 2007 saniert.
  • An der Ostrach steht die Getreidemühle Härle, die aus dem Jahr 1823 stammt und von 1920 bis 1985 als Genossenschaftsmühle betrieben wurde.

Anmerkungen

  1. Gemarkungsfläche 2.603.961 m²

Einzelnachweise

  1. a b Angaben nach Helga Binder, Bürgermeisteramt der Gemeinde Hohentengen, vom 16. Februar 2011.
  2. Heinrich Berghaus: Annalen der Erd-, Völker- und Staatenkunde. Achter Band: Vom 1sten April bis 30sten September 1833. In der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, Berlin 1833. S. 124.
  3. Karl Pfaff: Geschichte des Fürstenhauses und Landes Wirtemberg: nach den besten Quellen und Hülfsmitteln, Band 2. Verlag J.B. Metzler, 1839. S. 5.
  4. Bernhard Theil: Das (freiweltliche) Damenstift Buchau am Federsee. Walter de Gruyter, 1994. S. 196. ISBN 3110142147
  5. Robert Kretzschmar: Fürstlich Thurn und Taxissches Archiv Obermarchtal, Grafschaft Friedberg-Scheer: Urkundenregesten 1304-1802. Verlag W. Kohlhammer, 1993. S. 284. ISBN 317011199X
  6. Eduard von Paulus: Beschreibung des Königreichs Württemberg. Band 6: Saulgau. Verlag J.G. Cotta, 1829. S. 5.
  7. Moriz Angeli: Erzherzog Carl von Österreich als Feldherr und Heeresorganisator, Band 2. Verlag W. Braumüller, 1896. S. 72.

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